Als Schreiber des Buches Offenbarung gilt ein Mann namens Johannes. Wobei es unter Bibelexperten unterschiedliche Meinungen gibt, wer dieser war. Einige denken, es war der Apostel Johannes, der mit Jesus Christus Kontakt hatte. Andere sehen in ihm einen zusätzlichen Propheten. Im 6. Kapitel schildert der Schreiber das Auftreten von vier Männern auf Pferden, die er durch Utensilien und äußerliche Eigenschaften charakterisiert. Sie bezeichnet man als apokalyptische Reiter. Auch wenn die Schilderungen im ersten Moment wie der Wahnsinn eines alten Mannes wirken, haben sie bei genauerem Hinschauen für Millionen Christen heute noch tiefe Bedeutung.
Der erste Reiter wird siegen
Fakt ist: Der erste Reiter unterscheidet sich deutlich von den nachfolgenden. Er tritt im Vers 2 auf und reitet auf einem weißen Pferd. Das zeigt Reinheit an und kann auch ein Zeichen von Rechtschaffenheit sein. Der Reiter ist durch Kriegsgerät gekennzeichnet. Es heißt, er hat einen „Bogen“. Gleichzeitig erklärt der Schreiber, dass der Mann als erfolgreicher Herrscher auftreten wird: „Ihm wurde eine Krone gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen.“ Soweit zu den Fakten, bei der Interpretation gehen die Meinungen auseinander. Einige sehen in dem ersten Reiter Jesus Christus. Der Verweis auf die Reinheit spricht dafür. Und auch die erwähnte Krone, denn mit Jesus bringen viele die Dornenkrone in Verbindung.
Mit dem zweiten Pferd kommt der Krieg
Das zweite Pferd wird im Vers 4 beschrieben und ist feuerrot. Das allein kann schon als Verweis auf Blut und auf eine Schlacht verstanden werden. Der Schreiber wird noch deutlicher: „Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten.“ Ein Schreckensszenario, das aber zum Alltag auf dieser Erde gehört. Der vierte Vers endet mit der Aussage, dass dem Reiter „ein großes Schwert“ gegeben wurde. Das könnte bedeuten, dass er große Macht hat, Schaden zu stiften. Allgemein gilt dieser Reiter als ein Sinnbild für Krieg.
Apokalyptische Prophezeiung zu Hungersnot
Im Vers 5 erläutert der Bibelschreiber seine weiteren Beobachtungen. Er beobachtet einen Reiter, der auf einem schwarzen Pferd sitzt. Einen ersten Hinweis gibt der Gegenstand, den er in der Hand hat: eine Waage. Und bei seinem Auftritt ist eine Stimme zu hören: „Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und den Wein tu keinen Schaden!“ Die Waage und der vorsichtige Umgang mit den Lebensmitteln zeigen, wie knapp diese sind. Hier wird eine Hungernot beschrieben – und wie diese endet, zeigt schon die Farbe des Pferdes an. Das Schwarz steht für den Tod.
Der Tod kommt geritten
Zum Schluss kommt in Vers 8 ein fahles Pferd. Und der, der darauf sitzt, hat einen Namen: Der Bibelschreiber sagt, es ist der Tod. Dicht hinter ihm folgt der Hades. Und der Reiter hat die Macht „zu töten mit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere der Erde.“ Hier geht es um den Tod an sich, der durch alle möglichen Schicksalsschläge eintreten kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die vier Reiter Sinnbilder für bestimmte Ereignisse oder Zustände sind. Die erste apokalyptische Darstellung ist durch ihren Auftritt positiver beschrieben als die anderen. Der Bibelschreiber Johannes erklärt, der Mann auf dem weißen Pferd werde siegen. Deshalb sehen einige Interpreten in ihm Jesus Christus, der die anderen Reiter mit ihren Übeln besiegen und vernichten wird.
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