Mögliche Ursachen eines Kribbelns im Arm
Die möglichen Ursachen eines Kribbelns im Arm sind sehr vielfältig. Die Gründe für das Kribbeln beginnen bei harmlosen, kurzfristigen gesundheitlichen Symptomen bis hin zu lebensbedrohlichen Gesundheitszuständen.
Ein "eingeschlafener Arm" kann für das Kribbeln sorgen. Sie haben beispielsweise auf der Couch gelegen und dabei nicht gemerkt, dass Sie auf Ihrem Arm liegen. Aufgrund Ihres Körpergewichts werden die Nerven im Arm abgedrückt und es kommt zu dem bekannten Kribbeln im Arm. In der Fachsprache nennt man dies "Parästhesie". Das ist zwar etwas unangenehm, aber nicht schmerzhaft oder gar gefährlich.
Ein Kribbeln kann in den Händen und den Armen durch Kälte im Herbst und Winter auftreten oder durch kalte Arm-Güsse (Pfarrer-Kneipp-Anwendungen).
Leicht zu behandeln ist das Kribbeln im Arm, wenn es sich um einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel handelt (B-Vitamine, Magnesium).
Es kann ein Kribbeln im Arm auftreten, wenn Sie häufig am PC arbeiten und ständig Ihre Maus monoton bedienen ("Mausarm").
Das mögliche Kubitaltunnel-Syndrom (Sulcus-ulnaris-Syndrom) bedarf mehr Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um eine Einengung des Ellennervs des Ellenbogens. Bei dieser Erkrankung ist ebenfalls ein Kribbeln im Arm spürbar. Weitere Gründe für das Kribbeln sind eine Polyneuropathie, die als Folge von Alkoholismus oder Diabetes mellitus aufgetreten ist.
Wenn es im linken Arm kribbelt, kann es auf einen Herzinfarkt hindeuten. Weitere mögliche Ursachen sind ein Schlaganfall oder eine Fibromyalgie (Schmerzen im gesamten Bereich des Körpers).
Wie Sie das Kribbeln im Arm behandeln können
Ich gehe nun auf die einzelnen Ursachen und deren Behandlungsmöglichkeiten ein, sofern Sie dabei selbst aktiv werden können. Ist Ihr Arm eingeschlafen, wechseln Sie die Position und vermeiden Sie das Liegen auf dem Arm, also das Abdrücken des Nervs. Bewegen Sie Ihren Arm in kreisenden, schwungvollen Bewegungen oder schütteln Sie ihn.
Ziehen Sie sich im Herbst und Winter sehr warm an, damit Sie das Kribbeln in den Händen und im Arm vermeiden können. Verzichten Sie auf Kneipp-Anwendungen, wenn Ihnen das Kribbeln im Arm aufgrund von Arm-Güssen unangenehm ist. Sie sollen sich bei allen alternativmedizinischen Behandlungen wohlfühlen.
Wenn Sie einen Vitamin- oder Nährstoffmangel der B-Vitamine oder des Magnesiums vermuten, überprüfen Sie Ihre Ernährungsweise und stellen Sie die Ernährung um. Essen Sie viel Obst und Gemüse (B-Vitamine), Vollkornprodukte, Milchprodukte (die letzteren beiden enthalten unter anderem Magnesium) und dreimal pro Woche mageres Fleisch, am besten Hühnchenbrust (Vitamin B12). Die Vitamine und Nährstoffe aus Lebensmitteln werden besser verwertet als jene, die sich in Nahrungsergänzungsmitteln befinden. In manchen Fällen sind die medizinischen Präparate sogar nutzlos, da ihnen die sekundären Pflanzenstoffe fehlen.
Bei einem Mausarm machen Sie eine Pause von der PC-Arbeit. Wenn Sie dennoch häufiger am PC arbeiten müssen, dann pausieren Sie alle 30 Minuten und machen Dehn- und Streckübungen mit den Armen. Ändern Sie ebenso häufig die Höhe der Tastatur (höhenverstellbarer Schreibtisch) und arbeiten Sie mit einer ergonomischen Tastatur.
Wann sollten Sie bei einem Kribbeln im Arm zum Arzt gehen?
Generell sollten Sie zum Arzt gehen, wenn das Kribbeln im Arm wiederholt und regelmäßig auftritt, ohne dass Sie eine Ursache dafür selbst finden können. Auf jeden Fall müssen Sie zu Ihrem Hausarzt, wenn Lähmungen am Arm oder der Schulter auftreten.
Bei einem Kubitaltunnel-Syndrom, einer Polyneuropathie oder einer Fibromyalgie sollten Sie rasch einen Arzttermin vereinbaren. Bei einem vermuteten Schlaganfall oder einem Herzinfarkt rufen Sie sofort den Notarzt.
Ein Kribbeln im Arm kann von harmlosen bis hin zu lebensbedrohlichen Ursachen haben. Wenn Sie unsicher sind, gehen Sie lieber einmal mehr zum Arzt als zu wenig. Bei manchen Ursachen für das lästige Kribbeln können Sie selbst aktiv werden.
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