Was Sie benötigen
- Merkblatt "E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen"
E10 - was kann es und was kann es nicht?
Bevor Sie E10 tanken, sollten Sie sich genau erkundigen, ob Ihr Auto den neuen Biokraftstoff überhaupt verträgt.
- Der neue Biosprit E10 soll in ganz Europa eingeführt werden, um die gesundheits- und klimaschädlichen CO2-Ausstöße zu reduzieren. Die EU-Klimaziele sehen vor, dass binnen der nächsten zehn Jahre bis zu 10 Prozent an nachwachsenden Rohstoffen für den Energieverbrauch im Straßenverkehr eingesetzt werden. Der neue Biokraftstoff E10 soll ein umweltfreundlicheres Tanken ermöglichen. Doch E10 genießt bei den Bundesbürgern keinen sonderlich guten Ruf; im Gegenteil viele Autohalter fürchten sich E10 zu tanken, aus Sorge, dass Ihr Motor durch das Tanken geschädigt wird.
- Tatsächlich vertragen nur rund 80 Prozent aller angemeldeten Autos den Biokraftstoff E10: Zu diesen zählen alle Benziner mit Ottomotoren. E10 ist aus diesem Grund auch unter dem Namen Otto-Kraftstoff bekannt. Auf der Internetseite des ADACs können Sie sich über die Autos informieren, in die Sie kein E10 tanken dürfen. Ebenso listet das Merkblatt "E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen" von der Deutschen Automobil Treuhand GmbH alle Kraftfahrzeuge auf, in die Sie E10 tanken oder eben nicht tanken dürfen. Diese können Sie als PDF-Datei auf deren Internetseite kostenlos herunterladen.
- Einige Automodelle befinden sich in einer Grauzone, wobei sich anhand der Merkblätter nicht genau ermitteln lässt, ob der Wagen E10 verträgt oder nicht. Dies ist der Fall, wenn das Datum der Erstzulassung des Wagens nahe an dem des Produktionsjahres liegt. Infolgedessen kann das Auto häufig nicht eindeutig einsortiert werden. In so einem Fall finden Sie Hilfe bei der jeweiligen Info-Hotline Ihres Vertragspartners oder Wagenherstellers.
- Die Unverträglichkeit von E10 ist für eine Vielzahl von Automodellen auf den erhöhten Ethanol-Anteil zurückzuführen. Im Gegensatz zu E5, dem herkömmlichen Otto-Kraftstoff, besitzt E10 einen doppelt so hohen Anteil an Ethanol (10 Volumenprozent). Der erhöhte Ethanolanteil ist für einige Motoren äußerst schädlich.
- Da E10 hauptsächlich aus Biomasse gewonnen wird, die größtenteils aus Mais, Weizen, Zuckerrohr und Zuckerrüben besteht, sehen Kritiker die Gefahr, dass zusätzlich Regenwälder abgeholzt werden müssen, um die dauerhafte Produktion von E10 zu gewährleisten. Ebenso ist es vielen Menschen zuwider, dass Lebensmittel statt für Menschen, die Hunger leiden, für den Tank benutzt werden. Und, ob eine Klimaerwärmung durch das Zutun des Menschen beeinflusst werden kann, wird sogar von Wissenschaftlern angezweifelt. Denn, seit eh und je, gab es Zeiten, in denen es noch gar keine Kraftfahrzeuge gab, wo erhebliche Klimaerwärmungen auf der Erde stattgefunden haben.
- Obendrein gehen für den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen viele Anbauflächen für die Nahrungsmittelgewinnung in der Landwirtschaft verloren. Laut einer Studie des Londoner Instituts für Umweltpolitik sind die EU-Biokraftstoffe für das Klima sogar schädlicher als fossile Kraftstoffe.
- Wenn Sie der Umwelt zuliebe (Minderung der CO2-Ausstöße) E10 tanken möchten, sollten Sie sich dennoch im Vorfeld Gedanken über die entstehen Kosten machen: Der Biosprit kostet pro Liter zwar genauso viel wie der Kraftstoff Super, ist jedoch nicht ganz so ergiebig. D. h. ein voller Tank mit herkömmlichem Super gefüllt, lässt Ihr Auto weitaus mehr Kilometer zurücklegen, als mit der gleichen Menge an E10. Somit zahlen Sie unter dem Strich obendrauf, falls Sie sich entscheiden, E10 zu tanken.
- Einen Vorteil des neuen Biobenzins E10 versprechen sich viele Werkstätten: Schon ein einmaliges falsches Tanken kann an Ihrem Wagen zu schweren Schäden führen. Somit muss ein Wagen, der fälschlicherweise mit E10 betankt wurde, meist in die Werkstatt. Für den Fahrzeughalter bedeutet dies erhöhte Kosten und für die Werkstätten gewinnbringende Aufträge aufgrund von Großreparaturen.
- Fazit: Mit der Einführung von E10 wurden viele Autofahrer verunsichert; obendrein entstehen hierdurch für den Verbraucher Mehrkosten, da die Umlegung der Einführung auf dessen Rücken ausgetragen wird.
Otto-Kraftstoff - so tanken Sie richtig
Der Name E10 setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: E steht für Ethanol und die Zahl 10 für dessen 10-prozentigen Anteil.
- An der Tankstelle ist der neue Biosprit durch die Aufschrift E10 auf den Zapfpistolen gekennzeichnet. Falls Ihr Auto laut Merkliste E10 verträgt, können Sie E10 bedenkenlos tanken. Ein Hin- und Herwechseln zwischen E10 und Ihrem herkömmlichen Sprit ist zudem problemlos möglich.
- Verträgt Ihr Auto kein E10 und Sie haben es aus Versehen dennoch getankt, unterlassen Sie das Starten Ihres Wagens. In so einem Fall muss Ihr Tank ausgepumpt werden, um Folgeschäden an der Benzinleitung und den Dichtungen zu vermeiden.
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