Was Sie benötigen
- Die vier Elemente:
- Erde in Form von Lehm
- Wasser
- Luft
- Feuer;
- faseriges Material für die Armierung
- Ruten aus Weide bzw. Hasel oder Styropor für die Form
- Grundplatte für den Ofen (z. B. Schiefer)
- und dazu natürlich Zeit!
Bauanleitung für einen Brotbackofen aus Lehm
- Eigentlich ist das Rezept für einen Brotbackofen aus Lehm ganz einfach: Man nehme Erde in Form von Lehm, füge Wasser zu, damit er sich formen lässt. Durch das Trocknen an der Luft bekommt der Brotbackofen seine Form und durch das Feuer erhält er seine Festigkeit.
- Aus diesem Grund waren wohl auch die ältesten Backöfen der Welt aus Lehm gebaut. Lehm gab und gibt es in Lehmgruben, die sich am Rande vieler Dörfer befinden.
- Wenn Sie keine solche Lehmgrube kennen, sollten Sie sich Rohlinge bzw. Trockenbruch aus einer Ziegelei besorgen. Das sind Lehmquader, die noch nicht gebrannt, aber schon gepresst sind.
- Der Trockenbruch wird zerkleinert in einer Wanne mit Wasser eingeweicht, bis er sich zu einem steifen Lehmbrei aufgelöst hat.
- In den meisten Fällen müssen Sie noch etwa die gleiche Menge Sand dazugeben, sonst wird der Lehm leicht rissig.
- Es gibt allerdings auch Fertigmischungen zu kaufen, zum Beispiel als Sackware im Bio-Baustoffhandel. Dieser Fertiglehm muss nur noch an Bauanleitung mit Wasser vermischt werden.
- Ein kleiner, einfacher Brotbackofen aus Lehm lässt sich in relativ kurzer Zeit bewerkstelligen. Dies ist wichtig, wenn Kinder mitarbeiten wollen, denn das Erfolgserlebnis kommt dann recht schnell.
- Zur Armierung müssen Sie allerdings dem Lehm faseriges Material beimischen. Hierfür eignet sich Stroh, Heu, Gerstengranen oder ein alter Jute- bzw. Kartoffelsack. Wichtig ist, dass es sich um möglichst langes, faseriges Material handelt, das etwas nachgibt.
- Weichen Sie das Material am besten schon mit dem Lehm ein und stellen Sie aus der Mischung Stränge her; für das kleine Modell dieser Bauanleitung genügt eine Länge von etwa 60 cm. Aus diesen wird der Ofen geformt.
- Zunächst bereiten Sie den Platz für den Ofen vor. Idealerweise hat der Brotbackofen die Form eines vergrößerten Brotlaubes, zum Beispiel mit einer Außenlänge von etwa 60 cm und einer Breite von ca. 40 cm. Die Wandstärke beträgt 10 - 15 cm.
- Die Unterlage sollte eben und sauber sein, aus feuerfestem Material natürlich, denn darauf wird das Feuer errichtet und auch gebacken. Als Grundplatte empfehlen sich eine Schieferplatte, alte Backsteine oder andere Natursteine, die Sie gerade haben. Sie können den Ofen direkt auf dem Erdboden aufbauen, günstiger ist jedoch ein erhöhtes Podest, damit Sie nicht zu nahe am Boden arbeiten (und backen) müssen.
- Die Ofenform kann aus einem Gerüst frisch geschnittener Weidenstöcke oder Haselnussruten vorgebaut werden. Am besten, Sie werden überkreuz gebogen.
- Alternativ können Sie auch eine Form aus Styropor herstellen.
- Die Lehmstränge werden dann so eng wie möglich mit dem Astgerüst verbunden, am besten von oben und auch von unten, sodass keine Hohlräume entstehen. Die Wandung sollte etwa 10 - 15 cm dick werden. Lassen Sie vorne eine genügend große Öffnung, dass der Rauch des Holzfeuers durch dieses Feuerloch abziehen kann. Ein Schornstein ist bei diesem einfachen Ofen nicht vorgesehen; dies war übrigens bei vielen römischen Backöfen auch so üblich.
- Verstreichen Sie den Lehm gut, am besten mit angefeuchteten Händen.
- Bevor Sie mit dem Backen beginnen können, muss der Lehm natürlich erst einmal trocknen. Dies gelingt von außen innerhalb einiger Sonnentage.
- Damit der Ofen dann gut von innen austrocknet, können Sie mit einem kleinen (!) Feuerchen im Innenraum nachhelfen. Zunächst kein Höllenfeuer entfachen, sonst wird der Lehm rissig.
- Heizen Sie den Ofen vor dem ersten Backen ein. Holen Sie die (noch heiße) Asche und Glut dann aus dem Ofen heraus. Schieben Sie Brot oder Kuchen ein und verschließen Sie das Feuerloch mit einem Brett oder großen, flachen Stein.
- Und: Sammeln Sie Erfahrungen mit Ihrem Brotbackofen. Es dauert eine ganze Weile (und etliche schwarze Brote), bis man weiß, wie der Ofen angeheizt werden muss und wie er backt.... Er ist eben ein Individualist.
- Wenn Sie den Lehmbackofen länger nutzen wollen, sollten Sie ihm ein Schutzdach gönnen! Und vielleicht eine schöne Backofentür.
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