„Ich weiß, dass …“ - Ursprung und Geschichte
- Selbst Schüler verwenden das Zitat „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ - vor allem dann, wenn sie tatsächlich nichts wissen. Dabei handelt es sich hierbei nicht um das Nichtwissen, sondern eher um das Scheinwissen, das viele Menschen mit sich bringen. Wenn Sie also künftig dieses Zitat verwenden, dann sollten Sie darauf achten, dass Sie es in den richtigen Kontext setzen.
- Das Zitat selbst wird gern falsch verwendet. Ursprünglich sagte Sokrates „Ich weiß, dass ich nicht weiß“. Zurückzuführen ist das Zitat auf die Apologie Platons (literarisches Werk zur Verteidigungsrede Sokrates‘ vor Gericht, das seinen Ursprung in dem Gerichtsverfahren gegen Sokrates wegen Gottlosigkeit hat, in dem der Philosoph zum Tode verurteilt wurde).
Ich weiß nichts - richtige Interpretation?
- In der heutigen Zeit wird das Zitat „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ gern in dem Zusammenhang verwendet, dass sie tatsächlich nichts wissen. Das ist eine moderne, aber falsche Auslegung des Zitats. Der Philosoph wollte etwas ganz anderes damit ausdrücken.
- Nicht das Nichtwissen war damit gemeint. Vielmehr folgte Sokrates den philosophischen Grundsätzen und hinterfragte das, was vermeintlich da ist - das Wissen. Woher möchte der Mensch wissen, dass er ganz sicher etwas weiß? Es kann sich genauso gut nur um eine Vorstellung, eine Ansicht handeln, die nicht eindeutig bewiesen ist und somit vielleicht auch gar nicht existiert. Derjenige glaubt aber zu wissen, dass er dieses Wissen hat. In Wirklichkeit handelt es sich nur um eine Ansicht.
- Wenn Sie also künftig dieses Zitat verwenden möchten, dann nur in dem Zusammenhang, dass Sie glauben, etwas zu wissen, sich aber nicht sicher sind. So entsprechen Sie am ehesten dem tieferen Zweck des Zitats von Sokrates.
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