Heizkosten des Vorjahres und Preiserhöhungen
Die einzigen Anhaltspunkte, die Sie haben, sind die Heizkosten des Vorjahres und die Preiserhöhungen für die Fernwärme:
- Schauen Sie in Ihre Heizkostenabrechnung bzw. die des Vormieters. Achten Sie auf die Gesamtkosten für die Wohneinheit und welcher Prozentsatz über die Wohnfläche abgerechnet wird. Laut gesetzlichen Vorschriften müssen 30 bis 50 Prozent der Heizkosten über die Wohnfläche abgerechnet werden.
- Erkundigen Sie sich, welche Preiserhöhungen es für die Fernwärme im Verhältnis zum Vorjahr gab. Fügen Sie den Prozentsatz der Zahl 1 als 2. Nachkommastelle zu und multiplizieren Sie die Gesamtkosten für die Wohneinheit mit dieser Zahl. Angenommen, es gab eine Preiserhöhung von 8%, dann sollten Sie näherungsweise die Gesamtkosten für Ihre Wohneinheit mit 1,08 multiplizieren, sind es 10%, dann mit 1,1.
- Besonders wenn Sie neu in der Wohnung sind, ist es schwierig, die Heizkosten abzuschätzen, denn Sie wissen nichts über die Heizgewohnheiten des Vormieters. Sie können sich aber darauf verlassen, dass der Betrag für die Wohnfläche auch für Sie relevant sein wird. Die Heizkosten werden also immer über diesem Betrag liegen, selbst wenn Sie nicht heizen würden. Die verbrauchsabhängigen Kosten können Sie nicht abschätzen.
Spezielle Problematik mit Fernwärme - was Sie tun können
Während bei den Heizkosten einer Heizanlage des Vermieters nur die reinen Kosten einfließen dürfen, also Brennstoffkosten und Heizungsnebenkosten wie Strom, Wartung, Schornsteinfeger, werden die Heizkosten bei Fernwärme nach Grund-, Arbeits- und Verrechnungspreis berechnet, aus denen sich der Wärmepreis ergibt. In diesen sind auch Kosten für Modernisierung und Gewinne enthalten. Aus diesem Grund ist es schwer, wenn eine Heizung auf Fernwärme umgestellt wird, die neuen Heizkosten abzuschätzen.
- Vermieter können Ihre Heizungsanlage an Dritte vermieten und auf diese Art auch Modernisierungskosten und Gewinne aus der Wärmeerzeugung auf Sie abwälzen. Sie sollten also in dem Fall immer damit rechnen, dass Ihre Heizkosten deutlich steigen werden. Wenn dagegen an ein örtliches Fernwärmenetz angeschlossen wird, dürften die Heizkosten kaum steigen.
- Fragen Sie, wenn Sie an örtliche Fernwärme angeschlossen werden, bei anderen Mietern, die schon früher angeschlossen worden sind, nach, wie sich deren Heizkosten geändert haben, nachdem Sie angeschossen worden sind. Da meistens nach Stadtteilen bei der Umstellung vorgegangen wird, müssen Sie vermutlich etwas Recherchearbeit leisten, um solche Mieter zu finden. Oft bekommen Sie bei den Fernwärmeunternehmen Auskunft darüber, welche Stadtteile wann angeschlossen worden sind.
- Wenden Sie sich an den örtlichen Mieterverein, denn dieser hat oft Daten über die Kostensteigerungen, die durch Fernwärme entstanden sind. Rechnen Sie immer damit, dass Ihre Heizkosten sich ähnlich verhalten, wie bei anderen Betroffenen.
Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und rechnen Sie damit, dass Sie mehr zahlen müssen als bisher. Wenn die tatsächlichen Heizkosten der Fernwärme geringer sind, freuen Sie sich.
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