Ursachen und Symptome der Braunfäule
Ihre Tomaten müssen nicht an Braunfäule, auch Krautfäule genannt, eingehen, wenn Sie sich mit der Ursache der Krankheit auseinandersetzen und bei den ersten Anzeichen richtig reagieren. Durch gezieltes Vorbeugen bricht die Krankheit meist nicht aus.
Der Pilz Phytophthora infestans ist für die Krankheit verantwortlich. Die ersten Symptome sind braune Flecken auf dem Laub der Pflanzen. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie an der Unterseite der Blätter feine Pilzhaare. Nach kurzer Zeit zeigen sich braune Stellen an den Stängeln und an der Oberseite der Früchte.
Die Pilzkrankheiten Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln und Braunfäule bei Tomaten löst der gleiche Erreger aus. Aus diesem Grund sollen Kartoffeln und Tomaten nicht nebeneinander wachsen oder nacheinander an einem Platz gepflanzt werden.
Sie können die Krankheit durch allgemeine Hygienemaßnahmen, vorbeugendes Spritzen oder durch den Einsatz von Spritzmitteln bei einem Befall bekämpfen. Grundsätzlich müssen Sie befallene Pflanzenteile sofort abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Mit Spritzen alleine bekommen Sie die Krankheit nicht in den Griff.
Biologische Spritzmittel für Tomaten verwenden
Zum Vorbeugen gegen die Krankheit hat sich ein Sud aus Brennnesselblättern oder Schachtelhalmkraut bewährt. Wenn Sie braune Stellen an den Tomatenpflanzen bemerken, setzen Sie eine Brühe aus Rhabarberblättern ein.
Überbrühen Sie so viele Blätter, wie Sie in einer Hand halten können, mit einem Liter kochendem Wasser. Kochen Sie die Blätter zwanzig Minuten in dem Wasser und lassen Sie den Tee abkühlen. Damit Ihre Gartenspritze nicht verstopft, filtern Sie die Brühe durch ein Tuch.
Sprühen Sie ein- bis zweimal pro Woche in den frühen Morgenstunden. Benetzen Sie Blätter und Stängel gründlich, aber vermeiden Sie es, in die Blüten zu spritzen. Feuchte Blüten lassen sich nur schwer befruchten. Die Wärme des Tages verhindert, dass die Blätter lange Zeit nass bleiben.
Bei diesen Mitteln ist wichtig, dass Sie rechtzeitig, bevor Früchte wachsen, mit dem Spritzen beginnen. Wenn Sie sich die Brühe nicht selbst herstellen wollen, greifen Sie auf Schachtelhalmextrakt oder Produkte aus Meeresalgen aus dem Handel zurück. Der Einsatz dieser Mittel erfolgt wie beschrieben.
Chemische Mittel zum Bekämpfen des Pilzes
Der sehr wirksame Kupferkalk ist zum Teil im biologischen Landbau erlaubt, da von diesem Mittel keine Rückstände in die Tomaten gelangen. Kupfer ist für Fische, Raubmilben und Regenwürmer giftig. Daher ist der Einsatz für Kleingärtner seit dem 01.07.2001 verboten.
Erlaubt sind verschiedene synthetische Fungizide wie das Aluminiumsalz Fosetyl oder Netzschwefel. Diese Mittel sind zum Vorbeugen und zum Behandeln von Pilzkrankheiten geeignet.
Der Einsatz solcher Chemikalien greift immer in das Ökosystem des Gartens ein. Es ist sicher besser auf einige Tomaten zu verzichten, statt diese Mittel einzusetzen. In der Regel müssen Sie nur mit geringen Ernteausfällen bei sehr feuchter Witterung rechnen, wenn Sie gezielt vorbeugen und biologische Spritzmittel verwenden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Braunfäule
Da die Sporen des Pilzes an den Stangen, mit denen Sie Tomaten stützen und an Pflanzkübeln überdauern, ist es wichtig, alles mit kochendem Wasser zu reinigen. Umsichtige Gärtner erledigen dies sofort nach der Ernte, egal, ob Braunfäule aufgetreten ist oder nicht.
Weiter hat es sich bewährt, Tomaten an einem luftigen sonnigen Platz zu halten und große Abstände zwischen den Pflanzen einzuhalten. Achten Sie außerdem darauf, die Blätter der Tomaten beim Gießen nicht zu benetzen.
Tipp: Schneiden Sie von PET-Flaschen den Boden ab und graben Sie je Tomatenpflanze eine Flasche ohne Schraubverschluss mit dem Hals nach unten bis zur Hälfte in den Boden. Schütten Sie zum Gießen das Wasser in die Flaschen.
Die Checkliste hilft Ihnen, den Ausbruch von Braunfäule zu verhindern:
- Kübel und Stangen gründlich mit kochendem Wasser reinigen.
- Tomatenpflanzen nicht neben Kartoffelpflanzen setzen und nicht in Erde, in welcher diese wuchsen.
- Einen sonnigen Platz auswählen.
- Abstand von 70 Zentimetern zwischen den Pflanzen einhalten.
- Werkzeuge, mit denen Sie an infizierten Pflanzen gearbeitet haben, sofort desinfizieren.
- Regelmäßig ausgeizen, also die Triebe, die zwischen den Blattachsen wachsen, ausbrechen.
- Sobald sich winzige Früchte zeigen, vorbeugend zweimal pro Woche mit biologischen Mitteln spritzen.
- Auf braune Stellen an Blättern und Stängeln achten.
- Erkrankte Pflanzenteile sofort entfernen und vernichten.
Ein Ausbruch der Braunfäule lässt sich leicht verhindern. Bei einem starken Befall der Tomaten ist es besser diese zu vernichten, statt chemische Spritzmittel einzusetzen.
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