Wann und wieso wird der Bauch in der Schwangerschaft hart?
Kennzeichen für einen harten Bauch sind, dass sich dieser fest anfühlt, die Haut ist gestrafft und man hat leichte Druck- und Spannungsgefühle. Es fühlt sich äußerlich an wie ein fest aufgepusteter Luftballon. Das kann bereits in der Frühschwangerschaft bemerkbar sein. Eine Verhärtung entsteht durch kurze oder dauerhafte Kontraktionen der Gebärmutter. Gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft kann der harte Bauch ein Dauerzustand sein. Es handelt sich dabei um eine permanente Anspannung der Gebärmutter und nicht um Wehen. Diesen Zustand sollte man beim nächsten Kontrollbesuch beim Gynäkologen ansprechen, denn es könnte eine psychosomatische oder hormonelle Ursache haben oder sich um eine Entzündung handeln.
Weitere Gründe für einen harten Bauch können sein:
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Verdauungsprobleme können die Ursache sein, denn der wachsende Bauch verdrängt die Verdauungsorgane und der Nahrungstransport ist durch die Hormone verlangsamt. Durch diese Anspannung kann die Gebärmutter mit Kontraktionen reagieren.
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Magnesiummangel kann zu Muskelanspannungen führen, nicht nur in den Beinen, sondern auch in der Gebärmutter. Diese Krämpfe können gegebenenfalls Geburtswehen auslösen, hier sollte man mit dem Arzt Rücksprache halten, ob ein Mangel vorliegt.
- Wenn dem Geschlechtsverkehr ein Orgasmus folgt, kann dieser durch die Anspannung ebenfalls Auslöser für einen harten Bauch sein. Die Gebärmutter wird dadurch auf angenehme Weise stimuliert.
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Braxton-Hicks-Kontraktionen sind „Übungswehen“, sie werden auch als Vorwehen bezeichnet, diese können schon sehr früh in der Schwangerschaft auftreten. Sie machen sich oft nur durch Verhärtung des Bauches, ohne Schmerzen, bemerkbar.
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Mechanische Reize können Auslöser für einen harten Bauch sein, wenn das Baby gegen die Gebärmutterwand tritt und boxt. Hier reagiert die Gebärmutter auf den Reiz, indem sie eine Gegenbewegung macht. Auch das Streicheln von außen kann ursächlich sein.
Wie kann man vorbeugen und wann sollte man zum Arzt?
Gerade zu Beginn der Schwangerschaft, ganz am Anfang, kann es sein, dass ein harter Bauch ein Warnsignal sein kann, dass etwas nicht stimmt. Beispielsweise führt eine starke psychische Anspannung zu Problemen. Hier ist das ein Zeichen, dass Sie dringend mehr Ruhe benötigen.
Zum Vorbeugen eines Magnesiummangels kann man Magnesium zu sich nehmen, das sollte jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden.
Es wirkt sich günstig aus, wenn Sie Entspannungs- und Atemübungen machen, diese können Sie auch in einem Geburtsvorbereitungskurs erlernen. Zudem muss man für sich herausfinden, welche körperlichen Belastungen schaden und welche als angenehm empfunden werden, etwa spazieren gehen. Ruhepausen sind wichtig, um Stressfaktoren zu minimieren.
Bei einem harten Bauch, der von einer Verstopfung herrührt, sollten Sie auf eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkorn achten, zudem hilft es viel Wasser zu trinken und sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen.
Auch bei diesen Muskelkontraktionen und Anspannungen wirkt Wärme entspannend. Eine Wärmflasche oder ein erwärmtes Kirschkernkissen wirken gut. Außerdem ist schweres Heben tabu.
Es gibt Schwangerschaftsslips, die den wachsenden Bauch gut stützen und so vorbeugen, dass er sich verhärtet.
Gerade in der Schwangerschaft ist es wichtig auf seinen Körper zu hören und achtsam zu sein. Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht normal ist, sollten Sie bei der Hebamme oder dem behandelnden Gynäkologen nachfragen. Das nimmt niemand übel, auch wenn es sich als „Fehlalarm“ herausstellen sollte.
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