Für die Kelten war die Birke ein weiblicher Baum. Sie galt als fruchtbar und vermehrungsfreudig. Das können Sie auch heute noch so sehen, denn die Birkenfrucht erscheint winzig, aber dafür millionenfach an jedem einzelnen Baum.
Wo die Birkenfrucht herkommt
- Birken sind einhäusig getrenntgeschlechtliche Bäume. Das bedeutet, dass es getrennt weibliche und männliche Blüten gibt, die aber am gleichen Baum vorkommen. Sie werden als Kätzchen bezeichnet. Die Birkenfrucht wird also an jedem Baum entwickelt.
- Die männlichen Blütenstände finden Sie hängend oft an den Zweigenden. Sie werden schon im Herbst gebildet und sind daher auch im Winter zu sehen. Die weiblichen Blütenstände verbleiben im Winter in einer Knospe und stehen meist unterhalb der männlichen Blüten. Sie erscheinen mit dem Austrieb der Blätter im Frühjahr.
- Die Kätzchen der Birken, also die Fruchtstände, bestehen aus vielen Schuppen, zwischen denen sich meistens drei kleine Blüten befinden. Sie werden vom Wind bestäubt. Daher gibt die Birke im April und Mai enorme Mengen an Pollen ab. Zur Zeit der Birkenblüte leiden viele Pollenallergiker gerade unter den Birkenpollen.
- Wenn Sie auch unter einer Allergie gegen Birkenpollen leiden, sollten Sie über eine Desensibilisierung mit Ihrem Arzt sprechen. Denn den Birkenpollen können Sie kaum aus dem Weg gehen.
- Nach der Befruchtung reifen ab August kleine Nussfrüchtchen heran. Die Birkenfrucht ist zwei bis drei Millimeter groß und rundum häutig geflügelt. Sie wird wie der Pollen vom Wind verweht. Sollten Sie in der Nähe Ihrer Wohnung eine Birke haben, so finden Sie die kleine Birkenfrucht überall.
- Obwohl die Birkenfrucht in gewaltiger Menge vom Baum produziert wird, spielt Sie für den Menschen direkt keine Rolle. Einige Singvögel fressen die kleinen Samen jedoch mit Vorliebe, wie zum Beispiel der Birkenzeisig.
Die Birke und einige ihrer Besonderheiten
- Birken sind sogenannte Pionierbäume. Obwohl sie grazil in der äußeren Erscheinung wirken, sind es sehr robuste Bäume. Die Birke behauptet sich auch dort, wo andere Bäume noch nicht wachsen wollen.
- Als Baum bringt die Birke den Menschen schon seit Jahrhunderten großen Nutzen. Allerdings ist es nicht die Birkenfrucht, die für uns interessant ist. Der Mensch nutzt das Holz, die Rinde, die Blätter und auch den Birkensaft.
- Sicher kennen Sie Birkenhaarwasser. Früher nutzte man Kehrbesen aus Birkenzweigen. Machen Sie einen Aufguss aus den Birkenblättern, er wirkt harntreibend und entschlackend. Das leichte Holz der Birke ist weniger als Bauholz geeignet. Dafür ist es ein beliebtes Furnierholz und wurde gerne für Leitern, Fässer, Deichseln und auch für Holzschuhe genutzt. Die Birkenfrucht selbst bleibt ungenutzt.
- Birken sind sehr schnellwüchsige Bäume. Sie werden 90 bis 120 Jahre alt. In vielen Gegenden wird die Birke als Symbol der Jugend und des Frühlings gesehen. Traditionell stellen die Menschen in den Dörfern im Frühling einen Maibaum auf. Dies ist fast immer eine Birke.
- Wenn Sie ebenfalls den Frühling begrüßen wollen, stellen Sie einige Birkenzweige am Hauseingang auf oder schmücken Sie zu Ostern eine Vase mit frischem Birkengrün.
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