Was ist ein Chromosom und was bedeutet es für den Menschen?
- Unter Chromosomen versteht man im Allgemeinen die Verpackungsform der genetischen Informationen eines Lebewesens. Chromosomen bestehen aus DNA und Proteinen, welche dazu dienen, die DNA zu stützen und zu schützen.
- Jedes Lebewesen hat eine unterschiedliche Chromosomenzahl. Der Mensch zum Beispiel hat 46 Chromosomen, der Affe hat 48 Chromosomen und ein Pilz hat eine Chromosomenzahl von 8.
- Chromosomen kommen beim Menschen und bei den anderen Lebewesen in der Arbeitsform und in der Transportform vor.
- In der Zeit zwischen zwei Mitosen liegen die Chromosomen in der Arbeitsform vor. Das bedeutet, dass die DNA wenig spiralisiert und lang gestreckt ist. Die genetische Information, welche in der Basensequenz gespeichert ist, wird zugänglich von der Zelle abgelesen werden. Es können die Proteinbiosynthese und die Replikation stattfinden.
- Während der Mitose und auch der Meiose liegt die DNA in der Transportform vor. Vor der Mitose hat eine Replikation stattgefunden, was dazu geführt hat, dass jedes Chromosom nun aus zwei DNA-Doppelsträngen besteht. Die im Lichtmikroskop sichtbar werdenden DNA-Moleküle werden als "Chromatiden" bezeichnet. Die DNA-Doppelhelix ist nicht mehr entspiralisiert, sondern mehrfach aufgerollt. Die Chromosomen verkürzen und verdichten sich dadurch und sind unterm Lichtmikroskop gut erkennbar. Die genetische Information allerdings kann in der Transportform nicht abgelesen werden. Ohne die Transportform könnte der Organismus die DNA-Moleküle während der Mitose nicht problemlos bewegen und auf die Tochterzellen verteilen.
Der Mensch braucht also die "Arbeitsform", damit die Replikation und die Proteinbiosynthese stattfinden können. Die "Transportform" ist bei der Zellteilung wichtig.
Die artspezifische Chromosomenzahl des Menschen
Sie haben jetzt einiges über Chromosomen gelernt und wissen, dass diese eine bestimmte Bedeutung für uns Menschen haben. Sie tragen das Erbgut des Menschen. Dies gilt allerdings nicht nur für den Menschen, sondern auch für alle anderen Lebewesen. Auch die Chromosomenzahlen unterscheiden sich bei allen Lebewesen.
- Der Mensch hat genau 46 Chromosomen in jeder Körperzelle. Dies liegt daran, dass die Körperzellen diploid sind. Das wiederum bedeutet, dass dieser diploide Chromosomensatz aus 2 haploiden Chromosomensätzen von je einer Chromosomenzahl von 23 besteht.
- Einer der haploiden Chromosomensätze stammt aus der Eizelle der Mutter, der andere stammt aus dem Spermium vom Vater des Menschen. Umgangssprachlich werden diese Chromosomensätze auch mütterliche und väterliche Sätze genannt.
- Die menschlichen Chromosomen werden weiterhin in Autosomen und Heterosomen unterteilt. In jeder Körperzelle befinden sich Autosomen mit einer Chromosomenzahl von 44. Alle 22 Autosomen der Mutter haben einen homologen Partner des Vaters. Diese Chromosomen tragen die gleichen Gene, stammen aber von zwei Menschen, weswegen sie als "homolog" bezeichnet werden.
- Die Geschlechtschromosomen werden als "Heterosomen" tituliert. Bei dieser Art von Chromosomen gibt es nur bei der Frau eine Homologie. Die Frau hat beim 23. Chromosomenpaar zwei X-Chromosome, das eine von der Mutter und das andere vom Vater. Der Mann hingegen hat vom Vater kein X-Chromosom, sondern ein Y-Chromosom vererbt bekommen. Da das X- und das Y-Chromosom nicht homolog sind, wird hierbei von "Hemizygotie" gesprochen.
Sie haben jetzt einen Überblick über die Chromosomenzahl des Menschen und einige genetische Einblicke erlangt.
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