Im Altbau ist eine Dreifachverglasung selten sinnvoll.
Zu dieser Frage gibt es verschiedene Sichtweisen. Fakt ist, eine Dreifachverglasung weist eine höhere Wärmedämmung auf als eine Zweifachverglasung oder gar noch ältere Glasvarianten. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass deshalb in Ihrem Haus die Dreifachverglasung notwendig oder gar sinnvoll ist. Je nach Alter und Bauart Ihres Hauses kann sich die Dreifachverglasung sogar als wenig sinnvoll erweisen.
- Wenn Sie beispielsweise ein altes Fachwerkhaus mit relativ dünnen Wänden Ihr Eigen nennen, wird es nicht sehr sinnvoll sein, Fenster mit Dreifachverglasung einzubauen, da das Fenster einerseits zwar eine gute Wärmedämmung aufweist, aber andererseits die Wände bei der Wärmedämmung nicht mithalten können.
- Nebenbei werden Sie im Frühjahr und im Herbst bemerken, das Sie durch die Dreifachverglasung die Passivwärme durch die Sonneneinstrahlung kaum noch nutzen können.
- Die Dreifachverglasung hält nicht nur im Winter die Wärme im Raum, sie hält auch in den anderen Jahreszeiten die Wärme der Sonne draußen. Dies kann durchaus die Heizkostenersparnis vom Winter ausgleichen oder gar übersteigen. Das heißt, im ungünstigsten Fall können Ihre Heizkosten statt zu sinken sogar ansteigen.
- Außerdem ist eine Dreifachverglasung im Vergleich zur Zweifachverglasung erheblich teuerer. Es ist sinnvoll, wenn Sie sich vorher von einem Fachmann oder Energieberater einmal durchrechnen lassen, wie lange es dauern würde, bis sich die höheren Anschaffungskosten durch die eventuelle Heizkostenersparnis amortisiert haben werden.
Dreifachverglasung im Neubau - sinnvoll oder nicht?
In Neubauten mit sehr guten Wärmedämmwerten wiederum kann es durchaus sinnvoll sein, Fenster mit Dreifachverglasung einzubauen, da hier die Wände für gewöhnlich höhere Dämmwerte erreichen als die Fenster.
- Insbesondere bei sehr großen Fensterflächen ist der Einsatz der Dreifachverglasung sinnvoll.
- Bei normalen oder gar kleinen Fensterflächen sollten Sie sich vorab über die Wärmedämmwerte Ihrer restlichen Fassade kundig machen. Es nützt Ihnen nicht viel, wenn die Fenster höhere Dämmwerte erreichen, als der Rest vom Haus.
- Ein sehr wichtiger Aspekt dafür, ob Sie überhaupt eine Dreifachverglasung benötigen, ist auch die Frage des Klimas, in dem Ihr Haus steht. Da der eigentliche Sinn der Wärmedämmung erst ab Temperaturunterschieden von ca. 25 Grad Celsius richtig zum Tragen kommt. Das bedeutet, nur in den Zeiten mit Temperaturen ab 10 Grad minus oder mehr kann eine eventuelle Heizkostenersparnis entstehen.
- Wenn Sie bis jetzt in den Übergangszeiten von der passiven Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung profitiert haben, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie in Zukunft darauf verzichten möchten.
Alles in allem ist es als Laie nicht ganz einfach, hier zu einer sinnvollen Entscheidung zu gelangen. Es ist immer hilfreich, sich im Vorfeld von unabhängigen oder neutralen Fachleuten Informationen einzuholen.
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