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Der Sheltie - Wissenswertes zum Hütehund

Inhaltsverzeichnis

Ein Sheltie auf einer Wiese
Ein Sheltie auf einer Wiese © JacLou- DL / www.pexels.com
Sie denken über einen Sheltie als neuen Mitbewohner nach? Wie bei jedem Hund ist es gut, sich zuvor über seine primären Eigenschaften und Bedürfnisse zu informieren. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie alles Wissenswerte, um diesem intelligenten und sportlichen Hund ein gutes Leben bieten zu können.

Der Sheltie – ein Begleiter der Menschheitsgeschichte

Der Sheltie, der mit voller Bezeichnung Shetland Sheepdog heißt, begleitet den Menschen schon ausgesprochen lange. Spätestens als die Wikinger im 9. Jahrhundert n. C. die Shetlandinseln erreicht haben und dabei von verschiedenen Hunderassen begleitet wurden, beginnt auch die Entstehungsgeschichte des Shelties. Möglicherweise auch schon vorher, als noch kein anderer Mensch die Shetlandinseln betreten hatte. Doch das ist nicht restlos erforscht.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Sheltie aus unterschiedlichen Hunderassen zu dem Hund entwickelt, wie wir ihn heute kennen. Das hängt damit zusammen, dass die Shetland Inseln im Laufe der Zeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft und ebenso unterschiedlichen Hunden bevölkert wurde. Darunter waren viele urtümliche, spitzartige Hunde. Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt wanderten auch schottische Schafhirten ein, die kleinwüchsige Collies mit auf die Shetlandinseln brachten. Diese Hunde sind es auch, die dem Sheltie von heute sein Aussehen verleihen: Sie haben Ähnlichkeit mit einem Collie, nur etwas kleiner.

Ursprünglich wurden die Shelties auch als Shetland Collies bezeichnet, was aber zu Streit mit den britischen Collie Züchtern seinerzeit führte. Diese wollten die Bezeichnung Collie als Alleinstellungsmerkmal für ihre Hunde beibehalten und ihn nicht mit einer anderen Rasse teilen. Es erfolgte daher die Umbenennung in Shetland Sheepdog, wie die Rasse bis heute genannt wird. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen die Shelties schließlich in England an und verbreiteten sich von dort aus weiter in der Welt.

Wie kann der Sheltie beschäftigt und ausgelastet werden?

Es ist eine Seltenheit geworden, dass der Sheltie als Hüte- und Arbeitshund eingesetzt wird. Die Veranlagung dafür ist allerdings noch vorhanden, auch wenn in den vergangenen Jahrzehnten in der Zucht mehr Wert auf das Aussehen als auf die Eigenschaften als Hütehund gelegt wurde. Es gibt zwar immer wieder Sheltie Besitzer, die sich eigens für den Hund ein paar Schafe oder Enten halten, damit er etwas zu tun hat. Doch keine Sorge: Um dem Sheltie ein gutes und erfülltes Hundeleben zu bieten, ist das keineswegs ein Muss.

Neben den täglichen, ausgedehnten Spaziergängen in der Natur ist der Sheltie auch gerne bereit, verschiedenen Hundesportarten nachzugehen. Davon gibt es viele: Obedience, Agility, Dogdancing oder im Sommer ausgiebig schwimmen gehen: Der Sheltie ist kaum einer Beschäftigung abgeneigt, bei der er sich bewegen darf. Wie fast jeder Hund geht auch der Sheltie eine sehr enge, emotionale Verbindung mit seinen Menschen ein. Er wird sich daher über so ziemlich alles freuen, was Sie sich für ihn einfallen lassen. Probieren Sie einfach aus, was dem Hund und auch Ihnen am meisten zusagt.

Es spricht in einer Familie auch nichts dagegen, dass einzelne Familienmitglieder jeweils verschiedenen Sportarten mit dem Hund nachgehen. Bedingt durch seine Veranlagung zum Hüten muss der Sheltie in jedem Fall ausreichend ausgelastet werden, da er sich ansonsten selbst etwas einfallen lässt. Das kann dann schon auch mal so aussehen, dass die Menschen gehütet und gemaßregelt werden, indem der Sheltie ihnen auf seine ganz eigene Art und Weise ihren Platz zuteilt. Das hat dann nichts mit einer „gestörten Rangordnung“ zu tun, sondern mit schlichter Unterforderung dieser klugen Hunde.

