Der Hauptmann von Köpenick von Carl Zuckmayer ist ein bekanntes Stück in der Literatur. Es handelt von der realen Person Friedrich Wilhelm Voigt, welcher besonders durch seinen spektakulären Raubüberfall auf das Köpenicker Rathaus bekannt wurde.
Merkmale einer Erörterung
- Die Erörterung ist eine persönliche Interpretation eines Textes. Sie kann frei oder textbasiert sein, aber sollte immer ein bestimmtes Ziel verfolgen. So ist es meist sinnvoll eine bestimmte Fragestellung oder ein in den Raum gestelltes Argument zu belegen.
- In der textgebundenen Erörterung geht es weniger darum, den Inhalt des Stückes/Textes genau wiederzugeben, sondern den eigenen Standpunkt oder die eigene Sicht der Dinge auf die Geschehnisse darzulegen. Worum geht es in dem Text? Was ist die Hauptaussage? Wie stehen Sie selbst dazu und was würden Sie anders machen? Das sind nur einige Fragen, die hier hilfreich sein können.
- Sie gliedert sich meist in: Einleitung, Hauptteil(e) und Schlussteil. Schon die Einleitung kann über den Stil und das Ziel des Autors Auskunft geben und soll vor allem das Interesse der Leser wecken. Daher ist diese auch sehr wichtig.
- Im Hauptteil oder den Hauptteilen werden dann die Argumente auf den Tisch gelegt und mit Thesen bzw. Antithesen belegt. Ein guter Mix aus fundierten Argumenten und belegbaren Fakten ist hierbei sicherlich von Vorteil.
- Der Schlussteil ist dann wie eine Art Zusammenfassung zu sehen, wobei hier unbedingt der persönliche Standpunkt des Autors nach allen Fakten und Argumenten herausgestellt werden sollte.
Beispiele Einleitung "Hauptmann von Köpenick"
- Militär und Menschenbild - zwei wichtige Themen im von Carl Zuckmayers geschriebenen Stück. Hierauf könnte der Fokus der gesamten Arbeit liegen. Nehmen Sie beispielsweise gleich zu Beginn der Einleitung ein Zitat oder wichtigen Satz aus dem Stück, welches/r dann als Einstieg fungiert.
- Da es in der Einleitung der Erörterung vorwiegend um die Formulierung der Grundfragestellung zum Thema geht, müssen Sie sich überlegen, worauf Sie eigentlich hinauswollen. Wollen Sie beispielsweise die Parallelen zwischen dem Hauptmann von Köpenick und der heutigen Bürokratie aufzeigen? Wollen Sie vielleicht den Sinn und Zweck von Uniformen und Militär beleuchten? Zeigen Sie dem Leser am Anfang, worum es grundsätzlich in Ihrer Erörterung geht.
- Zudem können Zitate aus dem Stück gleich von Anfang an Aufmerksamkeit und Eindrücke vermitteln: "Det is wie wenn se ne Laus uff ne Glasscheibe setzen. Da kannse nu krabbeln und krabbeln un rutscht ejal immer wieder runter." Voigt alias Hauptmann von Köpenick hat eine tolle, dialektische und bildhafte Rede.
- Auch die Sprache an sich könnte Thema beziehungsweise Mittelpunkt Ihrer Arbeit Stückes sein. Carl Zuckmayer hat ja sehr viele gute Vorlagen geliefert und auch die bildhafte Sprache und deren Sinnhaftigkeit lässt des Öfteren ins Grübeln kommen.
- Für welchen Schwerpunkt Sie sich auch entscheiden, verwenden Sie immer Ihren eigenen Sprach- und Schreibstil. Der Leser soll nicht nur das Stück, sondern auch den Autor kennenlernen. Nutzen Sie am Anfang noch nicht so viele Argumente, sondern nehmen Sie lieber eine persönliche Erfahrung etc. Die Argumente kommen dann im Hauptteil.
Fazit: Der Hauptmann von Köpenick von Carl Zuckmayer bietet viel Raum für gute Erörterungen. Wichtig ist, den Stil einer solchen einzuhalten und sich selbst dabei treu zu bleiben.
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