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Kribbeln in den Beinen - was tun?

Beinkribbeln kann viele Ursache haben.
Beinkribbeln kann viele Ursache haben.
Kribbeln in den Beinen kann viele Ursachen haben. Es tritt bei zahlreichen krankhaften Veränderungen als Symptom auf und beschäftigt nicht nur den Hausarzt, sondern auch Neurologen, Orthopäden, Dermatologen und sogar Psychiater. Was man gegen Kribbeln in den Beinen unternehmen kann, hängt somit in erster Linie von der richtigen Diagnose ab.

Kribbeln -  wenn die Beine keine Ruhe geben

Kribbeln in den Beinen ist nicht einfach nur eine Befindlichkeitsstörung, sondern kann den Betroffenen in seiner Lebensqualität empfindlich einschränken und das Leben zur Hölle machen. Zahlreiche Erkrankungen kommen als Ursache infrage, sodass Ihr Hausarzt Ihnen in der Regel nicht sofort eine Diagnose präsentieren kann. Vielmehr sind zur Diagnosefindung verschiedene Untersuchungen erforderlich, sodass Sie wahrscheinlich an verschiedene Ärzte überwiesen werden müssen.

  • Die häufigste Ursache von Kribbeln und Missempfindungen in den Beinen sind die Polyneuropathien. Darunter versteht man Erkrankungen der peripheren Nerven (peripher heißt außerhalb von Gehirn und Rückenmark), die sich an Ihren Händen und/oder Beinen bemerkbar machen können.
  • Mit einer der häufigsten Auslösern einer Polyneuropathie ist der Diabetes mellitus, insbesondere dann, wenn Sie als Diabetiker/in lange Zeit schlechte Zuckerwerte hatten, vielleicht auch deswegen, weil der Diabetes nicht bekannt war.
  • Sollten Sie nicht an Diabetes leiden, kommen zahlreiche andere Ursachen für eine Polyneuropathie infrage: Lebererkrankungen, insbesondere durch Alkoholmissbrauch, Infektionserkrankungen wie Mononukleose, Diphtherie, Typhus, HIV, Borreliose und Geschlechtserkrankungen wie die Lues, in seltenen Fällen schwerer Vitaminmangel (insbesondere B1 und B12), Vergiftungen mit Kadmium, Blei oder Thallium (Rattengift). Manchmal ist die Polyneuropathie aber auch eine Medikamenten-Nebenwirkung.
  • Zur Abklärung einer eventuellen Polyneuropathie müssen Sie sich einer gründlichen internistischen Untersuchung unterziehen, bei der diverse Laboruntersuchungen eine zentrale Rolle spielen werden. Ob Ihr Kribbeln in den Beinen tatsächlich eine Polyneuropathie ist, kann durch eine neurologische Untersuchung geklärt werden.
  • So unterschiedlich die Ursachen einer Polyneuropathie sein können, so unterschiedlich sind auch die therapeutischen Möglichkeiten. Im Vordergrund steht immer die Behandlung Ihrer auslösenden Grunderkrankung. Gelegentlich klingt die Polyneuropathie wieder ab, keinesfalls aber in allen Fällen, sodass dann eine symptomatische Behandlung des Kribbelns mit Medikamenten im Vordergrund steht.
  • Missempfindungen in den Beinen können auch durch Gefäßerkrankungen verursacht werden. Dazu gehören Venenerkrankungen wie zum Beispiel Krampfadern oder aber auch arterielle Durchblutungsstörungen ("Raucherbeine"). Ob eine Gefäßerkrankung bei Ihnen vorliegt, kann in den meisten Fällen durch eine harmlose Ultraschalluntersuchung der Gefäße geklärt werden. Venenerkrankungen können in der Regel gut behandelt werden, bei arteriellen Gefäßerkrankungen bestehen ebenfalls gute Therapiemöglichkeiten, die jedoch vom Schweregrad und der Ausdehnung der Gefäßproblematik abhängen.

Missempfindungen in den Beinen - ist es die Wirbelsäule?

  • Eventuell wird Ihr Hausarzt Sie zu einem Orthopäden schicken, denn auch Wirbelsäulenerkrankungen kommen als Ursache infrage. Die häufigste orthopädische Ursache für Missempfindungen und Kribbeln in den Beinen sind Bandscheibenprobleme und Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule wie zum Beispiel die Spinalkanalstenose. Hierbei handelt es sich um eine Verengung des Wirbelkanals, die überwiegend älteren Personen Probleme bereiten kann. Neben einer körperlichen Untersuchung sind Röntgenaufnahmen, Kernspin-und/oder Computertomografie erforderlich. Physiotherapeutische Maßnahmen können helfen, bei einer fortgeschrittenen Spinalkanalstenose kommt auch eine Operation in Betracht.
  • Möglicherweise leiden Sie aber auch an einem Restless-Legs-Syndrom (RLS), bei dem das Kribbeln und schmerzhafte Missempfindungen typischerweise am Abend und in der Nacht bzw. in Ruhephasen auftreten. Da Bewegung die Beschwerden lindert, ist das Syndrom mit einem erheblichen Bewegungsdrang verbunden, der den Nachtschlaf raubt und die Betroffenen fast um den Verstand bringt.
  • Das RLS kann einfach so entstehen, das heißt ohne erklärbare Ursache. Bei vielen Betroffenen kann sich das Syndrom allerdings im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen entwickeln: Polyneuropathie, Multiple Sklerose, Parkinson, Nierenerkrankungen, Eisenmangel, Rheuma und entzündliche Darmerkrankungen. Zur Abklärung eines eventuellen RLS müssen Sie sich bei einem Neurologen vorstellen. Im Vordergrund steht wieder die Behandlung der auslösenden Erkrankung, ansonsten gibt es verschiedene medikamentöse Möglichkeiten, um das RLS in den Griff zu bekommen.
  • Eventuell müssen Sie sich auch von einem Hautarzt untersuchen lassen, da verschiedene Hauterkrankungen Missempfindungen in den Beinen verursachen können. Und wenn überhaupt keine organische Ursache zu finden ist, sollte auch an eine psychische Problematik gedacht werden wie Depressionen oder Angststörungen.
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