Doch keine Sorge, soweit muss es bei entsprechender Auslastung und Beschäftigung gar nicht erst kommen. Wenn beides stimmt und ausreichend geboten wird, fühlt sich der Sheltie auch in einer Wohnung wohl. Ein Haus mit Garten ist also nicht zwingend erforderlich, auch weil der Sheltie nicht sehr groß wird (33–41 cm Schulterhöhe).

Wesen und Charakter des Shelties

So sehr der Sheltie sich an Bewegung und Beschäftigung erfreut, so anhänglich und menschenbezogen ist er auch. Er hat eine sensible Natur und ein gutes Gespür für menschliche Stimmungen, was ihn auch zu einem guten Therapiehund machen kann. Fremden gegenüber ist der Sheltie zurückhaltend, aber freundlich gestimmt. Da der Sheltie für sehr lange Zeit für die Sicherheit der Herden zuständig war, bringt er auch einen Hang zur Wachsamkeit mit sich. Fremde, die sich dem Haus, der Wohnung oder dem Grundstück nähern, kündigt er durch Bellen an. Mit einer liebevollen und konsequenten Erziehung lassen sich die Eigenschaften des Shelties gut handhaben, was ihn auch für Hundeanfänger und für Familien mit Kindern zu einem tollen Begleiter macht.

Der Sheltie lernt auch gerne etwas Neues und hat dabei vor allem das Ziel, seinen Menschen zu gefallen. Dank seiner ausgeprägten Intelligenz hat er mit dem Lernen  keine Schwierigkeiten, was auch die Erziehung erleichtert. Alles in allem ist der Sheltie ein liebevoller, gelehriger und anhänglicher Hund, der am liebsten immer von seinen Menschen umgeben ist. Das Alleine bleiben sollte daher in kleinen Schritten geübt und langsam ausgebaut werden. So lernt der Sheltie, dass Sie immer wieder zurückkehren.

Wie pflegt man die Hunderasse richtig?

Das lange und üppige Fell des Shelties sollte etwa zweimal in der Woche gründlich gebürstet werden. Wenn im Frühling und im Herbst der Fellwechsel ansteht, besser täglich. Achten Sie insbesondere auf die Achseln, den Bereich rund um die Ohren und die Hinterläufe/Oberschenkel.  Dort können sich leicht Verfilzungen bilden. Es ist nicht erforderlich, den Sheltie zu baden oder zu scheren. Vor allem letzteres kann ihm mehr schaden als nützen, da durch eine Schur die Fellstruktur zerstört wird. Das Fell des Shelties stellt sich durch den Fellwechsel auf die kalte oder auch die warme Jahreszeit ein, ihm wird also nicht zu warm unter seinem prächtigen Haarkleid.

Wie bei jedem Hund sollten auch beim Sheltie die Ohren und der Bereich um die Augen regelmäßig gereinigt werden. Meist genügt dafür ein Taschentuch, das mit lauwarmen Wasser leicht nass gemacht wird. Bei stärkeren Verschmutzungen, vor allem in den Ohren, gibt es im Fachhandel spezielle Feuchttücher für Hunde. Pflegetücher für Kinder sind für Hundeohren und Augen ungeeignet, da sie häufig eine ölhaltige Lotion enthalten.  Damit lassen sich weder die Ohren noch die Augen der Hunde reinigen.

Gesundheit des Shelties

Zur Gesundheit des Shelties ist bekannt, dass sie unter anderem zu erblich bedingten Augen-Haut- und Muskelerkrankungen neigen können. Eine Patellaluxation ist ebenfalls möglich. Damit ist gemeint, dass die Kniescheibe aus ihrer vorgesehenen Postion springt und den Bewegungsablauf irritiert. Häufig lässt sich die Patellaluxation dadurch beobachten, dass der Hund mitten im Lauf einen seiner Hinterläufe hochzieht. Meistens springt die Kniescheibe dabei wieder in ihre Position zurück und der Sheltie läuft normal weiter.  Sollten Sie diese Bewegung öfter beobachten, sollte der Hund dem Tierarzt vorgestellt werden, um die Schwere des Problems festzustellen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Die Lebenserwartung des Shelties liegt zwischen 12 und 14 Jahren. Wenn Sie sich sicher sind, dem Sheltie das bieten zu können, was er braucht, zieht bei Ihnen vielleicht schon bald so ein toller Hund ein – in diesem Fall herzlichen Glückwunsch!  Ich wünsche Ihnen und der ganzen Familie eine wunderschöne, lange Zeit mit Ihrem Shetland Sheepdog.

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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