Kohlweißling-Raupen erkennen
Wie bei allen Schmetterlingen sind es nicht die Schmetterlinge, die die Pflanzen mit Stumpf und Stiel nieder fressen, sondern ihre Raupen. Sie können schnell große Schäden anrichten. Es ist also enorm wichtig, die Eier und Raupen möglichst früh zu erkennen, um Schlimmeres zu vermeiden. Man unterscheidet dabei den großen Kohlweißling (Pieris brassicae) und den kleinen Kohlweißling (Pieris rapae). Beide Sorten sind von Mai bis August aktiv.
Großer Kohlweißling – Pieris brassicae
Der große Kohlweißling ist weißlich-gelb und legt seine Eier in Gebinden von ca. 20 Eiern auf der Blattunterseite der Pflanze ab. Nach 14 Tagen schlüpfen die Raupen. Sie werden bis zu 5 cm lang und sind gelb-grün mit schwarzen Flecken. Befallen werden vor allem Kohlpflanzen wie zum Beispiel Weißkohl, Blumenkohl oder auch Kohlrabi und Kapuzinerkresse.
Die Raupen brauchen ca. 3 bis 4 Wochen, die sie nur mit Fressen verbringen, bevor sie sich verpuppen. Das typische Schadensbild ist ein starker Lochfraß an den Blättern gepaart mit Kotablagerungen im Kohl. Die Raupen machen dabei keine halben Sachen und fressen alles bis auf das Blattgerippe auf. Das wird auch Skelettierfraß genannt.
Kleiner Kohlweißling – Pieris rapae
Der kleine Kohlweißling ist leicht gelblich und ähnelt dem großen Kohlweißling optisch sehr. Er legt seine Eier einzeln ab. Die Raupen sind hellgrün und werden ca. 3,5 cm lang. So ähnlich die Arten sich auch sind, so unterscheiden sie sich immens in ihrer Verbreitung, der bevorzugten Nahrung und dem Fressverhalten.
Die Raupe wird auch als Herzwurm bezeichnet, denn sie frisst sich gern in das Innere von Kohlköpfen. Neben Kohl mögen die Raupen des kleinen Kohlweißlings auch andere Pflanzen wie Lauch, Kapernstrauch, Schleifenblume und Rauke. Da sich der kleine Kohlweißling sehr vielfältig ernährt, ist er viel verbreiteter als sein großer Bruder.
Was kann man biologisch, chemisch oder mit einfachen Hausmitteln machen?
In der Bekämpfung der Raupen des Kohlweißlings, sind beide Arten gleich zu behandeln. Je nach Befall unterscheiden sich die einzusetzenden Mittel.
Biologische Bekämpfung
Zu den natürlichen Feinden der Kohlweißlinge gehören Vögel und Schlupfwespen. Als biologischen Larvenkiller fungieren die Eier der Schlupfwespe, die sie in den Raupen ablegt. Nutzen Sie ein Insektenhotel zur Ansiedlung der Wespen und anderer nützlicher Insekten für den Garten.
Chemische Mittel
Chemische Keulen sollten Sie aus Umweltschutzgründen nur einsetzen, wenn alle anderen Methoden bereits versagt haben. Im Fachhandel wird oftmals der Wirkstoff Pyrethrum empfohlen. Der Einsatz sollte jedoch besonders gut überlegt sein. Es könnte nämlich dem gesamten Beet und eben auch vielen nützlichen Insekten Schaden zufügen.
Einfache Hausmittel
Viele greifen inzwischen wieder auf die guten alten Hausmittel zurück. Eine Bekämpfung damit kann sehr erfolgversprechend sein, gerade dann, wenn die Raupen nur äußerlich sind und sich noch nicht bis ins Innere der Pflanzen durchgefressen haben.
- Die Eier einfach vorsichtig per Hand absammeln.
- Kohlblätter mit Wasser befeuchten und Steinmehl darüber geben. Das Wasser lässt das Steinmehl an den Blättern haften.
- Tabakasche darüberstreuen, funktioniert wie mit Steinmehl.
- Wermut und Rainfarn Pflanzen in einem Wassereimer 24 Stunden einweichen. Danach 20 Minuten kochen, abkühlen lassen und die Mischung auf den Boden um die Pflanzen und die Wurzelhälse sprühen.
Besser Vorbeugen als Bekämpfen
Das Beste ist, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Ein guter Schutz gegen die Schädlinge sind Kulturschutznetze. Sie dürfen einen Abstand von 2 mm nicht überschreiten. Die Netzränder sollten eingegraben und zusätzlich mit Steinen beschwert werden.
Die Fruchtfolge einzuhalten, ist oft erfolgreich. Gute Zwischenfrüchte innerhalb der notwendigen 4 Jahre bis wieder Kohl gepflanzt werden kann sind: Bohnen, Erbsen, Sellerie und Mais.
Mischkulturen bieten auch einen guten Schutz. Stark aromatische, duftende Pflanzen lenken die Falter von den Kohlpflanzen ab. Hier sind Thymian, Beifuß, Anis, Rainfarn, Salbei und Pfefferminze sehr beliebt.
Der Kohlweißling hat sehr gefräßige Raupen, die die ganze Ernte zerstören können. Es gibt zahlreiche Mittel dagegen. Biologische, chemische, aber auch ganz einfache Hausmittel können hier erfolgreich sein. Am besten ist es allerdings den Raupen vorzubeugen, damit es erst gar nicht so weit kommt.
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