Viele Gärtner pflanzen Bäume und Sträucher gerne im Herbst. Aber auch im Frühjahr, also März oder April ist das Pflanzen eines Apfelbaumes möglich. Voraussetzung ist ein frostfreier Boden. Bei Frühjahrspflanzungen müssen Sie den Baum häufiger und gründlich gießen, denn die Wasser aufnehmenden Wurzeln müssen erst austreiben.
Einen Apfelbaum pflanzen
- Loch ausheben. Zuerst heben Sie ein großes Pflanzloch aus. Für einen Hochstammbaum sollte es etwa einen Meter breit und mindestens 50 Zentimeter tief sein, bei kleineren Bäumen entsprechend kleiner. Auf jeden Fall aber so groß, dass um die Wurzeln herum reichlich Platz ist für lockere Erde.
- Pflanzpfahl setzen. Im zweiten Schritt schlagen Sie einen Pflanzpfahl in die Grube. Wählen Sie die Stütze nicht zu klein. Im Baumarkt erhalten Sie verschiedene Größen.
- Komposterde verteilen. Geben Sie auf den Grund des Pflanzloches etwa drei bis vier Schaufeln Komposterde.
- Baum einsetzen. Danach kommt das Setzen des Baumes. Es geht zu zweit am besten. Einer hält den Apfelbaum und der zweite füllt vorsichtig die Erde um die Wurzeln herum. Achten Sie darauf, dass die Veredlungsstelle (die Verdickung unten am Stamm) ungefähr zehn bis 15 Zentimeter über den Boden kommt.
- Baum angießen. Gießen Sie Ihren Apfelbaum kräftig an, so dass die Wurzeln richtig eingeschlämmt sind.
- Baum sicher fixieren. Binden Sie den Baum nun mit einer dicken Schnur am Pflanzpfahl fest. Legen Sie um den Stamm ein Stück Leder oder Gummi, damit die Schnur nicht an der Rinde scheuert und den Stamm verletzt.
- Unkraut fernhalten. Halten Sie die Baumscheibe unter dem Apfelbaum immer frei von Unkraut. Sie können diese mit einer Mulchschicht abdecken. Als Frühjahrspflanzung im März braucht Ihr Apfelbaum im kommenden Jahr besonders viel Wasser.
Den Apfelbaum schneiden
Beim Schneiden von Obstbäumen müssen Sie unterscheiden in den Pflanzschnitt, den jährlichen Schnitt am Ertragsbaum für reichliche Früchte und den Verjüngungsschnitt beim alten Baum.
Eine gute Gärtnerei hat den ersten Schnitt zum Pflanzen für Sie bereits erledigt. Wenn nicht, müssen Sie selbst aktiv werden.
Tipps zum ersten Schnitt nach dem Pflanzen
- Zweck des Erst-Schnitts. Das Ziel der ersten Schnittmaßnahmen besteht darin, eine lockere Krone aufzubauen. Im Jungstadium wächst der Baum kräftig und bildet lange Triebe.
- Richtig zuschneiden. Schneiden Sie so, dass Ihr Baum nach oben einen Mitteltrieb und drei seitliche Leitäste behält. Alle anderen Konkurrenztriebe werden entfernt.
- Winkel beachten. Der ideale Winkel zwischen dem stammbildenden Mitteltrieb und den Leitästen beträgt 45 Grad. Steht ein Ast zu steil nach oben, wird er mit einem schmalen Holz abgespreizt. Steht der Ast zu waagerecht, binden Sie ihn hoch.
- Triebe kürzen. Kürzen Sie die verbleibenden Triebe auf ein Drittel ein.
- Wichtiges zum Folge-Schnitt. Im nächsten und übernächsten Jahr lassen Sie an den Leittrieben wieder nur maximal drei Seitentriebe. Mitteltrieb und die ersten Leitäste bilden die Hauptäste Ihres Baumes. Achten Sie darauf, dass keine Zweige nach innen oder senkrecht nach oben wachsen.
So schneiden Sie einen Apfel im Ertragsstadium
- Baum auslichten. Im Ertragsstadium neigen sich die mehrjährigen Zweige nach unten und bringen Kurztriebe mit Blütenknospen hervor. Aus diesen bilden sich die Früchte. Jetzt lichten Sie den Baum durch Ihren Schnitt hauptsächlich aus.
- Störende Zweige entfernen. Entfernen Sie alle Zweige, die nach innen wachsen, die sich kreuzen und die senkrecht nach oben wachsen.
- Mutig zuschneiden. Schneiden Sie lieber etwas zu viel heraus, als zu wenig. In die Krone muss Luft und Licht gelangen, sonst stellen sich Krankheiten am Apfelbaum ein.
Ein überalterter Baum bringt keine Jungtriebe mehr hervor. Dann ist ein Verjüngungsschnitt notwendig. Bei ihm werden alle zu dicht stehenden Äste ausgelichtet, ebenso die nach unten hängenden. Kürzen Sie einen Teil der Leitäste. Damit neues Wachstum angeregt wird, sollen auch alle Nebentriebe gekürzt werden.
Nach einem so radikalen Baumschnitt verschließen Sie die Wunden mit Baumwachs, damit nicht Pilze oder Krankheiten in das Holz eindringen.
So pflegen Sie Ihren Apfelbaum
- unter dem Baum eine möglichst große Baumscheibe anlegen
- diese regelmäßig mulchen
- im Herbst mit Kompost versehen
- den Baum mit Pflanzenjauche (Brennnnesseljauche) im Frühling und Herbst stärken
- Moos, Flechten, lose Rinde und Eiablagen von Schädlingen im Oktober/November mit einer Bürste entfernen
- im Winter Kalkanstrich am Stamm aufbringen, damit der Temperaturwechsel von Sonne am Tag und Frost in der Nacht die Rinde nicht aufreißt
- alternativ ist ein Bio-Baumanstrich aus dem Handel möglich
- Leimringe gegen den Frostspanner im September nicht vergessen
Welche Apfelsorte soll es sein - Wissenswertes
Zunächst einmal müssen Sie überlegen, welche Apfelsorte Sie pflanzen wollen. Ein Hochstammapfel braucht bis zum nächsten Baum einen Abstand von acht bis zehn Metern, ein Halbstamm etwa fünf bis sieben und ein Niederstamm vier bis fünf Meter. Je nach Gartengröße können Sie sich entscheiden, welcher Baum bei Ihnen genug Platz hat.
Die zweite Frage ist die nach der richtigen Sorte. Wollen Sie einen früh reifenden Apfel, einen Lagerapfel oder Äpfel für die Mostherstellung? Beraten Sie sich mit einer Baumschule aus Ihrer Nähe.
In jeder Region gibt es alte Apfelsorten, die erhaltenswert sind. Erkundigen Sie sich nach solchen Sorten und achten Sie darauf, dass in der Nähe ein weiterer Apfelbaum wächst. Für die Bestäubung benötigen Äpfel einen zweiten Baum. Wenn beim Nachbarn nicht schon ein Apfelbaum steht, müssen Sie also zwei Bäume pflanzen.
Wenn Sie im März Ihren Apfelbaum pflanzen, nutzen Sie den Winter, um sich über mögliche Sorten zu informieren. In Deutschland sind über 1.500 Apfelsorten bekannt. Die im Supermarkt angebotenen Äpfel sind selten für den Anbau im privaten Garten geeignet.
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