Alle Kategorien
Suche

Leukozyten im Urin - die Werte richtig deuten

Inhaltsverzeichnis

Person im Labor, die eine Urinprobe untersucht.
Person im Labor, die eine Urinprobe untersucht. © CDC / unsplash.com
Bei der Urinprobe wurden Leukozyten im Urin gefunden, der Arzt spricht von einer Leukozyturie. Was heißt das und welche Ursachen stecken dahinter?

Was ist eine Leukozyturie?

Im Urin eines gesunden Menschen sind viele verschiedene Stoffe und Abbauprodukte des Körpers enthalten. Wenige einzelne Leukozyten (weiße Blutkörperchen) im Urin sind normal. Der Wert von fünf bis maximal zehn Zellen pro Mikroliter Urin sollte nicht überschritten sein.

Sind die Werte darüber angesiedelt, folgen weitere mikrobiologische Untersuchungen. Die im Urin gefundenen Leukozyten (Abwehrzellen des Körpers) hatten zuvor die Aufgabe Bakterien und andere Keime in den Nieren, dem Harnleiter oder der Harnblase abzufangen und unschädlich zu machen. Deshalb ist eine größere Menge ein Anzeichen eines entzündlichen Prozesses im Körper.

Ursachen von zu vielen Leukozyten im Urin:

Wenn zu viele weiße Blutkörperchen im Urin vorhanden sind, also Werte von über 10 Zellen pro Mikroliter Urin aufweisen, dann muss man den Ursachen auf den Grund gehen:

  • Meistens handelt es sich um eine Entzündung der Nieren und / oder der davon ableitenden Harnwege. Häufig finden sich in der Urinprobe auch die jeweiligen Erreger.
  • Entzündungen der Prostata oder der Nebenhoden können ebenfalls erhöhte Leukotzyten Werte im Urin hervorrufen.
  • Wenn keine zusätzlichen Bakterien im Urin gefunden werden, handelt es sich um eine sterile Leukozyturie. Das kommt bei Tuberkulose der Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane vor.
  • Möglicherweise finden sich keine Bakterien, wenn eine Blasenentzündung besispielsweise bereits mit einem Antibiotikum behandelt wird.
  • Chlamydien und Ureaplasmen können die Leukozytenwerte ebenfalls erhöhen, ohne Anzeichen von anderen Keimen im Urin.
  • Bei Krebserkrankungen kann die Anzahl der Leukozyten im Urin ebenfalls erhöht sein. Deshalb ist es wichtig, die Ursache dafür herauszufinden und gegebenenfalls zu behandeln.

Wie misst man die Leukozyten im Urin?

Um festzustellen, ob man einen erhöhten Leukozytenwert hat, muss man eine Urinprobe beim Arzt machen. Meistens wird entweder im Rahmen eines Gesundheitschecks veranlasst oder wenn man Beschwerden, etwa Schmerzen hat, die möglicherweise von einer Blasenentzündung herrühren.

Hierzu sollte er Mittelstrahl des Urins aufgefangen werden, das bedeutet, dass man erst ein bisschen Urin absetzt und dann erst den Urin im Becher auffängt.

Mittels Teststreifen kann man sehr schnell ein Ergebnis bekommen, jedoch ist dieses Ergebnis recht ungenau, denn bestimmte Untergruppen der Leukozyten können nicht auf diese Weise nachgewiesen werden.

Die Bestimmung des Wertes im Urinsediment ist wesentlich genauer und nicht so störanfällig. Hier werden auch Untergruppen, etwa Lymphozyten, entdeckt.

Sollten also beim Arztbesuch erhöhte Werte entdeckt werden, dann wird dieser mittels weiterer Untersuchungen herausfinden, was die Ursache ist und welche Therapie die richtige ist.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
Teilen: