Alle Kategorien
Suche

Charakterisierung - die Welle

Inhaltsverzeichnis

Die Welle - eine mächtige und auch zerstörerische Kraft.
Die Welle - eine mächtige und auch zerstörerische Kraft.
Die Welle – fast jeder musste das Buch als Schullektüre lesen oder hat den Film gesehen. Die Welle basiert auf einer wahren Begebenheit – das Thema ist die Durchführung eines Experimentes genannt „The Third Wave“ , welches im Jahre 1976 in Kalifornien stattgefunden hatte. Jenes inspirierte den Schriftsteller Morton Rhue zu seinem Roman „The Wave“ (dt. Die Welle), welcher 1981 erschien. Der Regisseur Dennis Gansel verfilmte das Buch; der Film erschien im Jahre 2008 in den deutschen Kinos. Doch wie konnte das Experiment so ausarten? Durch eine Charakterisierung der Personen lassen sich die Beweggründe leichter erkennen.

Im Film besetzt der Schauspieler Jürgen Vogel die Rolle des Lehrers Rainer Wenger. Von seinen Schülern wird er noch vor der Bewegung nur bei seinem Vornamen Rainer genannt.

Inhalt der Welle

  • Die Welle handelt von einer einwöchigen Projektwoche - die Schüler sollen sich genauer mit Anarchie, Autokratie etc. beschäftigen. Rainer bekommt die Gruppe der Autokratie aufgetragen.
  • Auf die Frage, ob dies denn heutzutage noch möglich sei, behaupten die Schüler, dass dies vollkommen unmöglich sei, dass Deutschland aus seinen Fehlern gelernt hätte und dass sie es satt hätten, über Themen wie den Nationalsozialismus etc. zu sprechen.
  • Rainer sieht diese starke Ablehnung als Herausforderung - sein Ziel ist, den Schülern zu zeigen, dass Faschismus zu jeder Zeit möglich ist. Er wird als Anführer der Gruppe gewählt. Rainer führt viele Veränderungen ein wie z. B. Sitzordnungen- Schüler mit schlechten Noten sitzen neben Schülern mit guten Noten - sie sollen sich gegenseitig unterstützen. Ein Schüler darf erst dann reden, wenn er aufgerufen wird und sich dabei erhebt. Rainer darf nur noch als Herr Wenger angesprochen werden. Die Schüler tragen Uniformen (weiße Hemden). Die Gruppe wählt den Namen „Die Welle“ mit einer eigenen Grußformel - hierzu wird mit der Hand die Bewegung einer Welle imitiert.

In der folgenden Charakterisierung werden nun die Charaktere und deren Motive genauer beschrieben.

Charakterisierung - Rainer Wenger

  • Rainer Wenger (im Film gespielt von Jürgen Vogel) ist ein junger Lehrer, scheint bei den Schülern beliebt zu sein, schließlich dürfen sie ihn beim Vornamen nennen. Unter den Kollegen ist er weniger beliebt. Er macht einen selbstsicheren und selbstüberzeugten Eindruck.
  • Durch das Projekt gewinnt Rainer an Macht - auch ihm gefällt das neue Gemeinschaftsgefühl. Die Schüler bzw. Welle-Mitglieder kleben an seinen Lippen - der Traum eines jeden Lehrers. Er wirkt autoritär, er scheint den Status eines Führers zu mögen. Seine Kollegen und seine Frau sind bzgl. des Welle-Experiments skeptisch, er legt dies wiederum als Eifersucht aus.
  • Zum Schluss hin wirkt Rainer gestresst, der Schüler Tim z. B. belagert ihn - will sein Bodyguard sein. Hier kommt es praktisch zum Eingriff in die Privatsphäre - Rainer lässt Tim in sein Haus eintreten und sie kochen zusammen. Nach und nach wird ihm bewusst, dass die Welle unglaubliche Ausmaße angenommen hat - die Schüler besprayen Kirchenkuppeln, Ladenfenster, Züge etc. Rainer gesteht sich und seinen Schülern ein, dass die Welle ein Ende finden muss - er sieht nun, dass die Welle schon jetzt ähnliche Züge bzgl. der Prinzipien des Nationalsozialismus zeigt.

Charakterisierung - Tim Stoltefuss

  • Tim (gespielt von Frederick Lau) ist zu Anfang ein Außenseiter, er wird benutzt und angepöbelt. Seine Familie interessiert sich wenig für ihn und sein Leben.
  • Tim blüht durch die Welle förmlich auf - hier findet er sich wieder. Er wird aktiv und kreiert die Welle-Homepage. Schüler treten Tim zu Hilfe, als er mal wieder von anderen Schülern gemobbt wird. Ab dem Zeitpunkt fühlt sich Tim akzeptiert - er nimmt sogar an Abendaktivitäten teil. Er ist unter anderem derjenige, der sich traut, die Kirchenkuppel hinaufzuklettern um dort das Welle-Logo zu platzieren. Dadurch erntet Tim Respekt bei seinen Mitschülern.
  • Tim sieht zu Herrn Wenger auf - er ist sein Vorbild und er will ihn beschützen. Über Nacht wacht er sogar über Herrn Wengers Haus wie ein Bodyguard.
  • Als Tim erfährt, dass Herr Wenger die Welle nicht fortfahren will, bricht für ihn eine Welt zusammen - das System, in dem er sich zum ersten Mal so wohl gefühlt hat, soll abgeschaffen werden. Er zückt seine Pistole und schießt auf einen Mitschüler, von welchem er früher gehänselt wurde. Trotz aller Beruhigungsversuche erschießt sich Tim aus Verzweiflung.

Charakterisierung - Marco und Karo

  • Marco (gespielt von Max Riemelt) und Karo (Jennifer Ulrich) sind ein Paar und ebenfalls in Tims Klasse. Marco kann sich für die Welle begeistern - ihm gefällt die Struktur und das Gemeinschaftsgefühl - jenes, welche seine Mutter ihm nicht vermittelt. Marco scheint vernachlässigt und eher einsam zu sein. Karo hat ein behütetes Elternhaus - die Eltern wirken offen und lassen ihrer Tochter Freiheiten.
  • Karo ist sehr bestimmend - sie bestimmt teils über Marco. Dies lässt sich auch in den Theaterproben sehen - Marco ist eher kompromissbereit, Karo hingegen stur. Karo ist das Welle-Experiment nicht geheuer, sie weigert sich in Uniform zu kommen, sie bleibt vom Unterricht fern und bekämpft die Welle. Marco hingegen besucht den Unterricht weiterhin. Er scheint zum ersten Mal zu sich und seinen Wünschen zu stehen - er äußert seine Meinung gegenüber Karo, in einem Konflikt erhebt er auch seine Hand gegen sie.
  • Karo distanziert sich von den Welle-Mitgliedern, da sie ihr immer fremder werden und auch Angst einjagen. Erst nach Tims Tod finden die Schüler wieder zueinander.

Der Film bzw. das Buch zeigt, wie leicht ein solch gefährliches System wieder geschaffen werden kann - es ist ein Augenöffner.

Teilen: