Möglichkeiten der Nachtabsenkung
Ihnen ist das ungute Gefühl sicherlich bekannt, wenn Sie die Abrechnung der Nebenkosten in den Händen halten. Der bange Blick auf das Abrechnungsergebnis sorgt in vielen Familien für eine gedämpfte Stimmung und das Vorhaben, im nächsten Winter die Heizkosten massiv einzusparen. Sie brauchen jedoch nicht auf eine wohlige Wärme in den Räumen verzichten. Wenn Sie die als Nachtabsenkung bekannte Methode nutzen, können Sie unter Umständen schon bares Geld einsparen.
- Während der Nachtabsenkung wird das Heizwasser in der Heizung weniger stark aufgeheizt als tagsüber.
- Die Nachtabsenkung kann manuell oder elektronisch erfolgen. Die einfachste Möglichkeit ist sicherlich, die Heizung über nach herunterzudrehen.
- In Baumärkten oder Heizungsfachgeschäften erhalten Sie Zeitschaltuhren, die an der Heizung befestigt werden. Über diese Schaltuhren können Sie vorab einstellen, innerhalb welchen Zeitraums die Heiztemperatur heruntergefahren werden kann. Der Vorteil an einer Zeitschaltuhr ist, dass Sie mehrere Zeiträume festlegen können. Denn auch während der Tagstunden sollten Sie die Zimmertemperatur senken, sobald niemand zu Hause ist.
- Falls Sie in einem Haus wohnen, welches eine schlechte Wärmedämmung aufweist, sollten Sie die Nachtabschaltung nicht vollständig ausreizen. Es wird allgemein empfohlen, in solchen Häusern die Temperatur nur um 3 bis 5 Grad zu reduzieren.
- Natürlich ist eine leichte Reduzierung nicht wirklich effektiv und birgt weniger Kostenersparnis als eine Komplettabschaltung. Kühlt eine Wohnung mit schlechter Dämmung jedoch zu stark aus, besteht zum einen Schimmelgefahr und zum anderen benötigen Sie zu lange, um die Wohnung angenehm zu temperieren.
- In gut gedämmten Häusern sollten Sie die Heizung per Nachtabsenkung während der Nachtstunden komplett ausschalten. Damit es morgens beim Frühstück angenehm warm ist, können Sie Heizung circa 30 Minuten vor dem Aufstehen hochfahren lassen. Mit einer Zeitschaltuhr ist dies sehr leicht möglich.
Die Heizung über Nacht komplett ausstellen
Wie bereits angesprochen, können Sie Ihre Heizung über Nacht auch komplett ausstellen. Sollten Sie jedoch Vermieter sein, müssen Sie für eine komplette Nachtabsenkung einige Punkte dringend beachten:
- Als Vermieter sind Sie verpflichtet, Ihren Mietern zumindest während der Zeit von Mitte September bis Mitte Mai eine funktionierende Heizung bereitstellen.
- Sie müssen dafür Sorge tragen, dass der Mieter während des Winters jederzeit die Mindesttemperatur in der Wohnung erreichen kann.
- Die Mindesttemperatur beträgt zwischen 6 Uhr morgens und Mitternacht 22 bis 24 Grad. Während der Nachtstunden können Sie die Nachtabsenkung nutzen, jedoch sollte auch nun die Temperatur 18 Grad nicht unterschreiten.
- Falls Sie eine abweichende Regel im Mietvertrag eingesetzt haben, hat diese vor einem Gericht keinen Bestand.
- Doch auch während der Sommermonate können Sie sich nicht auf eine komplette Abschaltung der Heizungsanlage berufen. Beträgt die Außentemperatur während der Sommermonate drei Tage lang weniger als 12 Grad, müssen Sie die Heizung wieder hochfahren. Sollte die Zimmertemperatur in den Wohnungen unterhalb von 16 Grad sinken, haben Sie die Heizung direkt ohne Wartezeit hochzufahren.
Diese Punkte sind jedoch auch von Interesse, falls Sie selbst Mieter einer Wohnung sind und sich in der Vergangenheit über die fehlende Heizleistung beklagt haben. Mietern steht grundsätzlich das Recht auf Mietminderung zu, falls eine ausreichende Beheizung der Räumlichkeiten durch den Vermieter nicht gewährleistet wird.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?