Was Sie benötigen
- Kirchengesangsbuch
- Bibel
- Pfarrer oder weltlicher Redner
- Todesanzeigen mit Einladungen
- viele Teelichte
- viele Luftballons mit Füllgas
- viele Blumen
- evtl. Glockengeläut
- evtl. Harmonium mit Spieler
- CD und Player
- Vorbereitung von Geschichten und symbolischen Handlungen
Wenn Kinder sterben - das sollte im Vorfeld bedacht werden
- Vor der eigentlichen Beerdigung müssen Sie, trotz aller Trauer, viele Dinge überdenken und erledigen. Versuchen Sie, das in Ruhe anzugehen, um die Abschiedsfeier ohne Hektik und so liebevoll und würdig wie möglich zu gestalten. Lassen Sie sich von Verwandten und Freunden dabei helfen.
- Entscheiden Sie, ob Sie die Begräbnisfeier in der Kapelle, im Krematorium und/oder am Grab abhalten wollen und ob es eine Erd- oder Feuerbestattung sein soll. Wählen Sie vielleicht einen weißen Sarg mit farbigem Deckel und als letzte Ruhestätte eventuell einen Ruhewald.
- Lassen Sie sich bei einer christlichen Kinder-Beerdigung nicht Ihre eigenen Mitgestaltungsmöglichkeiten (Musikauswahl, evtl. Beteiligung von Familienmitgliedern und Kita-Kindern oder Mitschülern u. a.) nehmen.
- Binden Sie bei einer freien Bestattung möglichst sich selbst und die Familie mit ein, lassen Sie nicht nur fremde Menschen reden. Wecken Sie gute, vielleicht sogar heitere Erinnerungen an das Kind, sprechen Sie erst zum Ende der Feier von sich und von Ihrer Trauer.
- Entwerfen Sie rechtzeitig vorher Trauerkarten und bitten Sie um Teilnahme an dieser letzten Feier für Ihr Kind. Nennen Sie darin nicht nur Ort und Zeit, sondern geben Sie Ihre besonderen Wünsche bekannt (Fürbitten aufschreiben und auch vorlesen, Spielzeug als Grabbeigabe mitbringen, evtl. keine schwarze Kleidung tragen o. Ä.).
- Klären Sie die Möglichkeiten für Musik: Instrument in der Kapelle (einschließlich Spieler), CD-Zusammenschnitt und Player mitnehmen (einen Bediener bitten), auch ein Keyboardspieler ist denkbar.
Beerdigung - das könnten Sie zu einer christlichen Beisetzung beitragen
- Besprechen Sie mit dem Pfarrer Ihres Vertrauens den Ablauf der Kinder-Beerdigung und bitten Sie ihn, dass er Ihnen etwas Raum gibt und Ihre Wünsche bezüglich des Ablaufs berücksichtigt.
- Stellen Sie viele Teelichte auf und bitten Sie um Glockengeläut zu Beginn und Ende der Trauerfeier. Steht keine Kirche in der Nähe, gibt es auch sehr schöne Tonaufnahmen im Internet.
- Äußern Sie eigene Musikwünsche wie z. B.: das Ave Maria von Bach/Gounod (evtl. von Andrea Bocelli gesungen), das Ave Verum von Mozart (evtl. vom Wiener Knabenchor gesungen), Kirchenlieder wie „Befiel du deine Wege“, „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, „So nimm denn meine Hände“ und eventuell zum Schluss als Schlaflied für das Kind „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ (evtl. können es ja die Kinder singen). Damit die Trauergäste mitsingen können, legen Sie entsprechende Textblätter (nur einige Strophen auswählen) den Trauerkarten bei.
- Fragen Sie den Pfarrer, ob er den Bibelspruch „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ (Matthäus 19, Vers 14) zum Inhalt seiner Predigt wählen kann. In dem Zusammenhang müsste er Zeit einplanen, in der die anwesenden Kinder (Familie, Kita usw.) Blumen und evtl. Spielzeug am Sarg oder an der Urne ablegen können.
Möglicher Ablauf einer Kinder-Beerdigung ohne kirchliche Einbindung
- Stellen Sie viele Teelichte auf, eventuell sternförmig.
- Auch eine freie Kinder-Beerdigung kann feierlich mit Glockengeläut beginnen und enden.
- Fügen Sie danach die „Träumerei“ von Robert Schumann ein.
- Der Redner oder ein Familienmitglied sollte die Trauergäste begrüßen, etwa in dieser Form: „Danke, dass Sie gekommen sind, um unseren kleinen Liebling … ein letztes Mal zu verabschieden und ein Stück auf dem Weg zu begleiten, von dem es keine Wiederkehr gibt.“
- Lesen Sie oder lassen Sie eine Geschichte über das Kind und Ihre kleinen guten Erlebnisse mit dem Kind lesen. Wählen Sie nette Episoden aus.
- Nun könnten symbolische Handlungen folgen wie: Spielzeug und Blumen am Sarg ablegen, Briefchen mit guten Worten für das Kind (in den Einladungen haben Sie darum gebeten) am Sarg ablegen o. Ä. Diese Handlungen können untermalt werden z. B. von „My little Baby“ (einer Wellness-Musik für Mutter und Kind), „Air Suite Nr. 3“ von Johann Sebastian Bach oder dem Klarinettenkonzert A-Dur von Mozart.
- Nach einem Moment der Stille können die Abschlussworte gesprochen werden. Sehr schön wäre es, wenn Sie das selbst tun könnten. Ein Textbeispiel wäre z. B.: „Wir werden sehr oft von dir sprechen und anfangs auch sehr viel weinen. Irgendwann aber, sehr viel später, werden wir auch wieder über deine Schelmereien lachen können. Ganz bestimmt aber werden wir den Sonnenstrahl im Herzen bewahren, der du für uns gewesen bist.“
- Während eventuell leise Schlaflieder (z. B. Nico Bizer „Gute Nacht“, „Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein“) oder andere, vom Kind gern gehörte Lieder gespielt werden, können die Trauergäste an den Sarg treten, noch einmal die Hand darauf legen und damit symbolisch auf Wiedersehen sagen.
- Wenn Sie die Möglichkeit finden, jemanden mit dem Aufblasen (Gas) vieler bunter Luftballons neben der Kapelle zu beauftragen, kann jeder Trauergast beim Verlassen der Kinder-Beerdigung einen davon mit guten Gedanken an Ihr Kind in den Himmel steigen lassen.
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