Im täglichen Leben kann ein Finanzierungsnachweis zu verschiedenen Anlässen gefordert werden. Bekannt ist ein solcher Nachweis beispielsweise für Auslandsstudenten oder Visaerteilung. Auch beim Hausbau können bauausführende Unternehmen vom Bauherrn verlangen, dass die Finanzierung nicht nur in der Theorie gesichert ist.
Immobilienkauf - Finanzierungsnachweis sichert Verkäufer ab
Was ist einem Finanzierungsnachweis beim Immobilienkauf gemeint? Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine Finanzierungsbestätigung der Kredit gebenden Bank. Das kann auch eine Bankbürgschaft sein.
- Damit sichert Ihnen das Kreditinstitut zu, die Finanzierung durchzuführen. Der Verkäufer kann davon ausgehen, dass der Kaufvertrag schnell abgeschlossen kann. Der Kaufpreis steht zum Abruf bereit.
- Wenn Sie sich den Traum vom eigenen Haus verwirklichen möchten, sollten Sie die Finanzierung von Bau oder Kauf langfristig planen. Sichergestellt sein muss ein Immobilienkredit spätestens dann, wenn es ernst wird. Sie haben Ihr Haus gefunden, befinden sich allerdings in Konkurrenz mit anderen Interessenten, dann zählt jeder Tag.
- Ihre Bank sollten Sie dann bereits auf Ihrer Seite wissen. Das gelingt Ihnen, indem Sie frühzeitig mit der Bank sprechen und die maximal verfügbare Darlehenssumme im Rahmen einer Vorkalkulation feststellen lassen. Der Finanzierungsexperte der Bank wird dazu einige Unterlagen, zum Beispiel Einkommens- und Rücklagennachweise sowie weiteres Vermögen, auswerten.
- Für Sie hat das Gespräch auch den Vorteil, dass Sie eine klare Vorstellung davon haben, was Sie sich aus wirtschaftlicher Sicht maximal leisten können.
Rückabwicklung vom Kaufvertrag verhindern
Häufig verlangt der Verkäufer einen Finanzierungsnachweis vom Käufer. Doch auch Sie als Käufer können sich unverhofften hohen Kosten absichern.
- Es kommt vor, dass ein Kaufvertrag über einen Immobilienkauf rückabgewickelt werden muss. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Das können tragische persönliche Gründe, Mängel oder die fehlende Finanzierbarkeit sein.
- Bei der Rückabwicklung kommt es zu einer Auflösung eines notariell beglaubigten Kaufvertrages, was mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. Zu den von Ihnen zu tragenden Kosten gehören bisher entstandene und die bei Rückabwicklung entstehenden Notarkosten.
- Der Verkäufer kann eine Entschädigung für den Zinsausfall verlangen. Lässt sich der Verkaufspreis mit einem neuen Käufer nicht erzielen, zahlen Sie die Differenz. Zudem verursacht das Ganze unter Umständen noch Kosten für Rechtsberatung und Gericht. Im Endeffekt kann das einen fünf- oder sechsstelligen Betrag ausmachen.
- Ohne eine schriftliche Zusage Ihrer Bank über die Finanzierung des Immobilienkaufs kann Sie leicht einen Rückzieher machen. Mit einem Finanzierungsnachweis wird Ihnen das normalerweise nicht passieren.
Sollte die Finanzierung wider Erwarten doch scheitern, verhindern Sie die teure Rückabwicklung. Bezahlen Sie dem Verkäufer einen kleinen Säumniszuschlag, bis Sie Ihre Finanzierung unter Dach und Fach gebracht haben.
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