Was ist Herpangina?
Das Wort setzt sich aus den beiden Erkrankungen Herpes und Angina zusammen. Es handelt sich um Bläschen, ähnlich denen von Lippenherpes, die allerdings im Rachenraum und am Gaumen auftreten und zu Schluckbeschwerden und Schmerzen führen. Die Schmerzen ähneln denen von einer Mandelentzündung (Angina tonsillaris).
Herpangina wird durch Coxsackie-A-Viren aus der Gruppe der Enteroviren ausgelöst. Die Erreger befinden sich sowohl in verunreinigten Lebensmitteln oder Trinkwasser. Seltener sind Coxsackie-B-Viren ursächlich. Eine Ansteckung erfolgt jedoch auch über direkten Kontakt mit infizierten Personen, diese können bereits zwei bis drei Tage vor dem Erscheinen erster Symptome ansteckend sein.
Welche Symptome zeigen sich bei Herpangina?
Neben den charakteristischen Bläschen am Gaumen und den Mandeln, kommt es in der Regel zu Fieber, Hals- und Kopfschmerzen.
Typische Erkrankungszeit sind der Sommer und frühe Herbst.
Wenn die Bläschen aufplatzen, was sehr leicht passiert, ist das sehr schmerzhaft. Nach ein bis zwei Wochen verschwinden diese in den meisten Fällen von allein und man ist nicht mehr ansteckend. In Kindergärten kommt es oft zu regelrechten Epidemien, speziell im Sommer.
Meistens beginnt die Erkrankung mit Appetitlosigkeit, was sich dann noch steigern kann, da das Schlucken sehr schmerzhaft und unangenehm ist.
Wie sieht ein typischer Verlauf von Herpangina aus?
- Schnell ansteigendes, relativ hohes Fieber.
- Starkes Krankheitsempfinden mit Abgeschlagenheit, Schluckbeschwerden, Hals- und Kopfschmerzen.
- Zu Beginn zeigen sich kleine roten Flecken auf der Mundschleimhaut, später bilden sich Bläschen.
- Es kommt zu keinen Erkältungsanzeichen wie Husten oder Schnupfen.
- Manchmal ist Herpangina begleitet von Bauchschmerzen und Erbrechen.
Wann sollte man bei Herpangina handeln?
Zu welchen Maßnahmen Sie greifen, hängt sehr stark vom Verlauf ab. Bei Kindern gilt:
- Arztbesuch am folgenden Tag, wenn Sie die Symptome feststellen.
- Arztbesuch schnellstmöglich, wenn auf den Mandeln Eiterbeläge vorhanden sind.
- Sofortiger Arztbesuch, wenn das Kind hohes Fieber oder einen steifen Nacken hat oder teilnahmslos und schläfrig wirkt, beziehungsweise unter Krämpfen leidet.
Was kann man zur Linderung tun?
Viele Erwachsene haben einen asymptomatischen Verlauf, das heißt, sie fühlen sich möglicherweise nur etwas schlapp und unwohl, aber die typischen Bläschen bleiben aus. In diesem Fall genügt es, wenn Sie sich Ruhe gönnen und viel trinken.
- Wenn Sie unter Schmerzen durch die Bläschen im Rachenraum leiden, hilft es, einen Eiswürfel oder Speiseeis zu lutschen, die Kälte lindert den Schmerz etwas.
- Das Gurgeln mit Kamillen- oder Salbeitee wirkt entzündungshemmend und kann dazu beitragen, dass die Bläschen schneller abheilen.
- In der Apotheke können Sie außerdem Gurgellösungen, Sprays oder Lutschtabletten kaufen, die ein Lokalanästhetikum enthalten, etwa Ambroxol oder Benzocain. Da der Effekt nur kurz währt, sollte man diese kurz vor dem Essen anwenden, sodass man schmerzfreier schlucken kann.
- Auch Schmerzmittel, etwa Paracetamol oder Ibuprofen, sind erlaubt. Hier sollten Sie jedoch genau nach Anweisung des Arztes vorgehen und die Dosierung nach Körpergewicht beachten.
- Gerade, wenn auch noch Fieber vorhanden ist, sollten Sie viel trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
- Zum Essen ist es ideal, wenn die Speisen weich oder flüssig und nicht stark gewürzt oder salzig sind, weil das zusätzlich schmerzt. Hier eignen sich etwa Pürees, Suppen oder Pudding.
Herpangina ist zwar eine unangenehme, aber meist harmlos verlaufende Erkrankung, die meistens Kinder trifft. Sie sollten dennoch daran denken, einen Arzttermin auszumachen, da die Krankheit stark ansteckend ist. Im Krankheitsfall ist es daher auch sinnvoll, die Kontakte zu anderen Menschen so weit wie möglich zu reduzieren. Das gilt sowohl dann, wenn das Kind krank ist, als auch wenn Sie selbst betroffen sind.
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