Hilfe bei Familienstreitigkeiten - an wen Sie sich wenden können

Wer Ihnen Hilfe bei Familienstreitigkeiten bieten kann

• Sollten die Familienstreitigkeiten sich nur zwischen zwei Personen in Ihrer engen Familie abspielen, so könnten Sie ein anderes Familienmitglied heranziehen, das eine neutralere Sicht hat, als die beiden Streitverursacher. Denken Sie an Tanten, Onkels, Cousins oder auch Geschwister, die eventuell zwischen den beiden streitenden Personen vermitteln können.

• Auch Freunde können bei Familienstreitigkeiten oft sehr hilfreich sein. Wenden Sie sich beispielsweise an diejenigen, die bereits in der eigenen Familie ähnliche Erlebnisse gehabt haben. Sie können nun durch ihre Erfahrung Ihnen Hilfe zur Bewältigung der Streitigkeiten bieten und haben den nötigen Abstand zur Angelegenheit.

• Wenn Sie selbst stark in den Familienstreitigkeiten involviert sind, so könnten Sie auch selbst versuchen, ein klärendes Gespräch zu suchen. Reden Sie ruhig und in der Ich-Form, denn dadurch geraten Sie weniger in eine vorwurfsvolle Haltung gegenüber Ihrem Gesprächspartner. Legen Sie der Person Ihre Bedenken und Gefühle offen nahe. Oft können ruhige Gespräche die Streitigkeiten lösen, auch ohne fremde Hilfe.

Professionelle Beratung für Familienstreitigkeiten

• Bei Familienstreitigkeiten haben Sie auch die Möglichkeit, eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Diese wird meist von Beratungsstellen (wie z. B. Pro Familia, Familie-und-Tipps) kostenlos angeboten. Das Ziel dieser Institutionen ist, Ihnen eine Hilfestellung zu leisten, damit Sie Ihr Leben wieder besser meistern können. Falls die Probleme allerdings schwerwiegend sind, wird Ihnen hier zu einer Therapie geraten. Kontaktieren Sie die jeweilige Institution und vereinbaren Sie einen Termin. Hier können Sie sich einzeln oder auch zu zweit beraten lassen. Falls Sie sich anfangs allerdings nur jemanden zum Telefonieren wünschen, dann können Sie sich auch an die Seelsorge wenden.

• Bei schwerwiegenden Problemen ist es allerdings sinnvoll, sich in die Hände eines Psychotherapeuten zu begeben. Hier können Sie einzeln eine Therapie machen, eine Paartherapie oder auch eine systemische Familientherapie. Der Fokus bei einer Paartherapie liegt z. B. auf das Finden der Ursachen und auf das gemeinsame Bewältigen der Probleme. Die Therapiesitzungen können teils zu zweit oder auch einzeln stattfinden. Bei der systemischen Familientherapie stehen die Systeme eines Patienten, d. h. dessen Beziehungen zu seinem familiären Umfeld, im Mittelpunkt. Die Familienmitglieder können - müssen allerdings nicht - anwesend sein. Die Beziehungen werden nachgestellt, analysiert und interpretiert, sodass der Klient selbst sehen kann, wo etwas zu ändern ist. Viele Therapeuten haben sich vor allem auf diese Bereiche spezialisiert, sodass Sie hier in guten Händen sind. Kontaktieren Sie am besten mehrere Therapeuten, um herauszufinden, mit wem Sie gerne arbeiten würden. Das Erstgespräch ist immer kostenlos.

• Falls Sie minderjährig sein sollten und unter den Familienstreitigkeiten leiden, so können Sie sich auch an das Jugendamt wenden. Hier werden Sie beraten und Ihnen wird die nötige Hilfe geboten. Hierbei sollten die Familienstreitigkeiten allerdings schon schwerwiegend sein bzw. Sie stark beeinträchtigen, denn das Jugendamt kann bedeutsame Schritte unternehmen - gehen Sie also nicht nur aus einer Laune heraus zur Behörde, sondern überlegen Sie es sich im Vorfeld.