Was sind Kohlenhydrate?
Als Ernährungsberaterin möchte ich zunächst den Begriff "Kohlenhydrate" definieren und erklären, wofür wir sie im Körper benötigen. Neben Fett und Protein (Eiweiß) sind die Kohlenhydrate der dritte Hauptnährstoff. Kohlenhydrate liefern Energie und werden in geringen Mengen auch als Baustoff für den Körper verwendet.
Die Kohlenhydrate können in mehrere Gruppen eingeteilt werden:
Zucker, die nur aus einem Baustein bestehen, werden als Einfachzucker (Monosaccharide) bezeichnet (z.B. Glukose, Fruchtzucker).
Zweifachzucker (Disaccharide) enthalten zwei Zuckerbausteine (z.B. Haushaltszucker=Saccharose, Milchzucker). Einfach- und Zweifachzucker schmecken süß und werden deshalb häufig auch als "süße Kohlenhydrate" bezeichnet.
Zucker aus vielen Bausteinen werden Vielfachzucker, Polysaccharide oder auch komplexe Kohlenhydrate genannt (z.B. Stärke, Glykogen). Sie finden sich in vielen Lebensmitteln (Kartoffeln, Reis, Nudeln usw.) und werden langsamer ins Blut aufgenommen.
Komplexe Kohlenhydrate sollten den Hauptteil unserer Nahrungskohlenhydrate ausmachen. Sie führen zu einem geringeren Anstieg des Blutzuckers und sind deshalb gesundheitlich günstiger zu beurteilen als Mono- und Disaccharide.
Der menschliche Körper benötigt Kohlenhydrate zur Energiegewinnung, damit er alle alltäglichen körperlichen und geistigen Aktivitäten durchführen kann. Menschen, die eine Low-Carb-Ernährung durchführen, fühlen sich aus diesem Grund häufig müde und antriebslos. Diese Ernährungsform ist nicht für jeden Menschen geeignet.
Kalorien im Ei
Kalorie ist eine veraltete Einheit für die Energie, die aber heute noch sehr gebräuchlich ist. Die neue Einheit ist das Joule. Da die Kalorie eine sehr kleine Einheit ist, werden die Angaben über den Energiegehalt von Nahrungsmitteln üblicherweise in Kilo-Kalorien (1 kcal. = 1000 Kalorien) gemacht.
Ein Hühnerei hat 137 Kilokalorien und 573 Kilojoule. Das Ei liegt somit im mittleren Kalorienbereich der Lebensmittel. Während einer Ernährungsumstellung, die, im Gegensatz zu einer Diät, ausschließlich zu empfehlen ist, sollten Sie den Kilokalorien-Gehalt des Hühnereies immer einrechnen. Die Formel für die Berechnung der Kilokalorien in Kilojoule lautet: Kilokalorien x 4,184 = Kilojoule.
Proteine , Fett und Vitamine im Hühnerei
- Eiweiß: Der Eiweiß-Gehalt eines Hühnereies beträgt 11,85 Gramm pro 100 Gramm. Eiweiße sind wichtig als Baumaterial für die Muskeln, die Organe und das Blut sowie für die Immunabwehr (Hormone, Enzyme).
- Fett: Ein Ei enthält 9,32 Gramm Fett. Fette liefern dem menschlichen Körper Energie und lebensnotwendige Fettsäuren, sie sind Bestandteil der Zellmembranen und dienen als Ausgangssubstanz für weitere biologische Stoffe. Sie verhindern den Verlust von Körperwärme und schützen vor Kälte.
- Vitamine: Im Hühnerei sind die Vitamine A (Retinol, 0,28 Milligramm), Vitamin D (2,93 Mikrogramm), Vitamin E (1,96 Milligramm), Vitamin B1 (0,10 Milligramm), Vitamin B2 (0,41 Milligramm), Vitamin B6 (0,08 Milligramm), Vitamin B12 (1,90 Mikrogramm) enthalten. Vitamine sind lebensnotwendig, damit alle Körperfunktionen optimal arbeiten. Es ist jedoch auf die jeweils richtige Dosierung zu achten, da Überdosierungen gesundheitsschädlich sein können.
Mineralstoffe und weitere Nährstoffe in Eiern
- Cholesterin: Ein Ei enthält 396 Milligramm Cholesterin. Essen Sie maximal zwei bis drei Eier pro Woche, da das Cholesterin in Eiern Ihre Blutfettwerte erhöhen kann. Dies kann bei ständig zu hohen Blutfettwerten (LDL-Cholesterin zu hoch, ab > 116 mg/dl; HDL-Cholesterin zu niedrig, < 40 mg/dl Männer, < 48 mg/dl Frauen) zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zu einem Herzinfarkt führen.
- Mineralstoffe und weitere Nährstoffe: Harnsäure (5,00 Milligramm), Kochsalz (0,30 Gramm), Natrium (144,00 Milligramm), Kalium (147,00 Milligramm), Calcium (51 Milligramm), Phosphor (210,00 Milligramm), Magnesium (11,00 Milligramm), Eisen (1,83 Milligramm), β-Carotin (13,00 Mikrogramm), Folsäure (74,00 Mikrogramm), Zink (1,49 Milligramm), Kupfer (65,00 Mikrogramm), Fluorid (110,00 Mikrogramm), Jod (9,40 Mikrogramm), Wasser (76,36 Gramm), Phenylalanin (635,00 Milligramm).
Eier als Allergen
Allergiker sollten von einem Allergologen testen lassen, ob sie allergisch gegen Eier und Eierzeugnisse sind. Eine Empfindlichkeit gegenüber einem einzigen Ei-Protein kann ausreichen, um eine Unverträglichkeit oder eine Allergie auszulösen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein kann. Sollten keine Beschwerden bislang bestehen, sind die Kosten für diese Untersuchung vom Patienten selbst privat zu tragen.
Eier enthalten eine hohe Menge an Vitaminen, Mineralien und anderen Nährstoffen. Gelegentlich sollten Eier auf dem Speiseplan stehen. Zwei bis drei Eier pro Woche sind durchaus in Ordnung. Die Blutfettwerte von Menschen, die häufiger Eier essen, sollten regelmäßig einmal pro Jahr von Ihrem Hausarzt kontrolliert werden.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?