Horn als Dünger
Hörner und Hufe von Rindern werden in der Bio-Landwirtschaft nicht weggeworfen. Vielmehr werden Hornabfälle zerkleinert und als Biodünger verkauft. Verarbeiten Sie Hornspäne als Dünger für Gartenbeete oder Balkonbepflanzungen.
Die Anbieter sieben die Hornabfälle nach dem Zerkleinern. Teilchen, die größer als fünf Millimeter sind, kommen als Hornspäne (Hornschrot) in den Handel. Horngries besteht aus Körnern, die eine Größe zwischen einem und fünf Millimetern haben. Die kleineren Körnchen sind Hornmehl.
Das organische Material hat einen Stickstoffgehalt (N) zwischen 12 und 15 Prozent. Kalium liegt in Form von Kaliumoxid (K2O) und Phosphor als Phosphorpentoxid (P2O5) vor. Der Anteil von Kalium und Phosphor liegt jeweils bei einem Prozent. Horn ist also ein organischer Stickstoffdünger.
Horndünger schätzen Biobauern und Kleingärtner wegen seines organischen Ursprungs. Das Gerücht der BSE-Gefahr ist inzwischen widerlegt. Hornprodukte sind für Ihre Beete und Balkonpflanzen vollkommen ungefährlich, da sie kein Nervengewebe enthalten.
Vor- und Nachteile von Horndünger
Hornmehl, Horngries und Hornschrot unterscheiden sich lediglich in der Korngröße. Je kleiner die Körner, umso schneller nimmt der Boden das Material auf. Ansonsten gibt es keine Unterschiede zwischen den Produkten.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
organische Herkunft | geringer Phosphatanteil |
enthält viel Stickstoff | geringer Kaliumanteil |
verändert den pH-Wert des Bodens nicht | Zusammensetzung ist unterschiedlich |
Nährstoffe liegen nicht als Salze vor | Wirkung hängt von der Temperatur des Bodens ab |
Überdüngung kaum möglich | Feuchtigkeit und Durchlüftung des Bodens notwendig |
Düngung mit Hornspänen
Der beste Zeitpunkt zum Düngen mit Spänen ist während des Pflanzens. Graben Sie die Späne immer in das Pflanzloch ein. Gries und Mehl eignen sich, um den Pflanzen während der Wachstumsphase Nährstoffe zuzuführen. Beachten Sie dabei Folgendes:
Horn ausstreuen: Bringen Sie Horngries oder -mehl großzügig in die Beeterde ein.
Einarbeiten: Arbeiten Sie das Horn ins Erdreich ein. Dort schließen die zahlreichen Bodenlebewesen die Inhaltsstoffe auf, sodass die Pflanzen über lange Zeit davon zehren. Wässern: Gießen Sie nach dem Ausbringen kräftig, damit die chemischen und biologischen Prozesse in Gang kommen. Ohne Wasser können die Kleinlebewesen Horn nicht aufspalten.
Kübelpflanzen brauchen andere Dünger: Hornspäne eignen sich nur bedingt zur Versorgung von Zimmerpflanzen. Hier fehlt die Fülle an Bodenlebewesen und der Effekt der Nährstoffzufuhr für Ihre Pflanzen bleibt mangelhaft. Direkt am Wurzelballen ausbringen: Eine Ausnahme besteht, wenn Sie reich begossene Töpfe direkt um den Wurzelballen mit Hornspänen düngen. Hier garantiert die andauernde Bodenfeuchtigkeit einen langsamen, aber effektiven Aufschluss des Materials.Warmer Standort: Die beste Umsetzung von Hornspänen als Dünger erzielen Sie, wenn Beete oder Balkonschalen feucht und warm stehen. Ein Überversorgen ist durch die allmähliche Abgabe der Stickstoffinhalte ausgeschlossen.
Tipp: Reichern Sie mit den Spänen den Komposthaufen an. Sie fördern das Verrotten und erhöhen den Stickstoffanteil Ihres Komposts. Mit diesem lassen sich auch Zimmerpflanzen ausgezeichnet düngen. Horn ist ein ausgezeichneter Langzeitdünger, sofern der Boden warm und feucht ist.
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