Was Sie benötigen
- 0,5 cbm Lehm
- 1 Ballen Stroh
- 0,25 cbm Sägemehl
- 0,25 cbm Sand
- 1 qm Schamottesteine
- 0,25 cbm Kies, grob
- Wasser
- Gießkanne
- 20 - 30 Äste für die Kuppel
- 3 alte Ton-Blumentöpfe
- 1 Eisentür
- 1 Türrahmen
- Mörtelkübel, je nach Helferanzahl
- Kunststoffschüsseln
- Schaufeln
- Schutzfolie
- evtl. Häcksler
- geeignetes Transportmittel für das Material
Um Ihren Lehmofen zu bauen, sollten Sie alle Freunde mobilisieren, die später sowieso vor der Tür stehen würden, um die Köstlichkeiten aus dem Ofen zu probieren. Das liegt nicht daran, dass der Bau kompliziert wäre, sondern daran, dass die Herstellung der Lehmziegel recht zeitaufwändig ist.
Diese Anleitung ist gedacht für einen Ofen in der Höhe von 80 cm und einem Durchmesser von ca. 100 cm. Die Materielien erhalten Sie in Ziegeleien oder Lehmgruben, bei Bauern, Sägewerken, Kieswerken, Baumärkten oder vielleicht sogar auf Wertstoffhöfen. Fragen Sie nach, meistens bekommt man das Material kostenlos bzw. für einen winzig kleinen Betrag.
Bauanleitung für den Lehmofen
- Zerkleinern Sie das Stroh in kleine Abschnitte und verarbeiten Sie die Sägespäne zu Sägemehl. Weichen Sie den Lehm in den Mörtelkübeln ein und kneten Sie ihn bis er geschmeidig ist. Besonders gut funktioniert das mit den Füßen, was in der Regel besonders gerne von anwesenden Kindern übernommen wird.
- Formen Sie die Lehmziegel aus zwei Teilen Lehm und je einem Teil Stroh, Sägemehl und Sand. Die Größe der Ziegel orientiert sich an den handelsüblichen Backsteinen.
- Lassen Sie die Ziegel auf der Baufolie für eine halbe bis dreiviertel Stunde trocknen.
- Stellen Sie das Fundament her. Dazu heben Sie in der Größe des Fundaments Erdreich aus, in etwa 30 cm. Schütten Sie eine Lage Kies hinein und legen Sie darauf die Schamottesteine aus. Die Fugen werden mit Lehm verschmiert.
- Nun beginnen Sie mit der ersten Reihe der Lehmziegel. Achtung: Die Tür, inkusive Rahmen muss von Anfang an mit eingebaut werden, sonst passt sie später nicht mehr.
- Nach der ersten Reihe Ziegel decken Sie die Reihe mit nassen Blättern ab. Jetzt machen Sie im Innenraum des wachsenden Lehmofens ein Feuer, damit die Ziegel vortrocknen können. Wiederholen Sie diese Schritte, bis die Ofentür gänzlich „eingemauert" ist.
- Beginnen Sie nun mit dem Bau der Kuppel. Dazu schichten Sie im Inneren des Lehmofens Äste auf, bis eine Art Unterbau entsteht. Schneiden Sie einen Strohballen in Kuppelform und stellen ihn auf den Holzunterbau im Ofeninneren. Auf diesen Unterbau aus Ästen und Stroh setzen Sie nun die Ziegel für die Kuppel.
- In die oberste Ziegelschicht werden die drei Blumentöpfe eingefügt. Diese bilden dann die Öffnungen für den Rauchabzug. Diese Tontöpfe werden später aus dem Ofen entfernt wenn er geheizt wird, beim Brot- oder Pizzabacken werden die Rauchabzüge damit wieder verschlossen.
- Brennen Sie nun den Ofen aus. Dazu dienen die Äste und das Stroh, die beim Kuppelbau geholfen haben. Füllen Sie den Ofen noch vier- bis fünfmal mit Brennmaterial und zünden Sie es an. Nach jedem Brennvorgang untersuchen Sie den Lehmofen auf Rissbildung. Diese Risse sind nicht schlimm, schmieren Sie sie einfach mit frischem Lehm zu.
- Nun ist Ihr selbstgebauter Lehmofen bereit für den ersten Backgang: Öffnen Sie die Abzugslöcher und heizen Sie den Ofen mit Holz an. Lassen Sie das Holz völlig abbrennen und schieben Sie die Glut an den Rand. Legen Sie Ihr Brot, Ihre Pizza oder ähnliches in die Ofenkammer, verschließen die Abzugsöffnungen und die Tür. Nun folgen Sie Ihrem ganz eigenen Rezept - Guten Appetit.
- Weitere Ratschläge: Mehlen Sie den Boden der Brennkammer ein oder legen Sie Ihr Backgut in eine mit Mehl bestreute Eisenpfanne. Bauen Sie ein Dach für Ihren Lehmofen oder decken Sie ihn nach dem Abkühlen ab. Regen schadet ihm.
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