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Sprache in Sri Lanka - Hinweise für das Lernen

Tamilen gehören zu den vielen Bevölkerungsgruppen Sri Lankas.
Tamilen gehören zu den vielen Bevölkerungsgruppen Sri Lankas. © wuestenfux / Pixelio
In dem Südostasiatischen Inselstaat Sri Lanka wird mehr als nur eine Sprache gesprochen. Es gibt zwei Amtssprachen, die sich in einigen Punkten unterscheiden.

Sri Lanka verfügt nicht nur über eine Sprache

Der Inselstaat Sri Lanka, der bis 1972 als Ceylon bekannt war, liegt im Pazifik. Sri Lanka ist nur einige 200km von Indien entfernt und die Bevölkerung besteht aus verschiedenen ethnischen Gruppen. Die beiden größten davon sind die Singhalesen und die Tamilen. Diese beiden ethnischen Gruppen stellen auch die beiden Amtssprachen in Sri Lanka. Die erste offizielle Sprache ist Sinhala und die zweite offizielle Sprache ist Tamil. Die folgenden Hinweise geben Ihnen Aufschluss über bestimmte Phänomene, die Sie beim Lernen der Sprache beachten sollten.

  • Sinhala ist die Sprache der Singhalesen in Sri Lanka oder auch die Singhalesische Sprache. Sie gehört zu den Indoiranischen Sprachen, die einen Unterzweig der Indogermanischen Sprachen darstellen. Sie wird von ungefähr 16 Mio. Menschen gesprochen und ist seit 1958 Nationalsprache in Sri Lanka.
  • Die Sprache ist durch indische Siedler entstanden, die im 5. Jahrhundert nach Sri Lanka gekommen sind und einen westlichen Pakrit sprachen. In den folgenden Jahrhunderten kamen immer mehr Zuwanderer aus anderen Regionen Indiens und so wurden die Eigenschaften der westlichen und östlichen Pakrits miteinander vermischt und Sinhala entstand. Die ersten Literarischen Zeugnisse in Sinhala wurden auf das 10 Jahrhundert datiert.
  • Das gesprochene Singhalesisch hat eine Subjekt-Objekt-Verb Satzstellung und sie benutzt infinite Nebensätze. Dies bedeutet, dass die Nebensätze mit Verbaladjektiven und Partizipien gebildet werden. Ein Beispiel hierfür ist der Satz "Der Mann, der Bücher liest." ist in Singhalesisch "Bücher lesender Mann."
  • In der Singhalesischen Sprache werden Elemente, die etwas beschreiben in der Regel vor das Element gesetzt, was sie bestimmen, wie Sie am obigen Beispiel sehen können. Nur Mengenangaben bilden in dieser Sprache die Ausnahme zu der Regel, weil diese üblicherweise hinter dem, was sie bestimmen stehen. Als Beispiel: Aus "Vier Flaschen" wird "Flaschen vier".
  • Ein weiteres Merkmal dieser Sprache ist, dass auf Präpositionen verzichtet wird, dafür verwendet man sogenannte Postpositionen, die hinten angehängt werden. Aus der Phrase unter dem Buch würde dann Buch unter werden.
  • Auf Subjekte Pronomen wird ebenfalls verzichtet, was Sinhala zu einer sogenannten Pro-Drop- und einer Null-Subjekt-Sprache macht. Dies bedeutet, dass beispielsweise Personalpronomen weggelassen werden. Wenn aus dem Zusammenhang klar ist, was das Subjekt des Satzes ist, so wird auch das eigentliche Subjekt ausgelassen.
  • Ein weiterer Aspekt, der bei dieser Sprache in Sri Lanka weggelassen wird ist die Kopula, also das Verb "sein". Der Satz "Ich bin alt" würde zu "Ich alt".

In Bezug auf Sinhala gilt es noch zu beachten, dass die Sprache, die gesprochen wird sich, von der Schriftsprache unterscheidet. Die Schriftsprache wird in der Schule von den Kindern einer Fremdsprache ähnlich gelernt. Sie wird nicht im Alltag benutzt sondern nur in Textform oder bei offiziellen Anlässen. Im Alltag nutzen die Sinhala Sprecher in Sri Lanka die gesprochene Sprache, um zu kommunizieren.

Tamil als zweite Sprache in Sri Lanka

Tamil oder Tamilisch ist die zweite offizielle Sprache in Sri Lanka. Außerhalb Sri Lankas wird sie noch im Indischen Bundesstaat Tamil Nadu als Muttersprache der Tamilen gesprochen. Die folgenden Eigenschaften geben Ihnen Aufschluss über ein paar sprachliche Phänomene, die Sie beim Lernen beachten sollten.

  • In der Tamilischen Sprache gibt es zwischen 16 und 18 Konsonanten. Dazu gehören, nur um einige Beispiele zu nennen; p,k,t,n,m,l,r,v und y. Dentale Konsonanten, d.h. bei denen die Zähne benutzt werden, z.B. t,n,r und l unterscheidet man zwischen dentalen Konsonanten und Retroflexen. Bei letzteren wird die Zunge zurückgebogen, d.h. retroflexe Konsonanten haben eine andere Bedeutung als dentale Konsonanten. Konsonanten treten oft verdoppelt auf, dies ändert in manchen fällen wie p,t, k die Aussprache. Bei diesen sogenannten Plosiv Lauten ändert sich in Verdopplung die Stimmhaftigkeit, d.h. stimmhafte Laute werden zu stimmlosen.
  • Tamil verwendet die gleichen Vokale wie das Deutsche; a,e,i,o,u. Allerdings ändern lang ausgesprochene Vokale, die Bedeutung; das kurz ausgesprochene "eri" (brennen) und das lang ausgesprochene éri (Feuer).
  • Die drei Hauptwortarten dieser Sprache sind Nomina, Verben und Worte, die nicht dekliniert werden können. Letztere werden eingeteilt in Adjektive, Postpositionen etc. 
  • Die Sprache Tamil unterscheidet 8 verschiedene Kasus darunter befinden sich die uns bekannten Fälle und die weiteren Fälle Soziativ (zusammen mit wem?), Instrumental (Wodurch?), Lokativ (Wo?) und Ablativ (Woher?).
  • Tamil hat die Satzstellung Subjekt-Objekt-Verb und Nebensätze werden durch nominalisierte Verben oder durch infinite Verbformen mit Hauptsätzen verknüpft anstatt durch Konjunktionen.

Dies sind nur einige wenige Phänomene, auf die Sie beim Lernen von Tamil achten sollten und die Ihnen beim Erlernen der Sprache aus Sri Lanka behilflich sein können.

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