Aufbau einer Interpretation - so gelingt's

Vor dem Aufbau zu beachten

Bevor Sie mit der Interpretation bzw. dem Text schreiben anfangen, sollten Sie gründlich Ihre Aufgabenstellung durchlesen.

• Nach der Aufgabenstellung orientieren Sie sich dann auch. Lesen Sie den Text zweimal durch. Beim ersten Mal überfliegen Sie ihn grob, damit Sie wissen um was es geht.

• Nun lesen Sie den Text gründlich durch. Markieren Sie sich bestenfalls schon wichtige Stellen, wie zum Beispiel Zitate, die Sie verwenden möchten, stilistische Mittel, Schlagwörter etc.
• Malen Sie den Text jedoch nicht farbig aus, denn das führt beim Schreiben der Interpretation zu Verwirrungen und Sie verlieren schnell die Orientierung. Sind Sie fertig? Dann kommt jetzt der erste Schritt des Aufbaus.

Die Interpretation in vier Schritten

Beginnen Sie beim Aufbau einer Interpretation immer mit der Einleitung.

1. In dem Einleitungsteil sollte in ein bis drei Sätzen so exakt wie möglich wiedergegeben werden, worum es in dem Text geht. Nennen Sie des Weiteren den Autor, den Titel sowie das Jahr des zu bearbeitenden Textes. Der einleitende Teil sollte schlüssig und nachvollziehbar sein. Sie können sich an den sogenannten 5 W-Fragen orientieren: Wer? Was? Wann? Wo? Warum?
2. Nach der Einleitung folgt die Inhaltsangabe. Diese ist der zweite abzuarbeitende Punkt beim Aufbau. Beachten Sie bitte, dass Sie den vorliegenden Text nicht abschreiben. Geben Sie in Ihren eigenen Worten den Inhalt des Textes wieder.
3. Die Länge der Inhaltsangabe sollte ungefähr 1/3 des gesamten Textes betragen. Als Hilfestellung können Sie die 5 W-Fragen nutzen. Orientieren Sie sich am wesentlichen Textgeschehen. Schreiben Sie ausführlich, aber nicht detailliert. Die Inhaltsangabe einer Interpretation wird immer in der Präsens-Form geschrieben, also in der "Jetzt-Form".
4. Der dritte Schritt eines Interpretationsaufbaus ist der Hauptteil und damit wohl auch der schwierigste Teil. Hierbei ist wichtig, dass Sie bei dem Aufbau vom Großen zum Kleinen kommen, oder auch erst die äußere Form, dann die innere Form bearbeiten. Gliedern Sie zuerst den Ihnen vorliegenden Text nach logischen Sinnesabschnitten und geben Sie ihnen sinngemäße Überschriften.
5. Nun beginnen Sie mit der eigentlichen Interpretation. Suchen Sie sich dazu geeignete Textstellen heraus und zitieren Sie diese richtig. Analysieren Sie nun, was für stilistische Mittel hier verwendet wurde. Interpretieren Sie jetzt die Wirkung auf den Leser. Wie würden Sie das deuten?
6. Nehmen Sie immer Bezug auf den Text und den angegebenen stilistischen Mitteln. Der Text muss flüssig und abwechslungsreich in der Wortwohl, aber nachvollziehbar sein.
7. Hilfreich ist, wenn Sie über ein ausreichendes Wissen zur Zeit des Erscheinungsdatums des Textes verfügen. So können Sie Bezug zum Text nehmen und mit historischen Fakten über die Epoche und den Autor glänzen. Versuchen Sie einfach alles zu interpretieren, was möglich ist. Achten Sie jedoch auf die Zeit, denn der Schlussteil kommt als vierter und letzter Aufbaupunkt auch noch.
8. Merken Sie sich ein paar zu untersuchende Sachen: Erzähler, Personenbeschreibung, Textart, Satzbau, Wortwahl, Stilmittel, eventuelle Auffälligkeiten, räumliches und zeitliches Geschehen etc. Auch wenn Sie es nicht für wichtig halten und denken: Hauptsache der Hauptteil ist fertig!, so ist es doch der Schlussteil, der Ihren geschriebenen Text erst abrundet.
9. Führen Sie lieber Ihren Satz im noch nicht fertigen Hauptteil zu Ende und formulieren stattdessen den Schluss. Ziehen Sie ein Hauptfazit des zu bearbeitenden Textes bzw. eine Schlussfolgerung. Fassen Sie die wichtigsten Auffälligkeiten noch einmal kurz zusammen.

Wenn möglich und erlaubt, können Sie eine kurze und eigene Meinung zu dem Text schreiben. Fertig! Viel Erfolg!