Das Krankheitsbild, die Symptome und die Prognose
Bei der hebephrenen Schizophrenie treten flüchtige, bruchstückhafte Wahnvorstellungen und Halluzinationen auf. Viele Betroffene verhalten sich verantwortungslos und unvorhersehbar. Es treten Manierismen (unnatürliche, bizarre, verschnörkelte, oft stereotype Bewegungsabläufe oder eine Sprachtechnik mit übertriebener Artikulation und gestelzter Ausdrucksweise) auf.
Der hebephren schizophrene Mensch wirkt flach und reagiert unangemessen. Das Denken ist unorganisiert, die Sprache ist zerfahren. Manche dieser Menschen leiden unter einer Sozialphobie.
Die Prognose ist häufig schlecht, da eine Negativsymptomatik oft auftritt (Affektverflachung, Antriebsverlust). Diese Art der Schizophrenie wird meist nur bei jüngeren Menschen diagnostiziert.
Behandlungsmöglichkeiten einer hebephrenen Schizophrenie
Diese unheilbare Krankheit wird mit Neuroleptika behandelt. Es gibt typische und atypische Antipsychotika. Atypische Neuroleptika sind moderne Medikamente bezeichnet, die die Motorik und die Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit und die Motorik weniger beeinträchtigen. Bei den typischen Antipsychotika ist das Gegenteil der Fall. Diese Antipsychotika haben viele Nebenwirkungen, die sich individuell bei den Betroffenen bemerkbar machen. Schizophrene Menschen profitieren von einer Psychotherapie, bei der sie mit einem Therapeuten über ihre Gefühle und Sorgen sprechen können.
Sinnvoll sind Bewegungstherapien wie Qigong, Tai-Chi und Gestalttherapie, die es den erkrankten Menschen ermöglichen, ein besseres Gefühl für ihren Körper zu entwickeln. Die Neuroleptika sorgen dafür, dass die Botenstoffe Serotonin und Dopamin für Glücksempfindungen nahezu komplett unterdrückt werden. Schizophrene fühlen sich aus diesem Grund oft emotionslos.
Was sollte man tun, wenn man selbst von einer hebephrenen Schizophrenie betroffen ist?
Bei dieser Krankheit besteht häufig keine Krankheitseinsicht. Der Erkrankte weiß also gar nicht, dass er an Schizophrenie leidet. Es gehört sehr viel Einfühlungsvermögen seitens des Arztes dazu, dem Betroffenen mitzuteilen, dass er an dieser Erkrankung leidet. In vielen Fällen erfahren die Betroffenen erst von ihrer Erkrankung, wenn sie durch ein extremes Fehlverhalten auffällig geworden und in die Psychiatrie zwangseingewiesen worden sind.
Wenn ein Mensch weiß, dass er an Schizophrenie leidet, sollte er gegen seine Vergesslichkeit, die durch die Neuroleptika entsteht, Maßnahmen ergreifen. Er kann Angehörige um Hilfe bitten, dass sie die Tabletteneinnahme nach dem Vier-Augen-Prinzip durchführen. Sinnvoll ist das Durchführen von täglichen Ritualen, die ihn dazu befähigen, täglich in einen Kalender zu schauen, ob Termine anstehen. In manchen Fällen vergessen Schizophrene, Termine wahrzunehmen. Hilfreich wäre es, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen und sich täglich an der frischen Luft zu bewegen, da die Medikamente stark sedierend wirken, insbesondere in höheren Dosen.
Das Führen eines Tagebuchs kann eine entlastende Wirkung auf den hebephren schizophrenen Menschen haben. Er kann dann alle seine Sorgen und Ängste an das Tagebuch abgeben und spürt eine deutliche Erleichterung.
In deutschen Städten gibt es eine Sozialpsychiatrie, die dafür sorgt, dass psychisch kranke Menschen in ihrem Alltag selbstständig zurechtkommen. In diesen Einrichtungen arbeiten Sozialarbeiter und Psychiater, die bereit sind, den psychiatrisch erkrankten Menschen zu helfen. Dieser städtische Service ist kostenlos. Der Sozialarbeiter kann dem Betroffenen bei der Antragstellung von Sozialhilfe oder Bürgergeld helfen und ihn im Alltag begleiten. Bei manchen Schizophrenen ist eine Betreuung notwendig, da sie ihre finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten nicht selbst regeln können.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Menschen mit Schizophrenie, die unterstützend wirken können. Nicht ratsam sind Fantasiereisen, Meditation, Mentaltrainings und autogenes Training, da hierbei Psychosen (schizophrene Schübe) auftreten können.
Was sollten die Angehörigen im Umgang mit einem hebephren schizophrenen Menschen beachten?
Schizophrene sind sehr empfindlich in ihrer Psyche. Sie sind schnell "eingeschnappt" und gekränkt. Als Angehöriger sollte man zwar so "normal" wie möglich mit dem Erkrankten umgehen, jedoch eine gewisse wohlwollende und einfühlsame Haltung dabei einnehmen. Dennoch ist es wichtig, dem Schizophrenen ein mögliches Fehlverhalten zu erklären, ohne dabei Vorwürfe zu machen. Der Umgang mit einem schizophrenen Menschen kann teilweise sehr herausfordernd sein.
Die Angehörigen sollten mit dem Betroffenen eine Kooperation eingehen, die ihn unterstützt, damit er seine alltäglichen Aufgaben (Tabletteneinnahme und anderes) "auf die Reihe bekommt". Es gibt für Angehörige Selbsthilfegruppen, die sehr hilfreich sein können. Sinnvoll ist es ebenfalls, den Betroffenen bei seinen Arztbesuchen zu begleiten, da die Vergesslichkeit, an der er oft leidet durch die Medikamente, dazu führen kann, dass er sich an das Gespräch mit dem Arzt nicht mehr richtig erinnert.
Schizophrenie als unheilbare Krankheit ist zwar für die Betroffenen und die Angehörigen und Freunde sehr herausfordernd, dennoch gibt es Möglichkeiten, diese Probleme zu meistern. Es gehört ein wenig Disziplin und Verstand dazu, alles gut zu managen.
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