Wenn Sie mit jemandem Brüderschaft trinken, dann bedeutet dies in der Regel, dass Sie sich nun zuerst einmal bei Ihrem neuen Vertrauten mit Vornamen vorstellen und danach von der Anredeform des "Sie" ins "Du" wechseln. Der Ursprung des Brauchs mit jemandem Brüderschaft zu trinken, geht wahrscheinlich schon auf das Mittelalter zurück. Allerdings ist das Brüderschaftstrinken durch schriftliche Quellen erst seit dem 17. Jahrhundert belegt.
Brüderschaft schließen - Festigung von Beziehungen
In Österreich und Deutschland ist das Trinkritual des Brüderschaftstrinkens verbreitet. Dabei haken zwei Personen ihre Arme ineinander und trinken dabei einen Schluck Alkohol aus ihrem eigenen Glas. Zur Bekräftigung des Rituals gibt man sich danach noch einen Kuss auf die Wange oder auf den Mund.
- Vor allem unter Studenten in Studentenvereinigungen etablierte sich der Brauch im 18. Jahrhundert. So bezeugen Schriftsteller wie Goethe und Schiller in ihren Werken den Brauch.
- Dabei hat der Brauch von seiner Ursprünglichkeit bis heute nichts verloren. Denn das gemeinsame Trinken bezeugt damals wie heute gewollte Nähe und dient der Kräftigung einer Trinkfreundschaft. Ob sich aus dieser Verbindung aus einer Feierlaune heraus mehr entwickelt, bleibt den Beteiligten dann in der Zukunft überlassen.
Anstoßen und gemeinsam Trinken
Das Brüderschaftstrinken hat sich aus dem Ritual des Anstoßens weiterentwickelt. Diese Tradition finden Sie heute fast in allen Kulturen der Welt.
- Das Anstoßen mit den Gläsern geht wahrscheinlich auf eine Zeremonie zurück. Denn Herrscher erhoben ihr Glas in großer Runde zumeist bei Musik, nachdem ein Mundschenk das Getränk zuerst verköstigen musste, um festzustellen, ob es auch nicht vergiftet war. Das heutige Klirren der Gläser soll diese Zeremonie nachspielen.
- Weiterhin stieß man früher die Gläser bereits im Mittelalter fest gegeneinander, damit der Inhalt jeweils in das andere Gefäß schwappte. Dadurch sollte vertrauen aufgebaut und gezeigt werden, dass die Getränke frei von irgendwelchen giftigen Stoffen sind.
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