Der Druck vom Wasser im Wasserhahn - Physik und Praxis
- Jeder Haushalt wird über eine Hauptwasserleitung versorgt, welche kaltes Trinkwasser zuführt und für welche Jahr für Jahr eine entsprechende Verbrauchsabrechnung vom Wasserversorger erfolgt. Der Wasserdruck des kalten Wassers innerhalb des häuslichen Leitungsnetzes richtet sich deshalb grundsätzlich nach dem Ausgangsdruck, mit welchem das kühle Nass durch die Leitung des Wasserversorgers im Wasserhahn ankommt. Das Leitungssystem ist auf Druckverhältnisse von maximal 10 Bar ausgelegt.
- Je höher dieser ist, um so mehr Volumen fließt innerhalb eines bestimmten Zeitraumes durch die Leitung. Dies bedeutet unter dem Strich, dass ein niedrigerer Druck in der Leitung letztlich Kosten spart. Dennoch gibt es hier auch Grenzen, welche alleine auch auf physikalischen Hintergründen beruhen. Grundsätzlich sind Druckverhältnisse im Wasserhahn von ca. 4 Bar als günstig zu bewerten.
- Der oben genannte Durchschnittswert garantiert einen komfortablen Wasserdruck an den Entnahmestellen, ohne unnötig hohe Verbrauchskosten zu provozieren. Ein zu hoher Eingangsdruck lässt sich hingegen durch sogenannte Druckminderer senken. Diese erfüllen im Prinzip die Funktion eines mechanischen Widerstandes und senken damit den Eingangsdruck Ihres Leitungswassers auf das von Ihnen gewünschte Volumen.
Hat heißes Wasser tatsächlich weniger Druck? - Die Hintergründe
- Tatsächlich wird das heiße Wasser über den eingehenden kalten Zulauf aus der Wasserversorgungsleitung bereitgestellt. Heißes Wasser kann - im Unterschied zum kalten - nicht mit dem ursprünglichen Eingangsdruck an die Wasserentnahmestelle transportiert werden. Der Grund hierfür ist sein Zwischenstopp im Durchlauferhitzer (Heizungsboiler), in welchem es mithilfe des Heizungsbrenners erst aufgeheizt werden muss, bevor es genutzt werden kann.
- Der Heizungsboiler ist mit einer Boilerladepumpe versehen, welche dafür sorgt, dass das nachströmende Volumen an kaltem Leitungswasser auf schnellstem Wege aus der Leitung in den Boiler gelangt, um das abgezogene heiße Wasser entsprechend zu ergänzen. Jede Umleitung über zusätzliche Leitungssysteme mindert somit den ursprünglichen Eingangsdruck. Neben dem Durchlauf über den Durchlauferhitzer gibt es in diesem Zusammenhang noch weitere Einflüsse, welche den Druck des heißen Wassers bis zur eigentlichen Entnahmestelle senken.
- Gründe dafür sind z. B. zusätzliche Leitungsstrecken und Leitungsbögen, welche das heiße Wasser nach seiner Aufbereitung im Boiler durchlaufen muss. In diesem Rahmen spielt die Struktur eines Leitungssystems eine bedeutende Rolle. Jeder Bogen steht hier für einen potenziellen Druckverlust. Darüber hinaus hat erhitztes Wasser die Eigenschaft, in höherem Rahmen Mineralien und Salze an seine Umgebung abzugeben, was sich im Inneren der Leitung als Ablagerung niederschlägt und Engstellen in einem Leitungssystem bilden kann, welche ebenfalls zu einem Druckverlust führen.
- Zu guter Letzt können die zuvor bereits erwähnten Ablagerungen natürlich auch mechanische Probleme am Wasserhahn auslösen, welche ein druckvolles Ausströmen des Leitungswassers beeinträchtigen. Ablagerungen sind ebenfalls für die Störung des am Boiler befindlichen Rückschlagsventils verantwortlich, welches verhindern soll, dass heißes Wasser in den Kaltwasserbereich zurückströmt. Ist dieses blockiert, wird das Nachströmen von Kaltwasser in den Boiler verhindert, was dann wiederum einen negativen Einfluss auf die Bereitstellung des heißen Wassers hat.
Es gibt viele Ursachen, die zu Druckverlusten beim heißen Wasser führen können. Deshalb sollte man in diesem Rahmen nicht zögern und einen Fachmann zurate ziehen, welcher das nötige Know-how für dieses komplexe System besitzt und das vorliegende Problem somit schnell beheben kann.
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