Intensivlandwirtschaft und extensive Formen des Anbaus
Um den Unterschied zwischen intensiver und extensiver Form der Landwirtschaft zu erklären, sollten Sie sich den Produktionsfaktor Boden im Hinblick auf die Ertragssteigerung ansehen:
- Bei extensiver Landwirtschaft wird verhältnismäßig wenig je Flächeneinheit angebaut. Ertragssteigerungen sind bei extensiver Landwirtschaft nur möglich, wenn mehr Boden verwendet wird.
- Bei Intensivlandwirtschaft werden Ertragssteigerungen in der Regel dadurch erzielt, dass nicht die Anbauflächen vergrößert werden, sondern durch gezielten Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Bewässerung höhere Erträge erzielt werden.
- Sie sollten auf jeden Fall erwähnen, dass es keine klare Abgrenzung gibt. Es gibt eindeutig extensive Bewirtschaftung wie nomadische Landnutzungen, Sammlerkulturen und Wanderfeldwirtschaft. Auch gibt es Betriebe mit Monokulturen und Massentierhaltung, die eindeutig der Intensivlandwirtschaft zugeordnet werden müssen.
- Aber es gibt aber auch Zwischenformen. So kann die Gewinnung von neuen Anbauflächen im extensiven Anbau ein Übergang zur Intensivlandwirtschaft sein, zum Beispiel wenn Sümpfe trocken gelegt werden und das auf diese Art schwierig gewonnene Land immer besser bewirtschaftet wird, also die Erträge gesteigert werden, indem mehr Dünger oder Arbeitskraft eingesetzt wird.
Insgesamt werden Sie immer einen Trend zur Intensivlandwirtschaft finden, da Boden knapp ist bzw. schwer als Anbaufläche gewonnen werden kann. Der Einsatz von Arbeitskraft bzw. Kapital (Maschinen, Dünger, Pflanzenschutzmittel) ist dagegen meist nahezu unbegrenzt möglich.
Abgrenzung zur ökologischen Landwirtschaft
Vermeiden Sie es, Intensivlandwirtschaft als grundsätzlich ökologisch bedenklich und extensive Bewirtschaftungsformen als unbedenklich darzustellen. Bedenken Sie:
- Auch eindeutig extensive Landswirtschaft kann Landschaften nachhaltig verändern. Denken Sie nur an die Heidelandschaft und die Almlandschaft, die ohne extensive Landwirtschaft nie entstanden wären.
- Der Zwang, ständig neue Anbauflächen zu gewinnen, ist ökologisch oft bedenklicher als die Intensivlandwirtschaft, bei der es auf Brachflächen nicht ankommt, weil der Ertrag der Anbaufläche anders gesteigert wird als durch Landgewinn. In dem Zusammenhang sollten Sie Trockenlegungen von Sümpfen und Brandrodungen erwähnen, während in der Intensivlandwirtschaft oft wieder Brachlandstreifen zwischen den großen Feldern angelegt werden.
Sie sollten also Intensivlandwirtschaft einfach nur als die Form der Landbewirtschaftung betrachten, bei der versucht wird, aus begrenzten Landressourcen einen hohen Ertrag zu erzielen. Dass sie, wenn dabei übertrieben wird, auch negative Auswirkungen auf die Ökologie haben kann, ist klar.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?