Der Ruhrpottslang, auch Ruhrdeutsch, ist am Ende des 19. Jahrhunderts als Variation des Hochdeutschen entstanden. Das Ruhrpott-Deutsch soll Einflüsse vom Niederrhein und Westfalen haben, sich aber auch an der Sprache der Arbeitsmigranten im Ruhrgebiet richten - der Polen, Slowenen und Masuren.
Zachel und Däz - Doppeldeutungen im Kohlenpott
- Im Ruhrpottdeutsch bekommen die Dinge oft einen anderen Namen und dieser wird dann wiederum gerne synonym für ein anderes Wort gesetzt. Ein gutes Beispiel ist der "Zachel". Als "Zachel" wird im Ruhrpott ein Messer bezeichnet. Das Wort steht allerdings auch synonym für einen Menschen, der ziemlich biestig und schlecht gelaunt ist. Oft wird als "Zachel" auch die "böse" Ehefrau oder Schwiegermutter bezeichnet.
- Mit "Däz" ist im Ruhrpott der "Kopf" gemeint. Doch der Kopf hat im Ruhrgebiet auch noch andere Namen wie zum Beispiel "Dassel". Manchmal wird er auch "Kappes" genannt, wobei dieses Wort ursprünglich für "Kohl" steht, aber auch für Quatsch oder Unsinn verwendet wird.
Ruhrgebiets-Sprache - Hömma, Wonnich und andere Dialektworte
Die Menschen im Ruhrgebiet oder auch "Kohlenpott" benutzten nicht nur seltsame Worte für herkömmliche Begriffe, mit ihrer Aussprache kreieren sie scheinbar völlig neue Worte, obwohl diese einfach nur anders als normal ausgesprochen werden.
- "Hömma" ist eines der Worte, das jeder mit dem Ruhrgebiet verbindet. Dabei ist es einfach nur die Aussprache, die es besonders macht. "Hömma" bedeutet "Hör mal" und wird einfach nur nachlässig gesprochen.
- Das Gleiche gilt für "wonnich". Das Wort steht eigentlich für die Worte "wohl nicht" und wird oft hinter Fragen gesetzt. Beispiel: "Du hast wohl gedacht, ich komme heute nicht, wonnich?".
- Auch Worte wie "bisse" (bist du), "hasse" (hast du), "willse" (willst du) werden gerne im Ruhrgebiet benutzt. Dabei wird das "Du" einfach durch ein "se" ersetzt. "Se" kann aber auch für "sie" stehen. Beispiel: "Im Supermarkt hamse (haben sie) das nicht."
Im Ruhrpott selber "beömmelt" (lachen) man sich schon lange nicht mehr über solche Worte. Hier ist der Slang an der Tagesordnung und wird sowohl "auffe Maloch" (auf der Arbeit) als auch daheim oder beim "Herumjöckeln" (Bummeln) "mitte Blagen" (mit den Kindern) in der Stadt gesprochen.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?