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Blähungen - Können sie psychisch bedingt sein?

Stress kann die Verdauung stören.
Stress kann die Verdauung stören.
Blähungen sind unangenehm und peinlich. Manchmal können keine körperlichen Ursachen gefunden werden. Dann sind die Beschwerden oft psychisch bedingt. Bekannt ist dies als Reizdarm-Syndrom. Eine gezielte Ernährung und Stressreduktion helfen Ihnen gegen die Probleme.

Das Reizdarmsyndrom führt zu Blähungen

Ein Reizdarm kann mit ganz verschiedenen Symptomen einhergehen. Am häufigsten treten Schmerzen auf, aber auch Verstopfung, Blähungen oder Durchfall. Die Beschwerden sind also sehr unspezifisch. Daher sollten zunächst organische Erkrankungen ausgeschlossen werden (zum Beispiel eine Milchzuckerunverträglichkeit).

  • Die Ursachen des Reizdarms sind vielfältig. Forscher vermuten eine Fehlbesiedelung des Darms mit Bakterien. Auch psychische Faktoren werden diskutiert. Schließlich ist eine Reduktion der Verdauungstätigkeit typisch für Stress.
  • Wenn Sie sich belastet fühlen, dann schüttet Ihr Körper Stresshormone aus - Adrenalin und Noradrenalin. Diese bewirken verschiedene körperliche Veränderungen, etwa eine verstärkte Durchblutung der Muskeln. Auch Ihr Atem wird flacher sowie schneller. Der Herzschlag intensiviert sich und Ihr Blutdruck steigt.
  • Diese Veränderungen sollen Sie körperlich leistungsfähiger machen. Vergleichbar ist dies mit einem Tier, das wegläuft, wenn es bedroht wird. Dafür benötigt es viel Energie. Da Sie bei Stress nicht wegrennen, passt diese Reaktion allerdings nicht mehr in unsere moderne Welt.
  • Neben der Aktivierung des Körpers erfolgt auch eine Reduktion der Verdauungstätigkeit. Schließlich wird das Blut aus dem Verdauungssystem in die Muskeln umgeleitet. Daher kommt beispielsweise das flaue Gefühl im Magen, was Sie bei Lampenfieber oder Prüfungsangst erleben.
  • Durch die Reduktion der Verdauungstätigkeit können sich Gase im Darm sammeln und so zu Blähungen führen. Die Beschwerden können somit psychisch bedingt sein.

Ernährung verändern und sich psychisch entlasten

  • Bei der Behandlung von Blähungen (Flatulenz) haben sich verschiedene Wirkstoffe als hilfreich erwiesen. In medizinischen Studien waren dies u.a. Pfefferminzöl, Melissenöl, Kümmel oder die ballaststoffreichen Leinsamen.
  • Der Verzicht auf Zwischenmahlzeiten kann die Probleme ebenfalls vermindern. Essen Sie also nur morgens, mittags und abends etwas und naschen Sie zwischendurch nicht. So ist nicht ständig Nahrung im Magen vorhanden.
  • Auch Sport (zum Beispiel täglich 10 Minuten laufen) und regelmäßige Schlafenszeiten aktivieren den Darm und helfen gegen Blähungen. Wärme (beispielsweise das Auflegen einer Wärmflasche) unterstützt die Verdauung.
  • Das heißt, auch wenn die Symptome psychisch bedingt sind, kann eine angepasste Ernährung einen Beitrag zur Linderung leisten. Zusätzlich sollte der Stress reduziert werden. Nutzen Sie Entspannungsverfahren, wie das autogene Training oder die progressive Muskelrelaxation.
  • Zudem sollten Sie Aufgaben, die Sie delegieren können, an andere abgeben. Wer psychisch bedingte Verdauungsprobleme und Blähungen hat, neigt oft zu Perfektionismus.
  • Ein wichtiger Schritt ist es dann zu überlegen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind. Welche Dinge müssen unbedingt von Ihnen erledigt werden? Wo müssen Sie sich eigentlich gar nicht so viel Mühe geben? Wo reicht es, wenn Sie Dinge nur mittelmäßig erledigen oder an andere abgeben? Versuchen Sie dort, wo es möglich ist, eigene Ansprüche zu senken.

Verdauungsprobleme können tatsächlich stressbedingt sein. Leichte Veränderungen der Ernährung und eine Reduktion von Stress können gegen die Beschwerden helfen. Zuvor ist aber eine medizinische Abklärung wichtig.

helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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