Warum ein alter Dieselmotor anders riecht
Als umweltbewusster Verkehrsteilnehmer werden Sie sicher schimpfen, wenn ein Oldie mit Dieselmotor eine schwarze Abgaswolke hinterlässt. Er hat dann schwer zu ziehen, der Fahrer musste zurückschalten. Solch ein Dieselmotor hat sicher keinen Rußfilter und/oder KAT. Die technischen Abläufe bei der Verbrennung sind nach dem heutigen Stand der Entwicklung nicht optimal. Sowohl die Druckverhältnisse im Zylinder und an der Einspritzdüse, als auch die Form des Verbrennungsraumes sind bei modernen Motoren deutlich anders. Die Abgase solcher Oldie-Motoren, auch wenn sie technisch völlig ok sind, haben fast immer einen rauchigen Charakter.
Woher der Chlorgeruch kommt
Zunächst sei festgestellt, dass Chlorgeruch nicht einwandfrei zu identifizieren ist. Auch andere chemische Gase weisen den stechenden Geruch auf und dieser resultiert am Auspuff auch nicht aus dem Element Clor. Es bilden sich immer chemische Verbindungen, die je nach den Betriebszuständen des Motors und der Abgasbehandlung unterschiedlich zusammengesetzt sind.
- Aus einem Auspuff mit KAT entweichen hauptsächlich CO2 und N2, aus dem ungefilterten Auspuff dagegen auch CO, NO und NO2.
- Im Oxydationskatalysator verbrennen restliche Kohlenwasserstoffe. Sie erzeugen zusammen mit der erhöhten Konzentration an Stickoxiden im Abgas moderner Motoren den Chlorgeruch am Auspuff.
- Besonders bei Direkteinspritz-Technologien tritt dieser Effekt oft in Erscheinung. Es gibt Berichte, nach denen der stechende Geruch erst auftrat, nachdem der ältere Dieselmotor mit einem KAT nachgerüstet wurde. Dabei ist die Intensität der Geruchsbelästigung nicht immer gleich. Sie schwankt je nach technischem Zustand des Motors und nach seinen Betriebszuständen.
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