Operationsrisiken bei der Implantation einer Hüft-TEP
- Wenn Sie sich der Implantation einer Hüft-TEP unterziehen müssen, wird man vor dem Eingriff ein Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen und Sie über die möglichen Risiken informieren, die im Zusammenhang mit dem Eingriff auftreten können.
- Zu den Komplikationen, die während Ihres Eingriffs auftreten können, gehören Gefäßverletzungen mit nennenswerten Blutungen, die auch schon mal eine Bluttransfusion erforderlich machen und zu einer Hämatombildung im OP-Gebiet führen können, die evtl. durch eine erneute Operation behoben werden muss.
- Man wird Sie auch auf evtl. Wundheilungsstörungen hinweisen müssen, z. B. durch die vorgenannte Hämatombildung. Auch Wundinfekte und Abszesse können auftreten.
- Erhalten Sie ein neues Hüftgelenk wegen degenerativer Veränderung Ihrer eigenen Hüfte, werden Sie höchstwahrscheinlich durch den Knorpelverlust Ihres Hüftgelenks ein verkürztes Bein haben, dessen Länge man versuchen wird, durch geeignetes Prothesenmaterial wieder auszugleichen. Während Weichteile wie Haut und Muskeln eine Beinverlängerung von einigen Zentimetern meist problemlos mitmachen, sind Nerven nur bedingt dehnungsfähig. Es kann somit zu etwas länger anhaltenden Dehnungsschmerzen z. B. des Ischiasnervs kommen.
- Unmittelbare Nervenverletzungen wie versehentliche Durchtrennung eines Ihrer Nerven im Hüftbereich dürften zu den Raritäten gehören. Gelegentlich kann es zu Sensibilitätsstörungen am Oberschenkel kommen, die allerdings vorübergehender Natur sind.
- Durch die Manipulationen an Ihrem Oberschenkelknochen, der für das Einführen der Prothese "ausgehöhlt" werden muss, aber auch das Einschlagen der Prothese in den Knochen, kann dieser brechen. Es sind dann zusätzliche Maßnahmen zur Frakturversorgung erforderlich.
- In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann es zu Venenthrombosen und evtl. sogar Lungenembolien kommen, wovor Sie aber durch die tägliche Gabe von Heparinspritzen in der Regel gut geschützt sind. Bei älteren Patenten, die nach einer Hüft-TEP nicht so schnell wieder auf die Beine kommen, kann sich auch mal eine Lungenentzündung entwickeln.
Späte Komplikationen nach Hüftprothese
- Auch wenn Sie den Eingriff ohne Komplikationen überstanden haben, nach einer evtl. Rehamaßnahme wieder zu Hause sind und Ihre normalen Alltagstätigkeiten aufgenommen haben, kann es zu Problemen mit Ihrer Hüft-TEP kommen.
- Eine gefürchtete Komplikation, die nach Monaten, evtl. sogar noch nach Jahren auftreten kann, ist die bakterielle Infektion der Prothese, was zur Lockerung Ihrer Prothese und Schmerzen bei jedem Schritt führt. Nicht selten muss dann die Prothese wieder ausgebaut und durch eine neue ersetzt werden.
- Ihre Hüft-TEP kann sich im Laufe der Zeit auch ohne ein Infektgeschehen lockern. Insbesondere wenn Sie in jungen Jahren ein künstliches Hüftgelenk bekommen haben, müssen Sie mit dem Auswechseln der Prothese rechnen, da diese nicht ewig halten.
- Man wird Sie auch darauf hinweisen, dass es im Bereich der Hüft-TEP zu Verkalkungen und Neubildung von Knochengewebe in den Weichteilen kommen kann. Sie bemerken das daran, dass die Beweglichkeit des neuen Hüftgelenks weniger wird und Schmerzen auftreten. Das Problem kann nur operativ gelöst werden.
- Revisionseingriffe sind auch dann erforderlich, wenn die Prothese immer wieder auskugeln sollte. Ursächlich ist meist ein Implantationsfehler, da Hüftpfanne und Prothesenschaft in einem bestimmten Winkel zueinander eingesetzt werden müssen. Hat Ihr Operateur nicht aufgepasst und z. B. die Hüftpfanne zu steil implantiert, rutscht der Hüftkopf immer wieder aus der Pfanne heraus, womit Sie keinen Schritt mehr gehen können.
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