Erziehungsgeld und Elterngeld - Unterschied fachmännisch erklärt

Erziehungsgeld und Elterngeld - Unterschied bei Einkommensanrechnung und in der Leistungsform

Sein einfach ausgedrückt, besteht der Unterschied zwischen Erziehungsgeld und Elterngeld genau in zwei Punkten.

• Erziehungsgeld wurde Elternteilen in Form eines monatlichen pauschalen Betrages gezahlt. Das seit 2007 gezahlte Elterngeld stellt hingegen eine Entgeltersatzleistung dar. Dabei wird das zuvor erzielte Nettoeinkommen des betreuenden Elternteils in die Ermittlung der Leistungshöhe einbezogen. Dadurch erhalten Sie als Eltern im Regelfall ein höheres Elterngeld, als das beim Erziehungsgeld der Fall wäre.
• Der zweite wichtige Unterschied zwischen Erziehungsgeld und Elterngeld zeigt sich darin, dass bei der Entgeltersatzleistung keine Einkommensgrenzen berücksichtigt werden.
• So kommen Sie in den Genuss von Elterngeld auch dann, wenn Sie über ein höheres Einkommen verfügen. Bezieher derartiger Einkommen erhielten unter Umständen kein Erziehungsgeld.

Förderung des Kinderwunsches gut verdienender Mütter

• Die Elterngeld erhalten Sie auf Antrag bei Geburt des Kindes für ein Jahr mit Verlängerungsmöglichkeit für weitere zwei Monate.
• Das Elterngeld wird monatlich in einer Höhe ab 300 Euro gezahlt. Bis zu 65 Prozent des letzten Nettoeinkommens sollen damit ausgeglichen werden. Als Geringverdiener erreichen Sie auch eine 100-Prozent-Abdeckung. 
• Das Elterngeld erhöht sich bei Familien mit mehreren Kindern. Den Mindestbetrag von 300 Euro erhalten Sie auch als Eltern, wenn Sie vor der Geburt nicht berufstätig waren. 
• Die Höhe von Elterngeld ist allerdings bei 1.800 Euro gedeckelt. Konkret heißt das, dass Sie auch als Einkommensbezieher von beispielsweise 5.000 Euro netto nicht mehr als 1.800 Euro im Monat Elterngeld erhalten werden. Dennoch hat sich die finanzielle Situation für besser verdienende Mütter mit Ablösung des Erziehungsgeldes verbessert.

Das Ziel der Bundesregierung ist es, mit dem Elterngeld die Geburtenrate positiv beeinflussen zu können. Zumindest im ersten Jahr nach der Geburt und Kindererziehung verbessert sich durch den Unterschied gegenüber dem Erziehungsgeld die Einkommenssituation bei jungen Familien.