Was Sie benötigen
- ein Häuschen im Wald
- oder
- Holz und Werkzeuge/ ein Zelt
- einen Schlafsack
- einen Campingkocher
- warme Kleidung
- Kenntnisse über Pflanzen und Pilze
Zuerst sei gesagt, dass es natürlich verschiedene Arten gibt, allein im Wald zu leben. Wenn Sie keine Lust auf Menschen haben, können Sie ganz radikal sein und praktisch 'ohne alles' in den Wald gehen. Das ist natürlich nicht für jeden was, darum geht es hier zunächst um eine gemäßigtere Variante.
Konventionell im Wald leben
- In den Immobilieninseraten in Zeitungen und im Internet gibt es immer wieder passende Angebote, nämlich abgelegene Häuschen auf Waldgrundstücken zum Kauf oder zur Miete. Bei dieser Mittellösung können Sie die Annehmlichkeiten des modernen Lebens genießen, so zum Beispiel Strom und fließendes Wasser, aber Sie haben trotzdem Ihre Ruhe und sind nicht dem hektischen Stadtleben ausgesetzt.
- Zu Häusern im Wald gehört meist auch ein Grudstück, was das Gebäude umgibt und Sie gleichermaßen abschirmt und zur Ruhe kommen lässt. Wer keine Lust auf den ständigen Kontakt zu Menschen hat, findet so den perfekten Rückzugsort.
Aussteigen - der radikale Weg, wenn Sie keine Lust auf Menschen haben
Es gibt allerdings immer wieder Menschen, denen es nicht reicht, einfach im Wald zu wohnen. Sie wollen der Zivilisation komplett den Rücken kehren und im Einklang mit der Natur leben.
- Hier sei zunächst gesagt, dass Sie in Deutschland nicht einfach so in den Wald ziehen dürfen. Vorher müssen Sie sich über den Besitzer des von Ihnen gewählten Waldstücks informieren und mit ihm besprechen, ob Sie in seinem Wald leben dürfen. Dann sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass Sie nicht jagen und in der Regel auch kein Holz fällen dürfen.
- Haben Sie ein geeignetes Waldstück gefunden, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie genau Sie dort leben wollen. Wollen Sie sich eine Hütte bauen? Dann sprechen Sie das mit dem Waldbesitzer ab. Holz bekommen Sie günstig im Baumarkt. Wer auch dem Bargeld entsagen will, kann einfach mal an die Türen seiner (Noch-)Nachbarn klopfen und nach Holzresten fragen. Meist kommt mehr dabei rum, als man glaubt!
- Wer es sich etwas leichter machen will, entscheidet sich einfach für ein Leben im Zelt. Zelte gibt es gebraucht schon sehr günstig und im windgeschützten Wald halten sie im Normalfall auch deutsches Herbstwetter aus.
- Ganz wichtig: Organisieren Sie sich auf jeden Fall einen Schlafsack. Schlafsäcke halten bis zu sehr niedrigen Temperaturen warm.
- Vielen Einsiedlern stellt sich ganz zu Beginn des Lebens in Abgeschiedenheit die wichtige Frage nach der Ernährung. Hier gibt es zwei Wege: Entweder, Sie entscheiden sich dafür, sich aus der Natur zu ernähren, also von Pilzen, Beeren und allem, was der Wald hergibt. Informieren Sie sich dann bitte genau über die Genießbarkeit der in Deutschland zu findenden Pflanzen und Pilze! Die zweite Möglichkeit ist, sich weiter normal aus dem Supermarkt zu versorgen. Das Geld dafür besorgen sich die meisten Aussteiger durchs Flaschensammeln. Für Flaschen und Dosen gibt es bis zu 25 Cent Pfand. Auch kleinere Hilfsarbeiten werden oft von Aussteigern übernommen - dieser Weg erfordert allerdings Kompromisse, wenn Sie keine Lust auf Menschen haben. Denn wer Flaschen sammelt oder arbeitet, läuft ihnen zwangsläufig über den Weg.
- Der letzte Rat ist: Passen Sie gut auf Ihre Wertsachen auf. Viele Einsiedler verstecken ihre Sachen in Gefäßen, die sie im Boden vergraben.
Sollten Sie sich für einen Ausstieg entscheiden, bedenken Sie bitte Folgendes: Viele Menschen, die das Leben in der Wildnis ausprobieren, merken schnell, dass es nichts für sie ist. Halten Sie sich für diesen Fall immer ein Hintertürchen zurück ins normale Leben offen.
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