Philosophie
Wenn Sie das Vorlesungsverzeichnis einer Universität durchblättern, finden Sie viele griechische Wörter in den Studienfächern. Besonders beliebt ist das Studium der Philosophie. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Das Wort setzt sich aus den zwei Bestandteilen "phil" und "soph" zusammen. "Phil" ist der griechische Ausdruck für "Freund" bzw. "Freundschaft", "soph" bedeutet "Weisheit. Ein Philosoph ist demnach jemand, der mit der Weisheit befreundet ist und ihr daher auf den Grund geht. Im Deutschen gibt es noch viele andere griechische Wörter mit dem Wortstamm "phil", wie "bibliophil", "anglophil", "Philharmonie". Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie eine Vorliebe für eine bestimmte Sache ausdrücken.
Demokratie
Wer von verschiedenen Staatsformen spricht, verwendet auch im Deutschen unweigerlich griechische Wörter. Der Begriff "Demokratie" besteht aus den Wortstämmen "demos" für "Volk" und "krat" für "Staat, Macht, Herrschaft". Die wörtliche Übersetzung lautet demnach "Herrschaft des Volkes". Sie beinhaltet das Wahlrecht für die Bevölkerung. Im Gegensatz zur Demokratie bezeichnet Monarchie die Herrschaft eines Einzelnen. Der Begriff leitet sich aus den griechischen Wortstämmen "monos" für "einzig, allein" und "archein" für "herrschen" aus. Der Grund dafür, dass wir Staatsformen mit griechischen Wörtern beschreiben, ist der berühmte griechische Philosoph Platon. Dieser schrieb um 380 v. Chr. ein umfassendes Buch namens "Der Staat". Im Original heißt das Buch "Politeia", auf Latein "Res publica". Neben der Beschreibung eines idealen Staates beschreibt Platon hier verschiedene Staatsmodelle, die auch heute noch aktuell sind. Zu ihnen gehören Demokratie (Herrschaft des Volkes), Monarchie (Herrschaft eines Einzelnen), Oligarchie (Herrschaft von wenigen) und Aristokratie (Herrschaft der Besten).
Kaffee
Nicht nur griechische Lehnwörter tauchen im Deutschen auf, sondern auch arabische. Hierzu gehören viele Wörter, die mit der Silbe "al-" beginnen, wie "Alkohol", "Algebra" oder "Almanach". Ebenfalls aus dem Arabischen stammen aber auch Begriffe wie "Kaffee", "Zucker" oder "Sirup". Diese sprachlichen Erweiterungen sind geschichtlich begründet. Diese Wörter bezeichnen oft Güter, die die Mauren als arabische Eroberer Spaniens in Europa bekannt gemacht haben. Arabismen nennt man die Wörter im Deutschen, die aus dem Arabischen entlehnt wurden. Das deutsche Wort "Safari" stammt beispielsweise von dem arabischen Wort "safar" ab. "Safar" bedeutet "Reise". Manche Wörter hat auch das Arabische bereits aus dem Griechischen entlehnt. Auf diese Weise setzt sich die Kette der sprachlichen Gemeinsamkeiten weiter fort. Durch die gegenseitige Beeinflussung bleiben auch alte Sprachen lebendig und entwickeln sich stetig weiter.
Mikroskop
Als Fremdwörter bezeichnet man im Gegensatz zu Lehnwörtern solche Ausdrücke, die fremd aussehen und auch so klingen. Sie sind oft ebenso gebräuchlich wie Lehnwörter, lassen sich aber leichter als Fremdwörter identifizieren. Besonders griechische Fremdwörter tauchen in allen Bereichen des beruflichen oder alltäglichen Lebens auf. Jemand, der an keinen Gott glaubt, ist "Atheist". Dieses griechische Wort besteht aus den Bestandteilen "theos" für "Gott" und der Vorsilbe "a" als Verneinung. In der Naturwissenschaft und in der Schule werden Experimente mit dem Mikroskop durchgeführt. "Mikro" steht hierbei für "klein", "skopei" für "schauen". Auch die Musik ist ohne den Einfluss griechischer Fremdwörter nicht denkbar. Eine der bekanntesten Gattungen ist die "Symphonie", die wörtlich übersetzt "Zusammenklang" bedeutet.
Lateinische Lehnwörter
Die deutsche Sprache enthält unzählige Wörter, die ursprünglich aus anderen Sprachen stammen. Viele von ihnen würden aber nur die wenigsten als "Fremdwörter" bezeichnen. Sogar alltägliche Begriffe wie "Fenster", "Schule" oder "Kreuz" sind Neuerwerbungen. Solche Wörter, die sich den deutschen Regeln hinsichtlich Alphabet, Aussprache und Schreibung angepasst haben, nennt man Lehnwörter. Sie sind so fest im deutschen Wortschatz verankert, dass ihre Herkunft nicht mehr sofort erkennbar ist. Wörter wie "Fenster" und "Schule" stammen aus dem Lateinischen. Auf Latein heißen diese Ausdrücke "fenestra" und "schola". Die Ähnlichkeit der Wortstämme geht auf die Gemeinsamkeiten der Sprachen zurück. Deutsch und Latein gehören der indogermanischen Sprachfamilie an. Diese ist von allen Sprachfamilien die umfassendste. Zu ihr gehören sowohl Deutsch als auch Latein und Griechisch. Die Gemeinsamkeiten der Wortstämme sorgen dafür, dass sich die Sprachen gegenseitig beeinflussen.
Das ist die Crux!
Die alten Römer passten diese und andere lateinische Wörter den Gegebenheiten der deutschen Sprache an. So haben sie es geschafft, einer toten Sprache Leben einzuhauchen. Zwar wird Latein heute nicht mehr gesprochen. Durch die Einflüsse lateinischer Wörter lebt die Sprache jedoch im Deutschen weiter. Weil Deutsch, Griechisch und Latein zur selben Sprachfamilie gehören, liegen Gemeinsamkeiten in den Wortstämmen vor. Auf Griechisch und Latein hat sich das Wort "crux" im Deutschen als "Kreuz" durchgesetzt. Als Redensart ist es aber noch in seiner ursprünglichen Form zu finden. Wenn von einem schwer lösbaren Problem die Rede ist, heißt es oft: "Das ist die Krux bei der Sache!" Von der ursprünglichen Bedeutung "Kreuz" erhält der Ausdruck hier eine metaphorische Nebenbedeutung.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?