Latexfarbe ist eine Herausforderung
Latexfarben sind Anstriche mit dem Bindemittel Latex. Dieses wird aus der Milch des Kautschukbaumes gewonnen. Die Konsistenz verleiht der Farbe Wasserbeständigkeit und Glanz. Heute erhalten Sie diese Wandfarben als moderne Kunstharzfarben. Das sind gewöhnliche Dispersionsfarben mit speziellen Eigenschaften. Bindemittel ist hier Kunstharz und nicht mehr Latex.
Umgangssprachlich nennt man das Material immer noch Latexfarbe aufgrund der besonderen Eigenschaften. Der Latexanstrich wird gerne als Wandfarbe in Hausfluren gewählt, die stark frequentiert werden. Verschmutzungen an der Wand lassen sich darauf nämlich einfach feucht abwaschen. In ungefliesten Bädern verhindern Sie mit diesem Anstrich die Bildung von Wasserflecken.
Sogar in Küchen lässt sich Latexfarbe sehr gut einsetzen, denn auch Fettspritzer können davon leicht abgewischt werden. Je nachdem, wie oft die Latexfarbe abgewischt wird, könnte die glänzende Oberfläche etwas leiden. Aber dafür lassen sich die strapazierten Stellen an der Wand sehr schnell und leicht neu nachstreichen.
Moderne Latexfarbe mit Kunstharz als Bindemittel können Sie problemlos überstreichen. Allerdings sollten Sie eine „fette“ und hochglänzende Farbe niemals mit einer „mageren“ und matten Farbe überstreichen. Dabei könnte es zu einer unzureichenden Haftung kommen. Echte Latexfarbe hingegen ist sehr schwierig zu überstreichen. Sie können Sie meist nicht abwaschen und müssen sie manchmal mechanisch mit einem Fassadenfräser entfernen.
Latexfarbe richtig anwenden und Schimmel vermeiden
Das Aufbringen von Latexfarbe muss sachgerecht erfolgen. Die Konsistenz des Materials ist zäh. Selbst einem geübten Maler fällt es schwer, Latexfarbe optisch korrekt zu streichen. Der Anstrich lässt sich auf eine Tapete oder direkt auf die Wand auftragen. Allerdings sollten Sie in einer Mietwohnung nur mit der Genehmigung des Vermieters zur Latexfarbe greifen.
Latexfarbe bildet auf der Wandoberfläche eine glänzende, wasserundurchlässige Schicht, die die Diffusionsfähigkeit der Wand negativ beeinflusst. Dieser Schwitzkasteneffekt kann die Bildung von Schimmel begünstigen. Schimmel hat aber in der Regel mehrere Ursachen, weshalb partiell aufgetragene Latexfarbe nicht alleine dafür verantwortlich sein kann. Wichtig ist aber, einen Raum nie komplett mit Latexfarbe zu streichen, um ihm Gelegenheit zum Atmen zu lassen.
Wenn sich Latexfarbe allerdings auf ungedämmten Außenwänden oder tragenden Wänden befindet, so fördert dies die Bildung von Schimmel ganz besonders. Deshalb sollten Sie grundsätzlich niemals Latexfarbe auf ungedämmte Außenwände oder tragende Wände auftragen. Stellen Sie vor allem auch keine Möbel an Wände, die mit Latexfarbe gestrichen worden sind, und lüften Sie die Räume sehr gut.
Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen, in denen mit Latexfarbe gestrichen worden ist, 50 % nicht überschreitet. Verwenden Sie hierzu einen Luftfeuchtigkeitsmesser aus dem Fachhandel. Stellen Sie in Räume mit Latexfarbe keine Pflanzen, denn diese können die Luftfeuchtigkeit schnell erhöhen.
So beugen Sie der Schimmelbildung vor
- Die Räume regelmäßig belüften.
- Keine Pflanzen in Latexräumen beherbergen.
- Keine Möbel an die Latexwand stellen
- Für eine Luftfeuchtigkeit von maximal 50 Prozent sorgen.
So wenden Sie den Latexanstrich richtig an
- Wände und Räume nur partiell mit Latexfarbe streichen.
- Die Farbe nicht zu dick auftragen.
- Latexfarben nicht auf tragende oder Außenwände aufbringen.
Farben mit Latex oder Kunstharz sind grundsätzlich nützliche Anstriche in viel frequentierten Räumen wie Treppenhäusern oder ungefliesten Bädern. Verschmutzungen können Sie hier leicht abwaschen und es bilden sich keine Wasserflecken. Allerdings sollten Sie sie fachgerecht anwenden, um Schimmel zu vermeiden.
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