Herkunft der Redewendung
Vor allem in älteren Schriften, Büchern und Filmen findet sich häufig die Redewendung „Ich empfehle mich“. In der heutigen Zeit verwendet diese Phrase nur noch eine Minderheit, um sich zu verabschieden. Meistens geschieht das dann in ironischer oder auch wütender Form nach einem Streit.
- Gerade in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde diese Phrase bei gesellschaftlichen Anlässen verwendet. Damals wurde in höheren Kreisen viel Wert auf Etikette und Anstand gelegt. Anhand der Sprache und des Benehmens wurde schnell erkannt, wer zu welchem Stand gehörte. Damit wurde der Respekt gegenüber dem Anderen und dessen Stand ausgedrückt.
- Da in dieser Zeit häufig in der Passivform („Oh Herr, hat er denn so gar nichts zu erzählen?“) und vor allem sehr hochgestochen vor Anderen gesprochen wurde, entstand dieser eigentlich umständliche Ausdruck. Später wurde die Phrase durch Grußformeln wie „Ciao“ oder „Servus“ ersetzt.
„Ich empfehle mich“ – Bedeutung
- Neben einer Form von Höflichkeit, verfolgte die Redewendung „Ich empfehle mich“ auch einen bestimmten Zweck. Zum Einen spiegelte die Phrase die Etikette, den Stand und die Bildung des Abschiednehmenden wider. Zum Anderen sorgte der Abschiednehmende so dafür, dass er auch nach seinem Weggang im Gedächtnis des Anderen blieb.
- Er empfiehlt sich, seine Bildung, seinen Stand und seine Etikette seinem Gegenüber. Dieser wiederum empfiehlt ihn wieder bei Anderen. Im Laufe der Zeit wurde diese Form der Höflichkeit durch lockere Grußformeln abgelöst, die bis heute im deutschen Sprachgebrauch existieren. „Ciao“ wird selbst unter Jugendlichen noch immer gern verwendet.
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