Ein Spindelbaum bildet bereits in der Stammhöhe von 50 bis 60 Zentimetern mehrere kurze Seitentriebe. Sie werden etwa 2,50 Meter hoch und können daher ohne Leiter gepflegt und abgeerntet werden. Wichtig bei einem solchen Apfelbaum ist der regelmäßige Schnitt.
Apfelbaum zu Beginn schneiden
Schon mit dem Pflanzen einer Apfelspindel setzen Sie das erste Mal eine Gartenschere an. Gepflanzt wird in ein gut vorbereitetes Pflanzloch. Die Veredelungsstelle liegt etwas über der Erde. Pflanzzeit ist das zeitige Frühjahr oder der Herbst.
Versorgen Sie den Baum unbedingt mit einem stabilen Baumpfahl und schlämmen Sie die Wurzeln kräftig ein. Anschließend kürzen Sie oben die Stammverlängerung. Setzen Sie den Schnitt etwa 30 Zentimeter über der letzten Verzweigung an. Die anderen Seitentriebe binden Sie waagerecht.
Schnüren Sie dabei den noch schwachen Stamm nicht ein. Verwenden Sie weiches Material, mit dem Sie die Schnur am Stamm abpolstern. Im März können Sie den frisch gepflanzten Baum leicht düngen.
Nach dem Austrieb im Frühling erfolgt bereits im Juni eine zweite Düngung und etwa Anfang Juli ein zweiter Schnitt am Fruchtholz. Bei diesem stellen Sie alle Triebe waagerecht, die unter der oberen Schnittfläche entstanden sind. Hat sich neben dem mittleren Haupttrieb ein zweiter gebildet, so wird dieser entfernt. Auch starke Triebe, die sich nicht mehr waagerecht stellen lassen, werden ganz herausgeschnitten.
Richtiger Kronenaufbau für reiche Ernte
Nach den grundlegenden Schnittarbeiten beginnt das Schneiden des Kronenaufbaus. Eine Spindel erziehen Sie, indem Sie für ein pyramidenförmiges Wachstum der Krone sorgen. Wichtig ist, dass die Krone locker aufgebaut ist, sodass auch die Äste im Inneren genug Luft und Licht erhalten.
Achten Sie darauf, dass der Baum keine Doppelkrone bildet. Parallel zum zentralen Mitteltrieb wachsende und mit diesem konkurrierende Seitentriebe entfernen Sie deshalb. Die Seitenäste sollen locker stehen und sich gleichzeitig gut verzweigen. Lange, unverzweigte Seitentriebe werden deshalb etwas eingekürzt.
Das fachgerechte Schneiden der Krone fördert die Entwicklung von fruchttragenden Zweigen. Wenn der Apfelbaum die gewünschte Höhe erreicht hat - etwa 2,50 Metern - leiten Sie den Haupttrieb, also die Stammverlängerung ab. Dies erfolgt, indem Sie den Stamm bis auf einen tiefer liegenden Trieb kürzen.
Das gilt es allgemein beim Schnitt zu beachten
Für alle Schnittmaßnahmen gelten folgende Regeln:
- Entfernen Sie alle Triebe, die nach innen in die Krone wachsen oder sich kreuzen.
- Erhalten Sie den Mitteltrieb als Zentrum des Wachstums.
- Schneiden Sie immer alle abgestorbenen Pflanzenteile heraus.
- Entfernen Sie auch peitschenartig, steil nach oben wachsende Triebe.
- Entfernen Sie Äste, die nicht waagrecht, sondern nach unten wachsen und deshalb schlecht vom Baum mit Saft versorgt werden.
Die Spindel des Baumes erziehen und erhalten
In den folgenden Jahren nach dem ersten Standjahr lichten Sie Ihre Spindel immer so aus, dass genug Licht in die Krone gelangt. So bilden sich an den waagerechten Ästen verzweigte Fruchttriebe. Das bedeutet, dass Sie nach innen wachsende oder senkrecht nach oben stehende Triebe entfernen. Bei zu langen, unverzweigten Ästen reicht dagegen eine Kürzung der Länge.
Alte Äste biegen sich im Laufe der Jahre durch die Fruchtlast nach unten. Sie tragen schlechter oder kaum noch. Ersetzen Sie ältere Zweige deshalb durch jüngere Triebe. So erfreut Sie der Baum viele Jahre mit vollem Ertrag.
Düngen Sie den Baum immer im März und im Juni. Für den richtigen Zeitpunkt des jährlichen Baumschnittes gilt folgender Leitsatz: Je kräftiger ein Apfelbaum wächst, desto später sollte er geschnitten werden. Für die schwächer wachsenden Spindeln ist also der späte Herbst ein guter Zeitpunkt und kräftige Hochstämme schneiden Sie am besten im zeitigen Frühjahr.
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