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Gestaltende Interpretation - Aufbau

Inhaltsverzeichnis

Die gestaltende Interpretation – wie schreibt man sie, wie ist ihr Aufbau?
Die gestaltende Interpretation – wie schreibt man sie, wie ist ihr Aufbau?
Gestaltendes Interpretieren setzt ein hohes Maß an Kreativität voraus. Denn es wird das eigenständige Erstellen von Texten verlangt, die eng an das behandelte Textmaterial anlehnt. Das Textmaterial kann zum Beispiel aus einem Drama, einem Gedicht oder einem Prosatext bestehen. Demzufolge ist auch gutes Textverständnis für eine gestaltende Interpretation vonnöten.

Eine Interpretation schreiben

Ehe Sie eine gestaltende Interpretation schreiben können, benötigen Sie Kenntnis des behandelten Stoffes, interpretatorische und analytische Fähigkeiten sowie die Fähigkeit kreativ zu schreiben. Dabei gibt es einiges zu beachten.

  • Seien Sie sich darüber bewusst, dass es keinen einzig richtigen Aufbau einer gestaltenden Interpretation gibt. Achten Sie darauf, dass eine gestaltende Interpretation oft in eine umfassendere Aufgabenstellung eingebettet ist.
  • Lesen Sie die Aufgabenstellung sehr genau, sie bestimmt, wie die gestaltende Interpretation letztlich zu gestalten ist. Richten Sie sich genau nach dieser Aufgabenstellung.
  • Stellen Sie mit Gestaltung Ihrer Interpretation Ihr Textverständnis und Ihre Kreativität zur Schau. Schreiben Sie möglichst nah am Stil des behandelten Autors, wenn Sie zum Beispiel eine weiterführende Szene zu einem Drama des Autors erstellen sollen.
  • Achten Sie auf die Schlüssigkeit und die inhaltliche Angemessenheit Ihrer Gesamtkonzeption. Beachten Sie die Stimmigkeit bezüglich der Figurenrollen/-charakter (Würde die Figur so handeln? Würde sie es so sagen?).
  • Halten Sie eine Perspektive durch. Schreiben Sie in angemessenem Stil und angemessener Form, schreiben Sie textsortenspezifisch.

Mögliche Aufgabenstellungen einer gestaltenden Interpretation

Um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sollten Sie wissen, welche Aufgabenarten auf Sie zukommen können. Halten Sie sich vor Augen, was bei den verschiedenen Möglichkeiten einer gestaltenden Interpretation jeweils zu beachten ist, wie Sie die jeweilige Aufgabenstellung bewältigen können.

  • Schreiben Sie einen Inneren Monolog. Geben Sie also eine bestimmte Situation mittels der Gedanken eines Charakters wieder. Schreiben Sie kurz, knapp - auch unvollständige Sätze sind typisch - und spiegeln Sie anhand der Gedanken der Person die unmittelbaren, vergangenen oder zukünftigen Ereignisse wieder. Schreiben Sie in der 1. oder 2. Person Präsens Indikativ über bewusste und unbewusste Gedankengänge der Figur, mit oder ohne Anführungszeichen.
  • Erstellen Sie einen Brief von A an B. Verpacken Sie also Ihre gestaltende Interpretation in Form eines Briefes. Achten Sie auf Formalitäten wie Anrede und Abschiedsformel.
  • Schreiben Sie einen Dialog zwischen A und B. Vor jede Figurenrede setzen Sie den Figurennamen. Schreiben Sie stets mit Anführungszeichen. Der Dialog besteht nur aus diesem, das heißt: Schreiben Sie ausschließlich in Figurenrede!
  • Setzen Sie die Textstelle fort. Steigen Sie bei einer gegebenen Textstelle ein und setzen Sie diese frei nach Ihrer gestalterischen Fantasie fort. Achten Sie darauf, inhaltlich stimmig mit dem gegebenen Text und nahe am Stil des Autors zu schreiben.
  • Gestalten Sie das Ende der Textstelle. Bringen Sie eine gegebene Textstelle zu Ende, lassen Sie sich einen passenden Schlussteil einfallen, seien Sie kreativ.
  • Schließen Sie die Lücke im Text. Füllen Sie in einem gegebenen Text ausgesparte Textstellen möglichen Varianten des Originaltextes. Achten Sie auf Stimmigkeit und schlüssige, gut lesbare Übergänge.
  • Gestalten Sie eine dramatische Szene. Gehen Sie vom bekannten Drama aus, verwenden Sie möglichst den Stil des Autors. Binden Sie bedeutende Konflikte zwischen Figuren des Dramas in Ihre Szene ein. Achten Sie darauf, dass die Figuren entsprechend der vom Autor vorgezeichneten Charakterisierung handeln.

So können Sie vorgehen

Falls es Ihnen schwer fällt sofort loszulegen, Sie sich zunächst im Text und im größeren Zusammenhang orientieren müssen, gibt es ein paar Dinge, mit denen Sie sich vorbereiten können, anhand derer Sie auch strukturierter und gezielter vorgehen können.

  • Lesen Sie sich zunächst den gegebenen Text sorgfältig durch. Lesen Sie Ihn gegebenenfalls noch ein zweites Mal, wichtige Textstellen fallen einem oft nicht beim ersten Lesen ins Auge. Markieren Sie signifikante Aussagen des Textes. Achten Sie beim Lesen auf den Stil des Autors und Signalstellen für diesen im Text. Schreiben Sie unbekannte Wörter heraus, schlagen Sie sie nach und notieren Sie Ihre Bedeutungen.
  • Fassen Sie den Inhalt des Textes in Gedanken oder per Gedankenstrichen auf einem Schmierpapier kurz zusammen. Ordnen Sie den Text im Kontext ein, notieren Sie Zusammenhänge, Schlüsselstellen, Bezugspunkte etc. Überlegen Sie sich Struktur, Inhalt und Ergebnis Ihrer Lösung der Aufgabenstellung, bevor Sie loslegen.
  • Schreiben Sie kreative Ideen sofort auf. Diese können Sie womöglich in Ihrer gestaltenden Interpretation verwenden. Setzen Sie sich intensiv mit dem Thema auseinander, machen Sie sich Gedanken zu auftretenden Problemen und suchen Sie nach Lösungen. Jeder Gedankenansatz kann bedeutend sein, notieren Sie Ihre Gedanken, gewinnen Sie so an Übersicht.
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