Blockade im Gelenk - weitere Abklärung erforderlich
Wenn Sie während einer Bewegung des Kniegelenks akute Schmerzen verspüren und es nicht mehr komplett strecken oder - seltener - beugen können, liegt höchstwahrscheinlich eine Gelenkblockade vor.
- Die Hauptursache für eine Blockade im Kniegelenk sind Meniskusschäden. Möglicherweise haben Sie also einen Meniskusriss, bei dem sich Teile des verletzten Meniskus zwischen die Gelenkflächen einschlagen und die Gelenkmechanik akut blockieren.
- Eine weitere Ursache Ihrer Gelenkblockade kann aber auch die Ablösung eines kleinen Knorpel-Knochenstückchens im Gelenk sein, sei es durch übermäßige Beanspruchung des Gelenks durch sportliche Aktivitäten oder infolge einer Arthrose. Dieses kleine Stückchen kann ebenfalls abrupt zwischen die Gelenkflächen geraten und sich hier verklemmen. Medizinisch bezeichnet man die Absprengung eines Knorpel-Knochen-Stückchens als „freien Gelenkkörper“ oder „Osteochondrosis dissecans“.
- Von Geburt an besitzen unsere Kniegelenke kleine Schleimhautfalten, die normalerweise keine Probleme verursachen. Möglicherweise weist eine dieser Falten bei Ihnen eine anatomische Variante auf und kann ebenfalls zur Einklemmung und Blockade im Knie führen.
- Die Kreuzbänder besitzen einen Schleimhautüberzug, den man als Synovialschlauch bezeichnet. Unter intensiver Beanspruchung kann es zu einem Einreißen des Schlauches kommen, der dann fransig wird und ebenfalls die Blockade Ihres Kniegelenkes auslösen kann.
- Möglicherweise liegt bei Ihrem akuten Problem aber auch gar keine mechanische Blockierung vor, sondern die Bewegungseinschränkung des Gelenks ist rein schmerzbedingt. Empfinden Sie den Schmerz unmittelbar „hinter“ der Kniescheibe, kann ein Knorpelproblem an der Rückseite der Kniescheibe die Ursache sein und zu einer sog. Pseudoblockade führen.
- Es ist nicht viel, was Sie selbst bei einer akuten Blockade im Knie tun können. Evtl. kann bei einer akuten mechanischen Einklemmung folgendes Manöver helfen: Versuchen Sie, im Stehen Ihr Bein ein wenig zu schütteln, mitunter können Sie so das blockierte Gelenk wieder frei bekommen.
- Bei intensiven Schmerzen müssen Sie evtl. auch die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen. Es kann dann durch ein spezielles „Einrenkmanöver“ versucht werden, die Blockade zu lösen. Dazu muss in der Regel ein örtliches Betäubungsmittel in das Gelenk injiziert werden.
- Wenn auch das Einrenkmanöver nicht funktionieren sollte, muss eine Kniegelenksspiegelung durchgeführt werden, die sich auch bei geglückter Lösung der Blockade empfiehlt, da diese sich ohne Beseitigung der Ursache ansonsten jederzeit wiederholen kann.
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