Kafkas Kurzgeschichten machen den Großteil seines Werkes aus und werden auf der ganzen Welt als Hochliteratur geschätzt. Über die Hintergründe wird unter Literaturwissenschaftlern viel spekuliert.
Kafkas Werk
Kafka wurde 1883 in Prag geboren und kam aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie des Bürgertums. Er arbeitete lange als Beamter in einer Versicherung und wurde von der Familie auch in die elterlichen Geschäfte einbezogen.
- Er schrieb drei Romanfragmente namens "Der Prozess", "das Schloss" und "Der Verschollene". Dazu kommen seine zahlreichen Erzählungen. Der Großteil seines literarischen Schaffens besteht aber aus Kurzgeschichten. Dazu kommen Parabeln, Briefe und andere kurze Literaturformen, die er verfasste.
- Zu Lebzeiten veröffentlichte Kafka nur wenige Werke, die meisten wurden dann gegen seinen Willen posthum von seinem Freund Max Brod als offiziellem Nachlassverwalter veröffentlicht. Die Fachwelt nahm Kafkas Werk dankbar auf und man zählt ihn heute zum Literaturkanon.
Hintergründe zu den Kurzgeschichten
Seine Kurzgeschichten sind zum großen Teil von seiner Biographie und den Krisen seines Lebens bestimmt.
- Kafka haderte von jeher mit seinem Vater und dessen Erwartungen. Deshalb ist das Scheitern der Figuren wie z.B. in "Der Bau" ein wichtiges Thema für Kafka. Auch hatte Kafka ein tiefes Misstrauen gegen Bürokratie und starre Gesetze, weshalb wie in "Vor dem Gesetz" oft Behörden und juristische Themen behandelt werden.
- Weiterhin war er von seiner jüdischen Herkunft geprägt und seine jüdische Erziehung wirkt sich auch auf seine Kurzgeschichten aus, die jüdische Metaphern aufnehmen.
- Kafkas Stil besitzt durchaus satirischen Humor und besticht durch kühle Nüchternheit in der Beschreibung von unglaublichen Sachverhalten. Damit transportiert Kafka sein Lebensgefühl und schafft eine oft irritierende Atmosphäre. So entstand aus Kafkas Kurzgeschichten der literaturkritische Begriff kafkaesk.
- Viele Motive wie die Tür wiederholen sich in unterschiedlichen Kurzgeschichten und verbinden sein Werk dadurch. Seine Kurzgeschichten sind auch für diese Gattung oft sehr kurz gehalten und haben meist eine klare Sprache und eindeutige Handlung, zugleich vermitteln sie aber eine verwirrende Offenheit in der näheren Betrachtung und man kann hier ungeahnte Tiefen in der Interpretation ausloten.
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