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Film ab 18 für 14 - 16-Jährige? - Alternativen zur Grenzüberschreitung

Eignen sich FSK-18-Filme für Jugendliche?
Eignen sich FSK-18-Filme für Jugendliche?
"Meine Freunde haben den aber auch schon gesehen!" Welcher Elternteil hört diesen Satz schon gerne von seinem minderjährigen Kind, wenn es um einen Film geht, der offiziell erst ab 18 Jahren freigegeben ist? Und doch ist es alles andere als eine Seltenheit, dass Kinder ihren Eltern in den Ohren liegen, einen FSK-18-Film sehen zu wollen, obwohl sie im Grunde genommen noch zu jung sind. Ob es zu vertreten ist, 14-16-Jährigen Filme ab 18 zu zeigen und welche Kompromisse sich zur Grenzüberschreitung finden lassen, lesen Sie hier.

Filme ab 18 und ihre Eignung für Minderjährige

  • Zunächst sollten Sie wissen, dass die FSK-Angabe sich lediglich auf den Kauf, nicht aber auf den Konsum von Filmen bezieht. Damit ist das Jugendverbot auf einem Film kein verpflichtendes Gesetz, sondern nur eine Empfehlung, die von Ihnen als Eltern nicht unbedingt eingehalten werden muss. In jedem Falle bleibt es alleine den Eltern überlassen zu entscheiden, welche Filme ihr Kind sieht und welche nicht. Wer 14-16-Jährigen also einen FSK-18-Film zeigt, kann nicht belangt werden. Denn er verhält sich nicht gesetzeswidrig. Die Richtlinien der FSK stammen außerdem aus dem Jahre 1951, sodass sie für unsere Zeit teilweise kaum nachvollziehbar sind.
  • Des Weiteren können Sie davon ausgehen, dass ein Film, der in Deutschland erst ab 18 Jahren zugelassen ist, in den meisten anderen Ländern eine Jugendfreigabe erhalten hat. Deutschland scheint die allerstrengsten FSK-Regelungen zu haben, da die meisten Filme, die hier erst ab 18 empfohlen werden, in den USA, in England sowie Frankreich oft schon ab 15 Jahren gekauft werden können. So können Sie sich im Vorraus erkundigen, ab wie vielen Jahren der Film, den Ihr Nachwuchs sehen will, in den umliegenden Ländern zugelassen ist. Stellt sich am Ende heraus, dass der betroffene Film auch im Ausland keine Jugendfreigabe erhalten hat, sollten Sie ihn 14-16-Jährigen wohl eher nicht zeigen.
  • Da die FSK-18-Freigabe größtenteils mit dem zu sehenden Blut und rohen Gewaltszenen verbunden ist, gibt es von beinahe jedem Film ab 18 auch eine geschnitte Version, die sich für 14-16-Jährige durchaus eignen kann. Wenn man Ihnen also in den Ohren liegt, einen bestimmten Film ab 18 unbedingt sehen zu müssen, sollten Sie auf jeden Fall versuchen, eine Version zu finden, in der die grausamsten Szenen entfernt wurden - die geschnittenen Fassungen sind im Normalfall nämlich bereits ab 16 Jahren freigegeben.

Kompromisse hinsichtlich DVDs ohne Jugendfreigabe für 14-16-Jährige 

  • Um zu entscheiden, was Sie Ihrem Kind zumuten können oder wollen, sollten Sie einen Film ab 18 immer zuerst selbst ansehen, bevor Sie ihn für Ihr 14-16-jähriges Kind zulassen. So sehen Ihre Kinder zum einen, dass Sie nicht automatisch "nein" sagen und dass eine gewisse Chance besteht, eine Erlaubnis zu bekommen. Zum anderen wissen Sie danach genau, ob Ihr Kind reif genug für den betroffenen Film ist. Falls Sie sich nach dem Ansehen noch fragen, ob Sie sich denn auch verantwortlich verhalten, wenn Sie Ihre Kinder den Film sehen lassen, sollten Sie es nicht tun. Sobald Sie die geringsten Zweifel an Ihrer Entscheidung haben, ist diese nämlich nicht mehr von Ihnen zu vertreten - zeigen Sie den Film nur, wenn Sie sich vollkommen sicher sind, dass er keine Auswirkungen auf Ihren Nachwuchs haben wird. Alles andere ist unverantwortlich.
  • Außerdem sollten Sie dabei sein, wenn sich Ihr 14-16-jähriges Kind einen Film ab 18 ansieht. So können Sie dessen Reaktionen beobachten und dabei entscheiden, ob Sie auch in der Zukunft über Filme ab 18 nachdenken können.
  • Vorsichtig sollten Sie auch in der Genrewahl sein - ein knallharter Horrorfilm ab 18 eignet sich selbstverständlich weniger zum Anschauen mit einem 14-16-Jährigen als ein Actionfilm oder ein Kriegsreport. Letztlich müssen Sie aber bezüglich Horrorfilmen auch darauf achten, dass Filme ab 18 hier meist weniger zermürbend sind als solche mit einer FSK-16-Jugendfreigabe. Während in denen ab 18 Blut fließt und metaphorisch eher ein offensiver Axtmörder die Story kontrolliert, gehen Horrorfilme ab 16 meist auf die Psyche, weil ihre Story gerade von Psychoschocks lebt.
  • Wenn Sie von Anfang an wissen, dass Sie Ihrem Nachwuchs keine Filme ab 18 zeigen wollen, sollten Sie Ihren Kindern auf jeden Fall klar erklären, warum Sie den Film nicht zeigen wollen und ihnen gegebenenfalls einen Kompromiss vorschlagen, um sie vom Thema abzulenken und ihnen zu zeigen, dass Sie sie ernst nehmen. So können Sie dem 16-jährigen Sohn zum Beispiel vorschlagen, ihm statt dem Film das Spiel zu kaufen, das er schon so lange haben wollte, Sie aber verboten hatten. Ihrer 14-jährigen Tochter können Sie einen Einkaufsbummel vorschlagen, um sie zu beschäftigen und vom Film ab 18 abzubringen. Erfüllen Sie ihnen einfach einen Wunsch, den sie schon längere Zeit hegen, damit sie sich gerecht behandelt fühlen und über das Filmverbot hinwegkommen.
  • Bevor Sie Ihren Kindern einen FSK-18-Film aber wirklich verbieten, sollten Sie sich am Ende immer eines fragen - wollen Sie dabei sein, wenn Ihre Kinder einen Film sehen, der ihrem Alter nicht entspricht? Denn sehen werden sie ihn früher oder später wohl sicher - ob nun durchs Internet, durch Freunde oder Schulkameraden. Und im schlimmsten Falle endet ein Verbot von Ihnen damit, dass Ihr Nachwuchs den Film tatsächlich nicht verarbeiten kann, Ihnen davon aber nichts erzählt, weil Sie nach dem Verbot offiziell gar nicht wissen dürfen, dass er den Film gesehen hat...
helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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