Was Sie benötigen
- für einen kleinen Ofen (40 mal 50 cm Backfläche):
- gebrauchte Ziegel, circa 200 bis 300 Stück, je nach Größe
- Sand, circa 400 kg
- Lehm, circa 200 kg
- Hartpappe, 60 mal 70 cm
- große Feldsteine
- Dachpappe, circa 80 mal 90 cm
- 3 Säcke gehäckseltes Stroh
- Holzplatte, 3 bis 4 cm dick, 50 mal 50 cm groß
So funktioniert der Backofen
- Es handelt sich bei diesem Modell um einen sehr einfachen Backofen, den Sie im Wesentlichen aus Ziegeln, Lehm und Sand selber bauen.
- Er besteht aus einem gemauerten Sockel mit einem gewölbten Brennraum und einem darüberliegenden gemauerten Backgewölbe, das durch eine Lehm-Stroh-Schicht gedämmt wird. Einen Schornstein hat dieser Backofen nicht.
- Das Feuer im Brennraum heizt innerhalb von ein bis zwei Stunden den Backraum so stark auf, dass man danach darin zum Beispiel Brot oder Pizza backen kann. Wählen Sie die Größe des Ofens so, dass er Ihren Anforderungen entspricht, das heißt für größere Gruppen etwas größer als für eine Familie.
- Der Backofen muss unbedingt unter einem Dach stehen, da er mit Lehm gebaut wird und bei Regen sonst zu schnell verwittern würde. Wenn nicht bereits ein geeigneter überdachter Standort vorhanden ist, können Sie auch einen einfachen Unterstand selber bauen.
- Da aus dem Brennraum Flammen schlagen können, müssen Sie bei der Standortwahl darauf achten, dass sich keine brennbaren Materialien oder Sträucher in der Nähe befinden.
Wie Sie den Ofen selber bauen
- Fertigen Sie eine einfache Konstruktionszeichnung an, wobei Sie von der gewünschten Größe der Backfläche ausgehen. Für eine Familie reicht die Größe eines normalen Backblechs, also ungefähr 40 mal 50 Zentimeter. Wenn Sie die Breite des Sockels ermitteln möchten, addieren Sie zur Breite der Backfläche die doppelte Länge eines Ziegels und 20 Zentimeter für die Dämmschicht. Die Mindestlänge des Sockels ergibt sich aus der Länge der Backfläche, zuzüglich zwei Ziegelbreiten und 10 Zentimeter Dämmschicht.
- Wenn Sie die Maße für den Sockel ermittelt haben, schachten Sie eine entsprechende Fläche bis auf den festen Grund aus, jedoch mindestens 15 Zentimeter tief. Füllen Sie die Grube mit Sand und bringen Sie dabei große Feldsteine so ein, dass diese mit einer möglichst flachen, glatten Fläche nach oben zeigen. Verdichten Sie dieses Fundament, beispielsweise durch Stampfen, und warten Sie einen Tag, bis Sie weiterarbeiten. Legen Sie die Fläche mit Dachpappe aus, das schützt vor Feuchtigkeit.
- Benutzen Sie zum Mauern des Brennraumes und des Backraumes auf alle Fälle Lehmmörtel, da dieser hitzebeständig ist. Für die Außenwände können Sie auch anderen Mörtel verwenden. Der Lehmmörtel hat den richtigen Sandanteil, wenn Sie einen zusammengekneteten Klumpen auf den Boden werfen und sich dann zwar Risse und Abplatzungen zeigen, der Klumpen aber nicht vollständig zerfällt.
- Errichten Sie nun den Sockel mit Brennraum. Der Brennraum ist ungefähr so breit wie der Backraum. Markieren Sie die Fläche in der Mitte und mauern Sie an den Längsseiten jeweils zwei Reihen Ziegel. Spannen Sie dann die Hartpappe dazwischen, sodass sich eine Wölbung ergibt, an der Sie sich beim Mauern orientieren können.
- Legen Sie ein paar Ziegelsteine auf die Mitte der Pappe, damit sie sich richtig wölbt, und fixieren Sie sie auch unten mit Steinen. Mauern Sie das Gewölbe auf beiden Seiten gleichzeitig. Die gewölbte Form entsteht dabei durch keilförmige Fugen, das heißt, die Fugen sind innen schmaler als außen.
- Mauern Sie die Seitenwände und schließen Sie die Vorder- und die Rückseite durch eine gerade Ziegelwand. Die Außenwände sollten ungefähr eine bis zwei Ziegelschichten höher sein als das Gewölbe des Brennraumes.
- Füllen Sie den Hohlraum im Sockel mit Sand auf. In diesen Sand legen Sie oben möglichst schwere und glatte Ziegel für die Backfläche. Die Steine werden nicht fest vermauert, da sich das Material bei Hitze ausdehnt. Sie können anstatt Ziegel auch Schamottesteine verwenden, da diese die Wärme noch besser speichern.
- Das Backgewölbe mauern Sie ähnlich wie den Brennraum. Ziegelsteine sind gut geeignet, aber Sie können für eine bessere Wärmespeicherung auch Schamotte verwenden. Schließen Sie den Backraum an der Rückseite, aber mauern Sie keine Außenwand.
- Schneiden Sie aus drei bis vier Zentimeter dickem Holz eine Platte zu, die die gewölbte Öffnung des Backraums abdeckt. Die Holztür wird später in Wasser gelegt, während das Feuer brennt. Beim Backen sorgt sie für eine ausreichende Feuchte im Backraum.
- Eine Mischung aus Lehmschlamm und gehäckseltem Stroh sorgt für die richtige Dämmung. Werfen Sie die Masse nach und nach auf das Backgewölbe und streichen Sie sie mit den Händen glatt. Arbeiten Sie dabei im Türbereich einen Rand ein, der an die Holztüre angepasst ist.
- Der Backofen muss richtig austrocknen, bevor Sie das erste Mal backen. Sie können etwas nachhelfen, indem Sie ihn vorsichtig heizen.
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