Was Sie benötigen
- 1 kg Ackerschachtelhalm
- großen Topf
- 10 l Wasser
- Sieb
In manchen Jahren ärgert sich der Gärtner besonders über eine Pilzkrankheit an Birnen. Auf den Blättern erscheinen kleine, orangefarbene Flecken, die auf der Unterseite warzenartig verdickt sind. Dann sind Ihre Birnen vom Birnengitterrost befallen. Sind Spritzmittel nun der richtige Weg, um den Pilz zu bekämpfen? Lesen Sie mehr.
Spritzmittel für den Pflanzenschutz - Wissenswertes
- Es ist bei Pflanzen nicht anders als beim Menschen: Wenn Sie ein kräftiges Immunsystem haben und abgehärtet sind, werden Sie nicht so schnell krank. Auch Pflanzen können sich selbst bis zu einem gewissen Grad vor Krankheiten schützen. Dazu brauchen Sie aber kräftige Pflanzen. Solche bekommen Sie nur durch gute Pflege im Garten.
- Sicher haben Sie schon einmal etwas von Brennnesselbrühe gehört oder von anderen Pflanzenbrühen. Der Biogärtner verwendet selbst hergestellte Spritzmittel, um seine Pflanzen zu stärken. Auch ein gesunder Boden, angereichert mit Komposterde und eine lockere Mulchschicht, hilft den Pflanzen, kräftig und widerstandsfähig zu werden.
- Im Handel können Sie biologische Spritzmittel gegen viele Pflanzenkrankheiten erwerben. Sie alle müssen in vorgeschriebenen Abständen, zu vorgeschriebenen Zeiten und in vorgeschriebener Konzentration angewendet werden. Das ist je nach Spritzmittel und Krankheit sehr verschieden. Erkundige Sie sich im Fachhandel oder beim Gärtner.
- Gegen den Birnengitterrost können Sie Ihre Birnen mit einer Schachtelhalm-Brühe stärken. Diese können Sie sich selbst herstellen. Es gibt inzwischen aber auch ein für den Kleingarten zugelassenes Mittel im Handel. Auch Spritzmittel gegen Birnenschorf sollen helfen.
Birnengitterrost - die Pilzkrankheit bekämpfen und verhindern
Der Pilz Gymnosporangium sabinae ist der Verursacher des Birnengitterrostes. Er überwintert auf bestimmten Wacholderarten (nicht auf allen) und befällt nur über den Sommer Ihre Birnen. Mit einem schwachen Befall kommen starke Bäume zurecht. Bei starkem Befall über mehrere Jahre kann der Birnbaum sogar absterben.
- Vorbeugend gegen den Birnengitterrost können Sie ab dem Blattaustrieb der Birnen alle zehn bis vierzehn Tage mit einer Schachtelhalm-Brühe spritzen. Dieses Spritzmittel stellen Sie sich selbst her. Ackerschachtelhalm enthält viel Kieselsäure und wirkt vorbeugend gegen viele verschiedene Blattkrankheiten.
- Nehmen Sie ein Kilogramm gehackten Ackerschachtelhalm (Equisetum arvensis), auch Zinnkraut genannt, und weichen dieses für einen Tag in zehn Liter kaltes Wasser ein. Danach muss die Brühe etwa 30 Minuten lang leicht köcheln. Die abgekühlte Brühe wird dann gefiltert. Als Spritzmittel gegen den Birnengitterrost verwenden Sie die oben beschriebene Flüssigkeit in fünffacher Verdünnung.
- Neben der wiederholten Verwendung eines Spritzmittels können Sie gegen den Birnengitterrost noch mehr tun. Die radikalste Methode ist es sicher, wenn Sie den Überwinterungswirt des Pilzes, also den Wacholder beseitigen. Da die Pilzsporen aber bis zu 500 Meter weit fliegen und nicht alle Wacholderarten befallen werden, ist dies nicht empfehlenswert.
- Im Frühling bilden sich an befallenem Wacholder gelbe, gallertartige Gebilde an einigen Trieben. Diese Triebe sollten Sie bis weit in das gesunde Holz herausschneiden und vernichten, da in den gelben Gebilden die Pilzsporen heranreifen. Damit verhindern Sie nicht sicher den Birnengitterrost, aber Sie schränken sein Auftreten deutlich ein.
- Wenn Sie einen neuen Birnbaum pflanzen wollen, kaufen Sie sich einen, der weniger anfällig gegen Birnengitterrost ist. Sie können zwischen mehreren Sorten wählen. Eine völlig resistente Birnenart gibt es aber nicht.
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