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Komplementärfarben - so verstehen Sie die Farbenlehre

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Komplementärfarben - so verstehen Sie die Farbenlehre1:28
Video von Laura Klemke1:28

Komplementärfarben sind ein Aspekt der Farbenlehre. Die Farbenlehre ist die Wissenschaft, die hinter den Farben steckt. Sie beschäftigt sich zur gleichen Zeit aber auch mit der Kunst, Farben richtig zu nutzen, sodass diese dann auch richtig wirken können. Und gerade hier kommt den Komplementärfarben eine große Rolle zu.

Was sind Komplementärfarben?

Das Wort “komplementär” stammt vom lateinischen “complementum” ab und bedeutet übersetzt “ergänzend”. Komplementärfarben sind also Ergänzungsfarben. Stellenweise werden Sie auch als Gegenfarbe bezeichnet.

Grundsätzlich sind Komplementärfarben zwei Farben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen und aus diesem Grund einen besonderen Kontrast zwischen sich erzeugen. Werden beide Farben miteinander vermischt, entsteht eine gräuliche Farbe. Die beiden Farben, die komplementär zueinander sind, heben sich also beim Mischen gegenseitig auf.

Welche komplementären Farbpaare gibt es?

In der einfachsten Form der Farbenlehre sind je eine Primärfarbe und eine Sekundärfarbe, die aus dem Mischen der beiden anderen Primärfarben entsteht, komplementär zueinander.

Primärfarben, auch Grundfarben genannt, können nicht durch das Mischen zweier anderer Farben erzeugt werden, Sekundärfarben hingegen entstehen genau dadurch.

Welche komplementären Farbpaare existieren, veranschaulicht der Farbkreis nach Itten (1961) sehr gut. Dieser wurde zwar mehrfach kritisiert und ist farbtechnisch gesehen auch nicht ganz korrekt, eignet sich aber ob seiner vereinfachten Darstellung gut als leicht verständliches Beispiel.

Hier sind die Grundfarben Blau, Gelb und Rot. Die Komplementäre sind

  • Blau - Orange (die Mischung aus Rot und Gelb)
  • Gelb - Lila (die Mischung aus Blau und Rot)
  • Rot - Grün (die Mischung aus Blau und Gelb)

Praktisch gibt es jedoch eine nahezu unendliche Vielfalt an Komplementärfarben. So gibt es noch andere Farbmodelle und Farbkreise und auch Tertiärfarben können miteinbezogen werden. Diese entstehen, indem eine Primärfarbe mit einer Sekundärfarbe gemischt wird.

Wie können Komplementärfarben genutzt werden?

Da Farben eine große Wirkung auf den Menschen haben, können bestimmte Farbmischungen gezielt eingesetzt werden.

So wird beispielsweise in der Werbung viel mit Komplementärfarben gearbeitet. Durch einen sogenannten Simultankontrast, der durch die gleichzeitige Verwendung von Ergänzungsfarben erzielt werden kann, wirken die Farben intensiver und heller. So wird ein grüner Salat beispielsweise oft vor einem rötlichen Hintergrund gezeigt, da er durch diesen Kontrast besonders frisch aussieht.

Bedenken Sie die Wirkung des Simultankontrastes also, wenn Sie einmal selber für ein Produkt oder eine Veranstaltung werben wollen. Allerdings sollten Sie davon absehen, einen Text in der Komplementärfarbe des Hintergrunds zu drucken. Das ist für den Menschen unangenehm, da es das Auge überreizt, der Text anfängt zu flimmern und schwerer zu erfassen ist.

Um Komplementärfarben kunstvoll einzusetzen, sollte daher immer eine Farbe klar dominieren. Die entsprechende Gegenfarbe sollte lediglich zur Akzentuierung bestimmter Aspekte verwendet werden.

Auch bei Waschmitteln wird mit Komplementärfarben gearbeitet. Weiße Wäsche, die nach längerer Zeit einen Gelbstich bekommt, können Sie mit Waschmittel waschen, welches blaue Zusätze enthält. Da Blau die Komplementärfarbe zu Gelb ist, wird der Gelbstich so ausgemerzt.

Komplementärfarben sind, aufgrund des sogenannten Sukzessivkontrastes, außerdem Auslöser optischer Täuschungen. Das können Sie ganz einfach selbst ausprobieren. Starren Sie einige Minuten intensiv auf ein blaues Blatt und schauen Sie anschließend direkt auf eine weiße Wand. Mit großer Wahrscheinlichkeit sehen Sie nun orangene Flecken an der weißen Wand.

Mit der richtigen Kombination verschiedener Farben können Sie also viel erreichen. Das gilt nicht nur in der Kunst oder in der Mode, sondern auch für die Gestaltung von Räumen.