Was sind Depressionen?
Depressionen sind eine anerkannte und ernstzunehmende Erkrankung der Psyche eines Menschen. Diese Erkrankung kann Menschen vollkommen verändern, es ist möglich, dass damit schwerwiegende Verhaltensänderungen einhergehen. Menschen, die früher abenteuerlustig und schwungvoll waren, ziehen sich immer mehr zurück, werden hoffnungslos, empfinden eine innere Leere und sind lethargisch. Eine Depression kann in jedem Lebensalter auftreten.
Tiefe Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Interessenverlust sind die Hauptsymptome, die von Nebensymptomen wie Selbstzweifel, Schlaflosigkeit, Konzentrationsmangel und Schuldgefühlen begleitet werden können.
Die Ursachen sind vielfältig, es gibt eine teilweise genetische Disposition, aber auch Stress, seelische Verletzungen oder ein gestörter Botenstoffwechsel im Gehirn können die Krankheit auslösen.
Es gibt eine unipolare Depression, die oft in Episoden verläuft, in denen der Patient „normal“ ist und depressive Schübe hat. Bei der bipolaren Depression wechseln Phasen der Niedergeschlagenheit mit Phasen der Euphorie und der Maßlosigkeit ab.
Aber: Depressionen sind heilbar mit der richtigen Therapie aus Psychotherapie und / oder Medikamenten.
So kann man mit einem depressiven Partner umgehen
Wenn man den Verdacht hat, dass der Partner möglicherweise an Depressionen leiden könnte, sollte man Folgendes machen:
- Sich professionelle Hilfe suchen, das bedeutet konkret erst einmal den Besuch beim Hausarzt machen. Ab besten übernehmen das Angehörige, da sich die depressiven Personen oftmals nicht dazu aufraffen können. Sie sind der Meinung, dass es ihnen ja eigentlich gut geht und dass das bestimmt bald wieder vorübergeht. Sie merken oft nicht das Ausmaß der Erkrankung. Hier kann man als Partner erst mal einen allgemeinen Termin ausmachen und sagen, dass man merkt, dass es dem Partner nicht gut geht und er mal einen Check machen lassen sollte. Möglicherweise ist es gut, den Partner nicht gleich mit seinem Verdacht zu konfrontieren, außer er ist selber bereit Hilfe anzunehmen.
- GEDULD haben ist wichtig, wenn auch nicht immer einfach, denn depressive Menschen empfinden ihre Probleme, bis hin zu Schmerzen tatsächlich intensiver. Hier hilft es nicht zu sagen, dass die Sorgen unbegründet sind und in Ihren Augen vielleicht übertrieben wirken. Man muss sich immer vor Augen führen, dass das eine Krankheit ist, die jedoch gut behandelbar ist. Das hilft einem selbst in Phasen der Mutlosigkeit und Überforderung.
- Kontakte pflegen und auf sich selbst achten, denn schnell gehen die eigenen Energiereserven zur Neige, wenn man sich täglich mit Niedergeschlagenheit auseinandersetzen muss. Es ist sinnvoll mit Familie und Freunden Auszeiten zu nehmen oder sich einer Gruppe Betroffener Angehöriger anzuschließen. Kontakte bekommt man bei Beratungsstellen oder beim Arzt.
- „Gute“ Ratschläge und Aufmunterungen vermeiden. Ein „reiß‘ dich zusammen“ kann die ohnehin schon vorhandenen Schuldgefühle des Erkrankten noch verstärken. Meistens denken diese Menschen sowieso darüber nach, dass es ihnen eigentlich gut geht und sie nicht wissen, warum alles so schlimm erscheint.
- Das kennen beispielsweise auch manche frisch gebackenen Mütter, wenn sie an einer Wochenbettdepression leiden und eigentlich platzen müssten vor lauter Mutterglück. Der Partner sollte hier aufmerksam sein. Oft gehen diese Depressionen allein weg, wenn sich die durcheinander geratenen Hormone von Schwangerschaft und Geburt wieder eingependelt haben. Sollte diese Episode aber länger als ein paar Wochen andauern, unbedingt professionelle Hilfe suchen!
- Wenn möglich sollten wichtige Entscheidungen verschoben werden, bis die erkrankte Person wieder sie selbst ist.
Wichtig ist, sich in Fällen von Erschöpfung, Ungeduld und auch Wut auf den Partner immer wieder klarzumachen, dass Depressionen eine Krankheit sind, für die der Betroffene nichts kann.
Sollten suizidale Gedanken vorhanden sein, muss man schnell handeln und umgehen einen Arzt informieren!
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